Spontanaktion
"Kartoffeln to go"-Verkaufsplätze in Innsbruck

"Kartoffel to go"-Spontanaktion der Stadt, Stadtmarketing und Landwirtschaftskammer in Innsbruck. | Foto: pixabay
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INNSBRUCK. An sechs Plätzen in der Landeshauptstadt werden an zwei Wochenenden Kartoffeln  von lokalen Bauern verkauft. "Kartoffeln to go" ist eine Spontanaktion der Stadt Innsbruck, der Landwirtschaftskammer und dem Stadtmarketing. Mit der Aktion soll verhindert werden, dass wertvolle Lebensmittel in der Biogasanlage landen. Im Rahmen des ATM-Vernetzungsprojektes wurde eine Kartoffelspende mit 2 Tonnen Kartoffeln für Tiroler Tafeln des Roten Kreuzes übergeben.

Kartoffeln to go

Kommendes Wochenende, am 26. und 27. März, und am Wochenende darauf, am 2. und 3. April, verkaufen lokale Bäuerinnen und Bauern an sechs zentralen Standorten in der Stadt ihre Kartoffeln. Unter dem Motto „Kartoffeln to go“ werden die Erdäpfel am Vorplatz des Hauses der Musik, am DDr.-Alois-Lugger-Platz, beim ehemaligen Bauhaus beim Einkaufszentrum West, bei der Olympiaworld, bei der Messe und am Vorplatz des Sillparks angeboten.

Gemeinsame Aktion

Die Aktion wurde auf Initiative von Bürgermeister Georg Willi in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Tirol und dem Innsbruck Marketing spontan realisiert. „Aufgrund der Pandemie bleiben viele Bäuerinnen und Bauern heuer auf einem großen Teil ihrer Ernte sitzen,weil die Gastronomie als Abnehmerin fehlt. Da wollten wir als Stadt helfen und auch verhindern, dass die wertvollen Lebensmittel in der Biogasanlage landen“, erklärt Willi. Reinhard Egger, Referent für Ackerbau und Düngung bei der Landwirtschaftskammer Tirol, hat den Vorschlag aufgenommen und die Organisation der Aktion unterstützt: „Initiativen wie jene der Stadt Innsbruck und anderen Gemeinden und die positive Resonanz in der Bevölkerung, wenn es um regionale Produkte geht, geben den Landwirtschaftsbetrieben Rückenwind. Wie für viele von uns war das vergangene Jahr auch für sie schwer.“ Das Innsbruck Marketing unterstützt die Aktion unter anderem mit der Organisation der Plätze, an denen die Bäuerinnen und Bauern ihre Kartoffeln anbieten können. Die Erdäpfel werden offen für einen Euro pro Kilogramm verkauft. Wichtig ist, dass die Abnehmerinnen und Abnehmer ihre eigenen Einkaufstaschen mitnehmen. An den Verkaufsständen müssen die Abstandsregeln (mind. zwei Meter) eingehalten werden, auch das Tragen einer FFP2-Maske ist verpflichtend.

Bekenntnis

Für Bürgermeister Georg Willi ist das Bekenntnis zu regionalen Produkten ein Gebot der Stunde: „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig und stabil regionale Wirtschaftskreisläufe sind – die heimischen bäuerlichen Betriebe in Tirol sollten uns immer am Herzen liegen.“ Dem schließt sich auch Reinhard Egger an: „Die Produkte der Tiroler Landwirtschaft sind nicht nur Nahrungsmittel, sondern Lebensmittel mit Mehrwert. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für das spontane Angebot und hoffe, dass die Innsbruckerinnen und Innsbrucker großen Hunger auf Kartoffeln haben.“

Termine und Standorte „Kartoffeln to go“:

Vorplatz des Haus der Musik Innsbruck, DDr.-Alois-Lugger-Platz, Olympiaworld (Parkplatz West) und ehemaliges Bauhaus beim EKZ West: 26./27. März, 2./3. April, jeweils 8.00 bis 17.00 Uhr (Freitag) und 8.00 bis 14.00 Uhr (Samstag)
Messe Innsbruck: 26./27. März, 8.00 bis 17.00 Uhr (Freitag) und 8.00 bis 14.00 Uhr (Samstag)
Vorplatz Sillpark: 27. März, 8.00 bis 14.00 Uhr

Kartoffelspende für Tiroler Tafeln des Roten Kreuzes

Meldungen über tonnenweise ungenutzte Kartoffeln machen betroffen: Hochwertiges, regional angebautes Gemüse droht zu verderben, da wegen der Coronapandemie Großabnehmer aus Gastronomie und Hotellerie wegfallen. Auf Initiative der Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH (ATM) hin bekommen nun rund 2.000 Kilogramm Kartoffeln doch noch die Chance, auf einem Teller zu landen. In Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Tirol (LK) und der Tiroler Saatbaugenossenschaft wurde eine Kartoffelspende an die Team Österreich Tafeln des Roten Kreuzes Tirol organisiert, die sie wiederum an Menschen in schwierigen finanziellen Verhältnissen abgeben. Dr. Alfred Egger, Geschäftsführer der ATM: „Für uns ist diese Aktion das perfekte Beispiel, wie viel Potenzial in der Vernetzung der Akteure im Lebensmittelbereich steckt. Die einen haben Kartoffeln, die anderen brauchen welche – was liegt näher, als beide Seiten zusammenzubringen?“

Regionalität im Fokus

Die ATM engagiert sich im Rahmen des Projekts MARLENE dafür, dass weniger Essen verschwendet wird. Eine wichtige Grundlage dafür ist es, ein Netzwerk entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufzubauen. Genau diese Vernetzungsarbeit trägt nun Früchte: „Wir haben von den ungenutzten Kartoffeln gehört, in Rücksprache mit der Landwirtschaftskammer eine Bedarfserhebung unter möglichen AbnehmerInnen durchgeführt und die Lieferung koordiniert. Es ist schön zu sehen, wie schnell und unkompliziert wir nun 2.000 Kilo Kartoffeln vermitteln konnten“, erklärt Projektleiterin Claudia Schütz, MA. Reinhard Egger, Geschäftsführer der Tiroler Saatbaugenossenschaft, sagt: „In der aktuellen Situation sind wir froh darüber, dass das Bewusstsein für regionale Produkte wieder stärker in den Fokus rückt.“

Lebensmittelretten durch Vernetzung

Sowohl auf sozialer als auch ökologischer und wirtschaftlicher Ebene ist Lebensmittelverschwendung ein großes Problem unserer Gesellschaft. Die Team Österreich Tafeln des Roten Kreuzes wirken dem schon seit jeher entgegen, indem sie Lebensmittelspenden an Personen in finanziell schwierigen Verhältnissen weitergeben. Margit Schäfer, Vizepräsidentin des Roten Kreuzes in Tirol, freut sich daher ganz besonders über die Kartoffelspende: „Wir stellen fest, dass derzeit immer öfter Menschen auf das Angebot der Team Österreich Tafeln angewiesen sind. Es freut uns, dass wir ihnen nun vermehrt hochwertige Kartoffeln aus heimischer Produktion bieten können. Damit tragen auch wir als Rotes Kreuz unseren Teil dazu bei, dass regionale Produkte in der Region sinnvoll verwertet werden.“ Für die ATM ist die erfolgreiche Kartoffelspende nicht nur ein aktiver Beitrag zur Lebensmittelabfallvermeidung, sondern auch eine Bestätigung, dass die Netzwerkarbeit im Rahmen des Projekts MARLENE eine große Chance ist, um die Menge an weggeworfenem Essen durch Kooperationen langfristig zu reduzieren.

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