Fridays for Future
Klimastreik zieht auch durch Innsbrucks Straßen
In vielen Städten auf der ganzen Welt wurde heute für den Klimaschutz gestreikt. In Innsbruck fanden sich rund 1.100 Demonstranten zur Protestkundgebung vor der Hauptuniversität am Innrain ein. Im Anschluss ging es über den Südring und durch den Stadtteil Wilten bis zum Landhaus, wo die Politik zum Handeln aufgefordert wurde.
Erneut hat Fridays For Future am 3. März zum weltweiten Klimastreik aufgerufen. In Innsbruck folgten rund 1.100 Demonstranten diesem Aufruf. Neben den Klimazielen, die Österreich krachend verfehlen wird, forderten die Demonstranten auch von der Landesregierung, dass endlich gehandelt wird. Tirol sei in Sachen Klimapolitik im österreichischen Vergleich an letzter Stelle. So wenige Solar- und Windenergie wie in Tirol wird in keinem anderen Bundesland produziert. Sich auf die Wasserkraft herauszureden, sei auch deshalb der völlig falsche Weg, da aufgrund der bereits jetzt sichtbaren klimatischen Veränderungen in Zukunft weniger Strom durch Wasser produziert wird. Dass durch die massive Verbauung der Tiroler Flüsse, das Ökosystem Fluss nahezu tot ist, davon wissen auch Tirols Fischer ein Lied zu singen. Die Zeiten als man noch mit bloßen Händen Fische aus dem Inn ziehen konnte, sind lang vorbei.
Kein Klimaschutzgesetz vorhanden
Nach mehreren Redebeiträgen machte sich der, trotz der Ernsthaftigkeit des Themas, gut gelaunte Tross über den Innrain und den Südring, in Richtung Wilten auf. Durch die Leopoldstraße ging es bis vor das Landhaus. Dort wurden mehrere Forderungen präsentiert. “Wir haben in Österreich seit 792 Tagen kein wirksames Klimaschutzgesetz, wir haben keine Reduktionspfade für unsere Emissionen, wir haben keine Regeln, was passieren soll, wenn wir unsere Ziele nicht einhalten. Unser Landeshauptmann Mattle spricht sich gegen Klimaschutz in der Verfassung aus! Mit dieser laschen Einstellung ist es absehbar, dass wir uns in eine Klimakatastrophe hinein schlafen. Wir brauchen endlich feste, gesetzliche Rahmenbedingungen für Klimaschutz”, so der FFF-Aktivist Benedikt Mayr.
Forderungen an Politik
Konkret wurde Tiroler Politik aufgefordert, bei Gesetzen und Verordnungen einen unabhängigen Klimacheck zu machen. Weiters wurde der massive Ausbau der Windkraft, Photovoltaik und des öffentlichen Verkehrs gefordert. Der Klimastreik stand unter dem Motto: "Morgen ist zu spät". Neben Fridays for Future beteiligten sich einmal mehr auch die Scientists und Parents for Future an der Kundgebung. Neu mit dabei war auch die "Museums for Future", denen neuerdings auch das Landesmuseum angehört. “Das Thema Klimaschutz ist uns ein großes Anliegen, deshalb sind wir den Museums For Future beigetreten und haben mit dem Klima-Raum ein erstes Zeichen gesetzt", so Karl Berger, Direktor der Landesmuseen.
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