Ausgewanderte Tirolerin schreibt Roman
Knödel in Gambia
INNSBRUCK. "Auf der Suche nach dem afrikanischen Glücksrezept" war die Tiroler Autorin Nina Waitz selbst. Nun hat sie ihrem Roman "Mango-Knödel" diesen Untertitel gegeben. Ein glückloser Pitztaler will seine Träume in Gambia verwirklichen – dort, wo Waitz ein Hotel eröffnet hat.
Wilhelm geht auf die 50 zu und hat gerade seine Mutter zu Grabe getragen, die er viele Jahre pflegte. Nach ihrem Schlaganfall hatte er seine Karriere als Koch aufgegeben und war auf den Bauernhof der Familie im Pitztal zurückgekehrt. Einsam und frustriert fristet er mit einem Job in einer Kantine sein Dasein, bis der Koch Harry ihm von Westafrika vorschwärmt, wo er mehrere Jahre gelebt hat.
Wilhelm verkauft sein Elternhaus und wandert mit Harry nach Gambia aus, um ein Restaurant zu eröffnen. Dort lernt er die neunzehnjährige Fatou kennen und verliebt sich in sie. Ihr Bruder ist bei dem Versuch, nach Europa zu fliehen, gestorben. Ihre Eltern haben sie einem alten, bösartigen Gambier versprochen, aber nun hoffen sie, dass der reiche weiße Mann das Mädchen heiraten und damit die Probleme der großen Familie lösen wird.
Nina Waitz kennt die gambische Kultur gut: Vor acht Jahren hat sie mit ihrem Mann ein Hotel im kleinen westafrikanischen Staat gegründet. Vorher lebte die gebürtige Tirolerin in Innsbruck und im Pitztal. Auf der ersten Reise 2009 hatten sie sich in Land und Leute verliebt und ein Jahr später ein Grundstück an der Küste gekauft. So handelt auch ihr selbst veröffentlichter Roman "Mango-Knödel – auf der Suche nach dem afrikanischen Glücksrezept" von einem Neuanfang in Afrika. Waitz kontrastiert die österreichische und gambische Kultur, porträtiert die Szene der europäischen AussteigerInnen in Afrika und hinterfragt moralische Urteile.
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