Rechtsabbiegen bei Rot
In Innsbruck gehen die Uhren deutlich langsamer

In Linz beginnt's in Innsbruck spinnt's. Der Linzer Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart bei der Montage des ersten Hinweisschilds, am 3. Oktober 2022." | Foto: fotokerschi
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Wenn's mal wieder länger dauert – das gilt besonders für Innsbruck. Seit Herbst dürfen Radfahrende nach der neuen Straßenverkehrsordnung an Kreuzungen, die es verkehrstechnisch zulassen und entsprechend beschildert sind, nach einem kurzen Halt auch bei Rot abbiegen. In Innsbruck hat man das schlichtweg verschlafen. 

INNSBRUCK. Dass in Innsbruck in Sachen Radwegen nichts weitergeht, ist man schon gewohnt. Doch auch beim Rechtsabbiegen bei Rot hinkt man den anderen Bundesländern hinterher. Während sich die Verkehrsstadträte in anderen Städten schon vor dem Inkrafttreten der neuen Straßenverkehrsordnung, damit auseinandergesetzt haben, an welchen Kreuzungen das Rechtsabbiegen bei Rot für RadfahrerInnen ermöglicht werden soll, wirkte es in Innsbruck so, als hätte man im Büro von Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl überhaupt erst aus der Zeitung erfahren, dass die am 1. Oktober in Kraft getretenen Straßenverkehrsordnung ein Abbiegen bei Rot ermöglicht.

Meine Einschätzung zum Innsbrucker Radverkehr

Es wird noch immer ermittelt

Was in anderen Städten schon weit im Voraus gemacht wurde, ist in Innsbruck noch immer nicht abgeschlossen. Diese Woche wurde verkündet, dass es zu dem Thema sieben behördliche Ermittlungsverfahren gäbe. Welche Straßenzüge das betrifft, wollte die Verkehrsstadträtin auf BezirksBlätter Nachfrage nicht preisgeben. So viel sei aber verraten. Aufgrund des schlecht ausgebauten Radwegnetzes dürfe es, auch wenn das Ermittlungsverfahren positiv endet, bei sieben Möglichkeiten bleiben. 

In Wien gibt es im Vergleich zu Innsbruck ein Radwegnetz, dass den Namen verdient hat. In Innsbruck fehlen selbst an Straßen, wo es dringend notwendig wäre und auch baulich möglich wäre, Radwege. (Bsp. Langer Weg)  | Foto: Stadt Wien
  • In Wien gibt es im Vergleich zu Innsbruck ein Radwegnetz, dass den Namen verdient hat. In Innsbruck fehlen selbst an Straßen, wo es dringend notwendig wäre und auch baulich möglich wäre, Radwege. (Bsp. Langer Weg)
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Ein langer Weg mit vielen Stolpersteinen

Während man in anderen Städten der Arbeit der Stadt in Sachen Rechtsabbiegen bei Rot vertraut, herrscht in Innsbruck von Skepsis bis klarer Ablehnung ein ganz anderes Klima. Gemeinderat Gerald Depaoli nutzte die Nachricht, um einmal mehr kollektiv gegen alle Radfahrenden zu wettern. Er hält "Rechts bei Rot" für eine "Schnapsidee, die Innsbruck nicht brauche. Die Stadt solle vielmehr Maßnahmen gegen Fahrradrowdys setzen, was er mit einem entsprechenden Antrag in die Wege leiten wird.

ÖVP will wissenschaftlich untersuchen

Die ÖVP-Obfrau des Verkehrsausschusses Mariella Lutz will überhaupt eine begleitende, externe, wissenschaftliche Untersuchung. Sie sehe zwar auch positive Aspekte, "aber wir müssen uns auch bewusst sein, dass das Rechtsabbiegen bei Rot für Radfahrende auch Gefahren für den querenden Fußgängerverkehr mit sich bringen kann", so die Lutz, die klarstellte, dass man jede von der Verkehrsstadträtin vorgeschlagene Kreuzung vonseiten der ÖVP genau prüfen werde. In der Zwischenzeit heißt es für Innsbrucks Radfahrende weiter Stopp bei Rot. 

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In Wien gibt es im Vergleich zu Innsbruck ein Radwegnetz, dass den Namen verdient hat. In Innsbruck fehlen selbst an Straßen, wo es dringend notwendig wäre und auch baulich möglich wäre, Radwege. (Bsp. Langer Weg)  | Foto: Stadt Wien
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