Media Literacy Award an Praxisvolksschule und PHT
Mit Video „Linus und der Schrecken des Mülls“ gewonnen

Die Kinder der 3b der Praxisvolksschule bei der virtuellen Preisverleihung am 20.10. Auch Rektorin Regine Mathies und Vizerektor Gregor Örley (links) sowie Direktorin Caroline Abfalter waren bei der Feier anwesend. | Foto: PH Tirol
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  • Die Kinder der 3b der Praxisvolksschule bei der virtuellen Preisverleihung am 20.10. Auch Rektorin Regine Mathies und Vizerektor Gregor Örley (links) sowie Direktorin Caroline Abfalter waren bei der Feier anwesend.
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Mit ihrem Video „Linus und der Schrecken des Mülls“ gewann die 4b der Praxisvolksschule an der PHT den Media Literacy Award 2023. 

INNSBRUCK. Vor kurzem wurde ein Gemeinschaftsprojekt von PH Tirol mit der Praxisvolksschule im Rahmen einer virtuellen Preisverleihung mit dem ersten Platz in der Kategorie Video ausgezeichnet. Aus rund 360 europaweiten Einsendungen konnte die Klasse 4b mit ihrem Stop-Motion-Video „Linus und der Schrecken des Mülls“ einen der 21 Gewinnerplätze für sich entscheiden.

Kurz vor Projektstart im Dezember 2022 beschäftigten sich die Kinder mit dem Thema Nachhaltigkeit und Müll und bauten verschiedenste Müllroboter – einer davon wurde zum Helden in dem Gewinnerfilm „Linus und der Schrecken des Mülls“. | Foto: PH Tirol
  • Kurz vor Projektstart im Dezember 2022 beschäftigten sich die Kinder mit dem Thema Nachhaltigkeit und Müll und bauten verschiedenste Müllroboter – einer davon wurde zum Helden in dem Gewinnerfilm „Linus und der Schrecken des Mülls“.
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"media literacy award [mla]"

Der "media literacy award [mla]" zählt zu den wichtigsten Medienkompetenzinitiativen in Europa und wurde bereits zweimal mit der renommierten Comenius Medaille ausgezeichnet. Das Projekt ist übrigens der einzige Gewinner aus Tirol. Anzusehen ist das Projekt hier: https://www.mediamanual.at/best-practice-1/linus-und-der-muellroboter

„Linus und der Schrecken des Mülls“

Der Stop-Motion-Kurzfilm „Linus und der Müllroboter“ ist das Ergebnis eines medienpädagogischen Projektes der Praxisvolksschule mit Klasse (mittlerweile: 4b) der Klassenlehrenden Birgit Gasser und Michael Kunzer in Zusammenarbeit mit Redakteurin und Medienwissenschaftlerin Christine Roner (PH Tirol) und ihren Studierenden im Schwerpunkt „Kreatives Schaffen“ (Lehramtsstudium Primarpädagogik). Wesentliche Teile des Films wurden von den Kindern der Klasse 3b im Schuljahr 2022/23 selbst gestaltet: darunter das Drehbuch, die Kulisse und die Figuren sowie die Animation und der Dreh.

„Kinder können sich mit Stop-Motion spielerisch und kreativ sowie mit sehr einfacher technischer Bedienbarkeit dem Thema Filmproduktion annähern. Alle relevanten Produktionsbereiche werden auch im Stop-Motion-Film durchlaufen: Drehbuch, Kamera, Licht, Schauspiel und Schnitt. Hinzu kommt bei Stop-Motion noch die kreative Gestaltung von Figuren und Kulisse. Neben der aktiven Medienarbeit standen als weitere Ziele die Vermittlung erster Erkenntnisse zur „Gemachtheit“, zur Konstruktion von Medienprodukten sowie zum Zusammenhang von Gestaltung und Wirkung von Medienprodukten im Zentrum – wenn z.B. im Schnitt gezeigt werden konnte, wie ein und derselbe Film je nach Musik z.B. als Thriller- oder als Komödiensituation verstanden werden kann“, so Redakteurin und Medienwissenschaftlerin Christine Roner, die das Projekt gemeinsam mit den Klassenlehrenden Birgit Gasser und Michael Kunzer geleitet hat.

Birgit Gasser und Michael Kunzer haben die Kinder sehr ernsthaft und auch sehr begeistert bei der Arbeit erlebt:

„Wir waren extrem fasziniert davon, dass die Kinder es als Klasse geschafft haben, eine Geschichte selber zu erfinden, und zwar so, dass sie stimmig ist und wirklich umsetzbar. Dazu gehört auch, dass man Ideen von anderen annehmen kann, zurückstecken muss, wenn z.B. die eigene Idee nicht umgesetzt wird, aber man einen Kompromiss eingeht. Die Kinder haben daher nicht nur ihre praktische und kritisch-reflexive Medienkompetenz gestärkt, sondern auch in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung und Reflektiertheit dazugelernt. Man hat in jeder Arbeitsphase, v.a. aber am Schluss gespürt, wie stolz die Kinder auf ihr eigenes Produkt waren und wie begeistert sie vom Ergebnis waren. Sie wollten ihren eigenen Film immer und immer wieder sehen, und mussten auch bei lustigen Stellen bis heute herzlich lachen.“

Am Drehtag arbeiteten die Kinder auch mit Softboxen. | Foto: PH Tirol
  • Am Drehtag arbeiteten die Kinder auch mit Softboxen.
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Begleitende medienpädagogische Einheiten

Begleitend zu den Produktionseinheiten (Geschichte, Figuren, Dreh, Schauspiel und Schnitt) fanden seit Dezember 2022 bis Juni 2023 kleine medienpädagogische Einheiten statt, um den Kindern unter anderem zu zeigen, wie Medienprodukte entstehen und welche Gestaltungsmöglichkeiten es gibt. Von der Frage: „Was ist ein Video“, mit seinen spezifischen Gestaltungsmitteln bis hin zu Schnitt und Montage. Insgesamt wurde das Projekt in ca. 15 Schulstunden, davon sechs Produktionseinheiten und vier medienpädagogischen Einheiten durchgeführt.

Beim Dreh wurden die Kinder begleitet von Studierenden im Schwerpunkt „Kreatives Schaffen“ (Lehramtsstudium Primarstufe).
 | Foto: PH Tirol
  • Beim Dreh wurden die Kinder begleitet von Studierenden im Schwerpunkt „Kreatives Schaffen“ (Lehramtsstudium Primarstufe).
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Media Literacy Award 

Das Projekt ist nun als „Best Practice“ auf der Seite der Initiative für Medienkompetenzförderung und Qualitätsentwicklung www.mediamanual.at gelistet. . Aus rund 360 europaweiten Einsendungen konnte die Klasse 4b mit ihrem Stop-Motion-Video „Linus und der Schrecken des Mülls“ einen der 21 Gewinnerplätze für sich entscheiden. Der "media literacy award [mla]" zählt zu den wichtigsten Medienkompetenzinitiativen in Europa und wurde bereits zweimal mit der renommierten Comenius Medaille ausgezeichnet. Der [mla] ist aktives Mitglied der "Europäischen Charta für Medienkompetenz".

Die Jurybegründung

„In diesem Projekt beeindruckt die Bandbreite der beteiligten Akteurinnen und Akteure, wodurch es eine wahre interdisziplinäre Leistung darstellt. Die Begleitung der Kinder durch Expert:innen zeigt einen durchdachten pädagogischen Ansatz. Die Vermittlung von einer Filmproduktion, insbesondere in einem Volksschulumfeld, verdient besondere Anerkennung. Obwohl das Ende überraschend kommt, wird durch clevere Erzählstruktur und Materialverwendung eine kohärente Geschichte geschaffen.“

Preisverleihung in virtueller Form

An der virtuellen Preisverleihung nahm auch Studentin Katrin Hinterholzer in Vertretung für ihre sechs Kolleginnen teil. Ebenso gekommen waren die Direktorin der Praxisvolksschule Caroline Abfalter, die Rektorin der PH Tirol Regine Mathies und Vizerektor Gregor Örley. Sie übergaben den Kindern im Anschluss an die Preisverleihung eigene Medaillen, eine Urkunde und schenkten ihnen einen gemeinsamen Kinobesuch. Rektorin Regine Mathies und Vizerektor Gregor Örley sind sich einig:

„Wir gratulieren den Kindern der 4b, dem Team der Projektleiter:innen und den Studierenden sehr herzlich zu diesem besonderen Erfolg. Neben den Lernprozessen, die durch dieses Projekt für alle Beteiligen entstanden sind, freut es uns insbesondre, dass sie den renommierten Media Literacy Award 2023 gewinnen konnten. An diesem Projekt zeigt sich auch der große Vorteil der räumlichen Nähe von Hochschule und Schule. Das Projekt ist ja relativ spontan entstanden, und wurde sozusagen beim gemeinsamen Kaffee in der Mensa, wo sich Schüler:innen, Lehrer:innen, Studierende und Hochschullehrende im Alltag begegnen, initiiert. Auch die Studierenden konnten sich direkt in die Produktion des Films einbringen.“

Der Media Literacy Award steht nun bei den Stofftier-Held:innen des Films: dem Löwen Linus und seinen Freunden Isgrimnur, Kari und Bu, die die Kinder seit der 1. Klasse begleiten. | Foto: PH Tirol
  • Der Media Literacy Award steht nun bei den Stofftier-Held:innen des Films: dem Löwen Linus und seinen Freunden Isgrimnur, Kari und Bu, die die Kinder seit der 1. Klasse begleiten.
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