Marktplatz
Mehr Bauernpower für den Marktplatz – mit Umfrage

Renate Triendl, Biogemüsebäuerin vom Hanneslerhof in Sistrans | Foto: Aria Sadr-Salek
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  • Renate Triendl, Biogemüsebäuerin vom Hanneslerhof in Sistrans
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Es gibt alle möglichen Märkte auf dem Marktplatz, einen regionalen Bauernmarkt bisher aber nicht.

INNSBRUCK. "Es gibt am Marktplatz einen Hamburger Fischmarkt, einen Christkindlmarkt, einen Streetfoodmarkt, aber keinen Bauernmarkt", erklärt Claudia Kogler ("die Wilderin") im Gespräch mit dem Stadtblatt. Hier will sie nun Abhilfe schaffen und gründete gemeinsam mit dem Absamer Bauern, Hannes Zanon, den Verein "Dorf der Alpen".

Das Ziel des Vereines ist es, Produzenten aus den Tiroler Regionen vor den Vorhang zu holen und ihnen die Möglichkeit zu geben, zentral ihre Produkte anzubieten bzw. sich zu vernetzen. Wer dem Verein beitritt, muss strengen Richtlinien folgen. So dürfen keine Händler ihre Waren verkaufen, sondern nur die Bauern, die die Produkte tatsächlich herstellen. "Da nicht immer jeder Zeit für den Verkauf hat, gibt es auch die Möglichkeit zur Bündelung der Direktvermarkter, aber ausschließlich Direktvermarkter", stellt sie klar. "Wir wollen auch nicht Konkurrenz für die anderen Händler in der Markthalle sein."

Nachmittags geöffnet

Revolutionär sind auch die Öffnungszeiten. Der erste reguläre Wochenmarkt soll am 10. Oktober starten und wird donnerstags nachmittags von 16 bis 20 Uhr stattfinden. Um der Angelegenheit auch einen würdigen Rahmen zu Verschaffen, findet vom 26. bis 28. September eine dreitägige Auftaktveranstaltung statt.

Foto: Aria Sadr-Salek

Gratis für Bauern

"Wir werden viele Fehler machen, sind aber von unserer Idee überzeugt. Jetzt hoffen wir, dass alles mitspielt: das Wetter, die Bauern und die Konsumenten. Wenn die Auftaktveranstaltung gut gelingt, starten wir auch ruhiger in den allwöchentlichen Bauernmarkt", meint Kogler. Eine weitere Besonderheit gibt es ebenfalls: Dank der aufgetriebenen Sponsoren und Förderer müssen die Bauern keinen Cent für ihre Stände zahlen und der Erlös bleibt zur Gänze bei ihnen.
Kogler betont: "Wir wollen nur eine Starthilfe bieten und wünschen uns, dass das Ganze ein Selbstläufer wird. Wir übernehmen die Anmeldung, organisieren Strom und Wasser, vernetzen und sorgen für die Kommunikation nach außen. Damit es funktioniert, muss es sich nur herumsprechen", ist Kogler optimistisch.

Hannes Zanon, Biogemüsebauer Absam und Gründungsmitglied | Foto: Aria Sadr-Salek
  • Hannes Zanon, Biogemüsebauer Absam und Gründungsmitglied
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"Nichts Bahnbrechendes"

Marktreferent Franz X. Gruber findet die Idee zwar gut – "diese Idee gibt es schon seit langem und ist grundsätzlich ja nicht bahnbrechend" –, gibt aber zu bedenken, dass auch die Markthallenstandler eingebunden werden müssen. Außerdem liege ein Subventionsantrag des Vereines vor, das demnächst im Wirtschaftsausschuss entschieden werden soll. "Wie er ausgehen wird, das werden wir erst sehen", so Gruber. Wirtschaftsstadträtin Christine Oppitz-Plörer ist ähnlicher Meinung, hat aber vom Bauernmarkt erst vom STADTBLATT erfahren: "Mir ist jede Stärkung der Betriebe in der Markthalle wichtig und, wenn es in Abstimmung mit den Betrieben zusätzliche Belebung geben sollte dann wird das sicher gut angenommen werden." Wenn man die Aussagen zusammenfasst: Mit etwas Gegenwind wird der Verein wohl rechnen müssen.

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