Nabu Records

Innsbrucker Plattenladen feiert fünften Jahrestag

INNSBRUCK. Seit genau fünf Jahren versorgt Nabu Records neben ein paar wenigen anderen Plattenläden Musikliebhaber mit schwarzem Gold. Im Laden in der Innstraße findet man sowohl neue als auch gebrauchte Scheiben. Gestartet hat Besitzer Robert Engelmann mit seiner privaten Sammlung und ganz ohne Kapital.

Idee

Die Idee zum Plattenladen hatte Robert Engelmann schon vor etwa sieben Jahren. Zuvor stand aber selbst die Leidenschaft für die Platte an sich immer wieder auf der Kippe. "Pearl Jam hat meine Plattensammlung gerettet. Sie haben immer richtig schöne Platten herausgebracht und die Qualität einer Platte ist wenn man drauf schaut unvergleichbar. Eine CD ist schnell kaputt aber eine Platte klingt nach 100 Jahren noch gleich wie am ersten Tag, wenn man darauf aufpasst", gibt Engelmann auch gleich Tipps für eine langlebige Sammlung.

Laden

Inspiriert von der Soundstation und dem Musikladen, den es heute noch am Sparkassenplatz gibt, entschloss sich Engelmann seine eigene Sammlung zu verkleinern und einen Laden zu eröffnen: "Ich hab damals in Hötting gewohnt und als ich hier bei rot an der Ampel stand, hab ich gesehen, dass der Laden hier leer stand. Ich hab beim Fenster reingeschaut und gesehen, dass die Größe vom Laden passt. Dann hab ich bei den Mietern geläutet und gefragt wem der Laden gehört und gleich angerufen. Der Vermieter hat mir den Laden für 570€ Miete angeboten. Ich hatte gar kein Erspartes und hab mir einfach ein Konto mit 2.000€ Überziehungsrahmen eröffnet. Der Bankmitarbeiter hat gemeint das reicht nie, aber ich hatte ja schon eine Sammlung mit 5.000 Platten. Die Investitionen für Mobiliar und die Holzkästen haben wir dann am Eröffnungstag gleich wieder reingeholt", so Engelmann.

In Innsbruck etabliert

Während Engelmann den Laden anfangs nur drei Tage pro Woche geöffnet hatte, hat sich die Mischung aus Stammkundschaft und Laufkundschaft soweit vergrößert, dass der Laden die ganze Woche geöffnet ist. Seit Oktober ist auch ein Lehrling angestellt und der Laden immer gut gefüllt.  Mittlerweile gibt es wirklich kaum mehr etwas, das es nicht gibt im Laden: "Wir haben jetzt sogar Volksmusik. Die Holländischen Touristen fahren auf das Zeug ab, wie Hunde auf den Speck", sagt Engelmann, der große Teile seiner Sammlung auch von Privatleuten zukauft.

Plattenlabel

Mittlerweile ist Nabu Records auch ein Plattenlabel. Mit den Exciters aus Panama wurde vor ein paar Jahren die erste Band unter Vertrag genommen. Heuer sollen noch drei weitere mit dazu kommen. Generell sieht Engelmann die Schallplatte als konkurrenzloses Produkt, da sie zwischenzeitlich beinahe als ausgestorben galt, aber sich wieder zurück gekämpft habe.
Nabu Records hat sich in der Stadt gut etabliert und man pflegt auch guten Kontakt mit den anderen Läden, "wenn wir etwas nicht haben schicken wir die Leute auch zu den anderen Läden und umgekehrt" so Engelmann. Für jeweils fünf bis etwa 30 Euro bekommt man bei Nabu Records an Schallplatten alles was man braucht und wer wieder oder neu einsteigen will, findet laut dem Experten für rund 500€ auch eine richtig gute gebrauchte Ausrüstung.