Klimaanalyse
In Innsbruck ist es durchschnittlich wärmer als in Salzburg

Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl, Bürgermeister Georg Willi und Simone Reimair (Raumplanung und Stadtentwicklung, v. l.) zeigen die Hitzepunkte in Innsbruck sowie die Bestandsaufnahme des Klimas. | Foto: IKM
  • Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl, Bürgermeister Georg Willi und Simone Reimair (Raumplanung und Stadtentwicklung, v. l.) zeigen die Hitzepunkte in Innsbruck sowie die Bestandsaufnahme des Klimas.
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INNSBRUCK. Wie viele Hitzetage gibt es in Innsbruck? Wie wirkt sich das Klimasystem auf künftige Bauvorhaben aus? Welche Anpassungsmaßnahmen sollen an welchen Standorten in der Stadt gesetzt werden, damit die Hitzebelastung gesenkt werden kann? Fragen, die sich im Stadtmagistrat Innsbruck nun ämterübergreifend die Mitarbeiter stellen.

Aktionsplan

Im Rahmen des „Aktionsplans 2020/21“ der Innsbrucker Klimawandel-Anpassungsstrategie ist eine hochaufgelöste Stadtklima-Analyse als Maßnahme zur Klimawandelanpassung vorgesehen.

„In Zukunft wird es immer wichtiger, dass wir bei der Planung von städtischen Projekten auf das Klima Rücksicht nehmen. Dafür müssen wir aber auch die Gegebenheiten kennen.“
Bürgermeister Georg Willi

Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl ergänzt: „Bei der Klimawandelanpassungsstrategie geht es vor allem darum, dass wir uns auf die möglichen Auswirkungen vorbereiten und Maßnahmen setzen, damit die Belastung durch steigenden Temperaturen für die Innsbruckerinnen und Innsbrucker reduziert wird.“

Bestandsaufnahme

In einem ersten Schritt wurden in Zusammenarbeit der städtischen Referate „Raumplanung und Stadtentwicklung“ und „Verkehrsplanung, Klimaschutzstrategien“ mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) eine Bestandsaufnahme des Klimas sowie eine Stadtklimamodellierung in Innsbruck ausgearbeitet. Der Fokus dabei lag auf Hitzebelastung und Wärme in der Stadt. Die städtische Überhitzung ist dabei klar feststellbar, wobei das bebaute Gebiet stärker betroffen ist als das Umland. Grün- und Wasserflächen reduzieren die Temperaturen ebenso wie weiße Dächer und Fassaden. Die Stadtklimamodellierung zeigt, dass die Innsbrucker Innenstadt stärker erwärmt ist als das Umland, so gibt es beispielsweise dort die höchsten Werte an Sommer- und Hitzetagen. Erstere zählen ab einer Höchsttemperatur von 25 Grad, Hitzetage haben mehr als 30 Grad Celsius.

Im Vergleich zu österreichischen Städten ist Innsbruck mit durchschnittlich mehr als 85 Sommer- und 25 Hitzetagen im Jahr wärmer als beispielsweise die Stadt Salzburg (bis zu zwölf Hitzetage).

Hinweiskarte

Die nun geplante und auf die Modellierung aufbauende Stadtklima-Analyse erhebt umfassend das gesamte Klimasystem in Innsbruck. „Dazu zählen neben Hitze auch Luftfeuchte und -emissionen sowie das Windsystem. Resultat wird eine Hinweiskarte mit planerischen Empfehlungen zur Setzung von konkreten klimawirksamen Maßnahmen sein“, erläutert Simone Reimair, MSc vom Referat „Raumplanung und Stadtentwicklung“. Bürgermeister Willi und Vizebürgermeisterin Schwarzl betonen: „Mit der Stadtklima-Analyse stehen der Politik und den Planungsämtern im Magistrat dann wertvolle Grundlagen zur Umsetzung von effektiven Maßnahmen zur Anpassung und für zukünftige städtische Bauvorhaben zur Verfügung. Damit ist ein effizienter Einsatz von finanziellen Ressourcen zur Reduktion von Hitzeinseln möglich.“ Die Stadt erarbeitet nun über die Sommermonate die Leistungsbeschreibung als Grundlage, damit der Auftrag zur Stadtklima-Analyse sobald wie möglich vergeben werden kann.

Download

Die Ergebnisse der vorliegenden Bestandsaufnahme und Stadtklimamodellierung zur Hitzebelastung stehen auf der Website der Stadt Innsbruck zum Download unter www.innsbruck.gv.at/stadtentwicklung

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