Korrektes Auftreten bringt Respekt

Zwei Drittel ihrer Dienstzeit verbringt die Revierinspektorin Sabine Schärmer auf Streife: „Ich wollte nie einen monotonen Büro-Job! Die Polizeiarbeit ist abwechslungsreich und spannend.“
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  • Zwei Drittel ihrer Dienstzeit verbringt die Revierinspektorin Sabine Schärmer auf Streife: „Ich wollte nie einen monotonen Büro-Job! Die Polizeiarbeit ist abwechslungsreich und spannend.“
  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

(gstr). Im Jahr 1961 wurde die erste Frau in den Kriminaldienst der BPD Innsbruck aufgenommen. Seither ist die Zahl der Polizistinnen stark gestiegen. Insgesamt gibt es in Tirol 270 weibliche Polizei-Beamte, 65 davon im SPK Innsbruck.

Ist die Polizei eine Männerdomäne? Das war einmal! Denn der Anteil der Frauen im Exekutivdienst steigt stetig an. „Von den 222 Polizeischülern, die derzeit für Tirol ausgebildet werden, sind 73 Frauen. Das entspricht etwa einem Drittel“, schildert Revierinspektor Sabine Schärmer, Beamtin in der PI Hötting. Schärmer besuchte 1998 die Polizeischule und versieht seit 2000 ihren Dienst in der Landeshauptstadt. „Bei meinem Dienstantritt war ich 25 Jahre alt. Das ist für heutige Verhältnisse eher spät. Allerdings merke ich jeden Tag, dass ich in meiner Tätigkeit von den Erfahrungen meiner früheren Jobs profitiere“, schildert Schärmer.
Dass Frauen in Polizei-Uniform in der öffentlichen Wahrnehmung etwas Außergewöhnliches sind, glaubt Schärmer nicht. „Ich glaube, Polizistinnen sind zu einem alltäglichen Bild geworden und es gibt auch keine Vorbehalte gegenüber Frauen in Uniform. Ich bin überzeugt, dass das Geschlecht eines Beamten keine Rolle spielt. Denn den Res­pekt der Bürger kann man sich nur mit korrektem Verhalten, sicherem Auftreten und Durchsetzungsvermögen verdienen. Dabei spielt das Geschlecht keine Rolle“, betont Schärmer.

Gleiches Geld für gleiche Arbeit
Tatsächlich sind die Dienstanforderungen an männliche und weibliche Beamte exakt dieselben. Lediglich bei den körperlichen Leistungstests für die Aufnahme in die Polizeischule wird auf die körperlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen Rücksicht genommen. „Daraus folgt aber auch, dass Männer und Frauen bei der Polizei für die gleiche Arbeit exakt gleich viel verdienen. Das ist heute in der Privatwirtschaft immer noch nicht selbstverständlich“, unterstreicht Schärmer. Besondere Aufgabenbereiche innerhalb des Polizeidienstes, in denen vorwiegend Frauen zum Einsatz kommen, sieht Schärmer keine. „Einzig bei Sexualdelikten gibt es eine klare gesetzliche Regelung. Das Opfer eines Sexualdelikts hat das Recht, von einem Beamten seines Geschlechts befragt zu werden“, schildert die Revierinspektorin. Tendenziell beobachtet die 35-Jährige jedoch, dass die Verkehrserziehung in den Schulen oder die „Kinderpolizei“ eher von Frauen gemacht wird. „Auch bei Einsätzen, die Familienstreitigkeiten betreffen, kann es von Vorteil sein, wenn eine Beamtin dabei ist“, so Schärmer.

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