Koschuhs Kastl 13
In Innsbruck stinkt es nicht

Markus Koschuh | Foto: Böhm

Der Montagmorgen ist bei uns zuhause so etwas wie ein wöchentlich wiederkehrender Feiertag. Da dürfen unsere beiden Buben nämlich schon vor dem Frühstück am Wohnzimmerfenster warten, bis das Müllauto kommt.

Wenn dann in der Morgendämmerung das nahende orange Blinklicht zu sehen ist, gibt es kein Halten mehr: Dann laufen die zwei Knirpse in die Küche und wollen zum dortigen Fenster hochgehoben werden. Von da aus sehen die beiden Fahrkunst der Extraklasse: Ein rückwärts in die Einfahrt einbiegendes Müllauto! Ein Formel 1 Rennauto kann das nicht.

Während sie sich am Fenster die Nasen platt pressen, winken sie den zwei Müllmännern die sich aufmachen, die Mülltonnen zu holen. Und diese winken freudig zurück. Es ist für alle Beteiligten längst so etwas wie ein liebgewonnenes Ritual. Sind die Tonnen entleert und zurückgestellt, steigen die Müllmänner auf die Trittbretter, der links klopft aufs Auto und weg sind sie – nicht ohne nochmals zu den Kindern rauf zu winken. Was diese natürlich gerne erwidern.

Vom Fenster loseisen kann ich die Kinder erst, wenn das letzte orange Blinklicht nicht mehr zu sehen ist. Warum ich an dieser Stelle darüber schreibe? Nun, in Innsbruck stinkt für manche Einiges zum Himmel. Der Müll ist es aber nicht. Da sage ich gerne einmal: Danke. Danke, Tommy. So heißt einer unserer „Mullmänner“. Und danke fürs freundlich Winken, selbst wenn das Wetter Müll ist.

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