104 Jahre voller Musik und Geschichte
Ludwig Ascher feiert Geburtstag im Wohnheim Reichenau

- (v.l.n.r.) Heimleiterin Katharina Becke, Jubilar Ludwig Ascher und Bürgermeister Johannes Anzengruber stießen zum 104. Geburtstag gemeinsam an.
- Foto: IKM/Bär
- hochgeladen von Martina Obertimpfler
Ludwig Ascher feierte vor kurzem seinen 104. Geburtstag im ISD-Wohnheim Reichenau, wo er sich wohlfühlt und regelmäßig auf seiner Ziehharmonika spielt. Der ehemalige Militärmusiker und Ehrenpräsident des Kriegsopferverbandes Pradl blickt auf ein bewegtes Leben zurück.
INNNSBRUCK. Ludwig Ascher wurde am 6. Oktober 1920 geboren. Jetzt, 104 Jahre später, feierte er seinen Ehrentag im ISD-Wohnheim Reichenau. Ludwig Ascher entdeckte bereits in jungen Jahren die Welt der Klänge für sich, und im Laufe seines Lebens beherrschte er insgesamt 15 Instrumente – von der Violine über die Klarinette bis hin zum Saxophon. Auch heute noch, mit 104 Jahren, spielt er regelmäßig im Chor des Wohnheims Reichenau mit, begleitet die Sängerinnen und Sänger auf seiner Ziehharmonika bei den wöchentlichen Proben. „Für die Klarinette fehlt mir mittlerweile die Luft, aber das Saxophon geht noch“, fügt er mit einem verschmitzten Lächeln hinzu.
Ein bewegtes Leben
Im Zweiten Weltkrieg, den er bereits in jungen Jahren miterlebte, diente er in der Militärmusik, bevor er in Russland schwer verwundet wurde und fast sein Bein verlor. Noch heute ist er ehrenamtlicher Präsident des Kriegsopferverbandes Pradl, der von ihm mitaufgebaut wurde. Nach seiner Tätigkeit für die Gemeinde Brixlegg übersiedelte Ludwig Ascher mit seiner Familie nach Innsbruck, wo er eine Stelle beim Finanzamt antrat, die örtliche Zollbehörde leitete und fleißig Vorlesungen besuchte: Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften mit Mitte 40 promovierte Ludwig Ascher im Alter von 50 Jahren in Jus. 54 Jahre danach sind seine Erinnerungen daran klar und detailliert. Auch für Zeitungen schrieb Ludwig Ascher regelmäßig Texte, etwa für die „Tiroler Nachrichten“.
Aktiver Ruhestand
Seit nunmehr vier Jahren genießt Ludwig Ascher sein Leben im Wohnheim Reichenau, nachdem er erst mit 100 Jahren seine eigene Wohnung verlassen hatte. Hier fühlt er sich rundum wohl: „Es ist herrlich hier, und vor allem kann ich endlich mal richtig ausschlafen“, lacht er verschmitzt. Bei seinem 104. Geburtstag nutzte er die Gelegenheit, sich bei Bürgermeister Johannes Anzengruber und Heimleiterin Katharina Becke zu bedanken, die ebenfalls auf den Jubilar anstießen. „Mir geht es hier wirklich gut, das wollte ich schon lange mal sagen“, betonte er mit einem zufriedenen Lächeln. Die Zeit im Wohnheim verbringt Ludwig Ascher gerne mit den Dingen, die ihm stets Freude bereiten: Musizieren auf seiner Ziehharmonika, gemütliche Spaziergänge und Zeit mit seiner Familie, die ihn mit Enkeln und Urenkeln reich beschenkt hat. Und dann sind da noch die Erinnerungen – ein Schatz, der ein ganzes Jahrhundert voller Bewegung, Bildung und Musik umfasst und den er immer wieder gerne aufs Neue durchlebt.

- Eine mehrere Hundert Seiten und zwei Bände umfassende Chronik der Gemeinde Brixlegg stammt aus der Feder von Ludwig Ascher (l.), in der er gemeinsam mit Bürgermeister Johannes Anzengruber (r.) beim Besuch schmökerte.
- Foto: IKM/Bär
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Gratulation und Würdigung
Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber war persönlich vor Ort, um die Glückwünsche der Stadt zu überbringen. Mit herzlichem Handschlag und einem gemeinsamen Anstoßen würdigte er das außergewöhnliche Lebenswerk von Ludwig Ascher.
„Lieber Dr. Ascher, es freut mich sehr, dass wir uns heute zu Ihrem 104. Geburtstag wieder sehen. Das Gespräch mit Ihnen ist wirklich sehr inspirierend, die Geschichten aus ihrem beachtlichen Lebensweg und vor allem Ihre tollen Bücher berühren mich sehr. Alles, alles Gute zu Ihrem Jubeltag! Bleiben Sie weiterhin gesund und so agil, inspirieren sie weiterhin so viele Menschen – und nächstes Jahr komme ich sehr gerne wieder zum 105. Geburtstag vorbei“, gratulierte Bürgermeister Johannes Anzengruber, der dem Jubilar eine Glückwunschkarte der Stadt Innsbruck und eine Flasche Wein überreichte.



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