Eva-Maria Filmpremiere
Kinderwunsch kennt kein Handicap

Eva-Maria: der Film über die starke Frau die sich trotz Behinderung nicht von ihrem Kinderwunsch abbringen lässt. | Foto: Bunny Beach Film
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 Eva-Maria Prosegger teilt den Wunsch vieler Frauen. Sie möchte ein Kind. Seit ihrer Kindheit ist sie durch spastische Zerebralparese auf einen Rollstuhl und mehrere Pflegeassistenten angewiesen. Der Dokumentarfilmer Lukas Ladner begleitet Eva-Maria im gleichnamigen Film auf ihrem Weg ihren Wunsch zu erfüllen. Der Film feierte am Abend im Innsbrucker Leokino Premiere. 

INNSBRUCK. Eva-Maria Prosegger und Lukas Ladner eint eine ganz besondere Beziehung. Beide lieben den Film und Lukas ist Eva-Marias Pflegeassistent. Er ist aber auch Filmemacher und nach vielen Anläufen, Eva-Maria zu überreden, irgendwann in einem seiner Filme mitzuspielen, offenbart sie ihm ihren Kinderwunsch. Aus Späßen wird Ernst und die beiden entscheiden Eva-Marias Kinderwunsch dokumentarisch zu begleiten. Fünf Jahre später feierte der Film am Abend Premiere in Innsbruck.

Eva-Maria Kinderwunsch wird im gleichnamigen Film eindrucksvoll aufgearbeitet.  | Foto: Michael Steger
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Kinderwunsch mit Behinderung

Der Film begleitet in bisher kaum dagewesener Intimität Eva-Marias Weg von der Samenspendersuche über die Kinderwunschklinik, durch Fehlschläge bis hin zur Schwangerschaft und Kindererziehung. Dabei schafft es der Film, Eva-Marias Behinderung zwar zu thematisieren aber den Wunsch nach einem Kind, so wie ihn viele andere Frauen auch hegen, in den Mittelpunkt zu stellen. "Es war im Film immer mein Anliegen, dass man die Realität zeigt und nicht als armes behindertes Fräulein dargestellt wird, die in all ihren Lebenslagen Hilfe braucht. Gleichzeitig wollte ich aber auch nicht als Super-Mama rüberkommen nur weil ich in meiner Situation jetzt ein Kind bekomme. Ich wollte, dass neutral über mein Leben, meine Arbeit, meine Hobbies, dass ich persönliche Assistenz benötige und einen Kinderwunsch habe, berichtet wird", sagt Prosegger. "Natürlich ist meine Intention die, zu zeigen, dass es möglich ist, im Rollstuhl zu sitzen und Kinder zu bekommen, dass man es darf und wenn man es möchte, dass man es sich auch zutraut. 

Redakteur, Protagonist, Pflegeassistent, Kamera- und Tonmann Lukas Ladner.  | Foto: Michael Steger
  • Redakteur, Protagonist, Pflegeassistent, Kamera- und Tonmann Lukas Ladner.
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Besondere Beziehung

Lukas Ladner studierte in Potsdam Film und Regie und kam nach seinem Studium nach Innsbruck zurück und fand eine Stelle als Pflegeassistent Proseggers. Im Film führt er nicht nur die Regie, er ist über große Teile auch Kamera- und Tonmann und auch selbst immer wieder zu sehen. Sei es bei seinen Pflegetätigkeiten, beim gemeinsamen Schwimmen oder auch bei freundschaftlichen Gesprächen und beim Babysitten. Der Film zeigt in vielen Facetten auch die Arbeitsbeziehung Ladners mit Prosegger und ist in dieser Art einzigartig. "Ich wollte eigentlich immer einen fiktionalen Film mit einer ähnlichen Thematik im Zentrum machen, da es bereits viele Filme gibt (Anm. bsp. Ziemlich beste Freunde), die aber immer die Behinderung in den Mittelpunkt stellten. Nachdem Eva-Maria uns Assistenten offenbarte, dass sie sich ein Kind wünscht, hab ich mich gar nicht mehr getraut zu fragen, da ich vorher mit meinen Ideen eines fiktionalen Films bei ihr immer abgeblitzt bin. Aber als Eva-Maria dann selbst meinte, man müsste das dokumentieren, war mir klar, dass ich das machen muss", erklärt Ladner. 

Daniel Dlouhy ist Produzent des Films und wusste sofort, dass die Geschichte auf die Leinwand muss. | Foto: Michael Steger
  • Daniel Dlouhy ist Produzent des Films und wusste sofort, dass die Geschichte auf die Leinwand muss.
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Umsetzung

Mit seiner Idee ging Ladner zu Daniel Dlouhy der selbst Filmemacher ist und bereits viel Erfahrung im Filmbusiness hat und beispielsweise mit "Etwas Paradies" ein Dokumentarfilm über die im Jahre 1859 entstandene "Tiroler Kolonie" Pozuzo in Argentinien, bereits aufzeigen konnte. "Ich hab sofort gewusst, dass ist eine gute Geschichte, das muss gemacht werden. Lukas kam mit seinem Konzept und dann haben wir daran gearbeitet. Anfangs kamen dann vom Bund Absagen in Sachen Förderung, da man meinte die Geschichte ist zu groß für uns. Wir haben uns dann mit den Golden Girls Films einen Partner gesucht und dann die Gelder von ORF und Bund bekommen." sagt Dlouhy. 80 % Prozent der Low-Budget Produktion hat Ladner im Bereich Film und Ton selbst gemacht. Am Ende mit Soundcutting, Colorgrading und im Schnitt waren über 30 Leute beteiligt. 

Das Leokino war zur Premiere bis auf den letzten Platz gefüllt. | Foto: Michael Steger
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Vorführungen

Der Film, wird aktuell in mehreren österreichischen Kinos, in Innsbruck, Salzburg, Linz , Wien, Graz, Dornbirn gespielt und wird dort auch noch bis zum Ende des Monats zu sehen sein. Im Anschluss soll er auch auf der österreichischen Streamplattform Flimmit abrufbar sein und in Innsbruck möchte man den Film auch im Sommer beim Freiluftkino im Zeughaus zeigen.

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