Innsbruck: Nachts geht die Angst um!

Für viele – vor allem Frauen – ist der Pfefferspray nächtens in Innsbruck ein ständiger Begleiter.
  • Für viele – vor allem Frauen – ist der Pfefferspray nächtens in Innsbruck ein ständiger Begleiter.
  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Drogenbanden verlagern sich immer mehr Richtung Innenstadt. Sogar die Altstadt ist teilweise betroffen.

Die Zeiten, in denen man sich in Innsbruck zu jeder Tages- und Nachtzeit sicher fühlen konnte, sind vorbei. Früher ist wenigstens der Bereich der Altstadt vor der Dealerszene verschont geblieben. Inzwischen sind deren Vertreter immer wieder auch dort anzutreffen. Eine generelle Verlagerung der Szene in den Umkreis des Goldenen Dachls will von den ansässigen Wirten niemand klar ausmachen können. Tatsächlich ist diese Gruppe in den vergangenen Monaten sehr mobil geworden. Einzelne Vorfälle gibt es inzwischen im gesamten Stadtgebiet. Josef Hackl, Fachgruppen-Obmann für Gastronomie der Wirtschaftskammer und Wirt des "Goldenen Adlers", findet jedoch klare Worte, was die generelle Situation in der Altstadt betrifft. "Unerträglich! Ich weiß nicht, was wir für Gesetze haben!", poltert der Gastronom.

"Bettler und Obdachlose"

Vor allem die steigende Zahl der Bettler und Obdachlosen verärgert den Gastwirt. "Nachts übernachten die Obdachlosen unter den Arkaden der Altstadt. Untertags werden unsere Gäste im Gastgarten von Bettlern belästigt. Es gibt immer wieder Touristen, die uns klipp und klar sagen, dass sie unter diesen Bedingungen nicht mehr nach Innsbruck kommen wollen – zum Teil langjährige Stammgäste", schildert Hackl. Die Drogenbanden, die an wechselnden Standorten in der Innenstadt immer wieder anzutreffen sind, verschärfen diesen Imageschaden noch zusätzlich.

Keine "Hotspots" mehr

Stadtpolizeichef Martin Kirchler betont, dass es keine echten Brennpunkte mehr gibt, an denen diese Szene verstärkt auftritt. "Der Kontrolldruck hat dazu geführt, dass die Szene ständig in Bewegung bleibt", erläutert Kirchler. Er räumt jedoch ein, dass diese auch gelegentlich im Innen- und Altstadtbereich in Erscheinung tritt. "Jeden Tag erhalte ich Briefe, Mails und Anrufe, die darauf hinweisen, dass die Situation zunehmend eskaliert", betont GR Rudi Federspiel. Er ist überzeugt davon, dass die Exekutive die Lage nicht im Griff hat und die ganze Situation beschönigt.

Kommentar von Redaktionsleiter Stephan Gstraunthaler

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