Gewalt- und Mobbingprävention
Miteinander – Füreinander

Am 16. Juni stand der Nachmittag an der Pädagogischen Hochschule Tirol ganz im Zeichen der Gewalt- und Mobbingprävention für Kindergärten und Schulen.  | Foto: PH Tirol/Roner
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Am 16. Juni stand der Nachmittag an der Pädagogischen Hochschule Tirol ganz im Zeichen der Gewalt- und Mobbingprävention für Kindergärten und Schulen, und zwar unter dem Titel „Regional Z´sam halten: Gewalt- und Mobbingprävention im Lebensraum Schule“. 

INNSBRUCK. Am 16. Juni fanden in der Pädagogischen Hochschule Vorträge, Workshops und Vernetzungsmöglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer, Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Interessierte aus ganz Tirol statt. Die Veranstaltung fand im Rahmen des vom Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) geförderten Entwicklungsprojekts zur Gewaltprävention an Tiroler Bildungsinstitutionen vonseiten der PH Tirol unter der Leitung von Bettina Dimai statt. Ein Mobiler Parcours zur Stärkung gegen (sexualisierte) Gewalt wurde am Freitag erstmals präsentiert. Er ist bis Ende Juni an der PH Tirol buchbar und wird ab dem Schuljahr 2023/24 für Schulen zum Verleih angeboten.

Vortrag, Marktstände und Workshops

Um Gewalt und Mobbing in Bildungsorganisationen vorzubeugen, braucht es das Zusammenspiel und die Stärkung von drei Ebenen: der Person, der Klasse und der Struktur. Entsprechend wurde die Veranstaltung am Freitagnachmittag von 13 Uhr bis 17.30 Uhr konzipiert: Eine Sensibilisierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgte über den Impulsvortrag der Kinder- und Jugendanwältin Simone Altenberger zum Thema Kinderrechte. Die Möglichkeiten auf Klassenebene werden in unterschiedlichen Workshops vorgestellt, wie unter anderem „FaiRanggln“ durch die Schulsozialarbeit sowie ein Mobiler Parcours des Wiener Vereins Selbstlaut. An der Struktur – also der Schulentwicklung – wiederum setzt das PHT-Projekt „Miteinander - Füreinander“ an.

„Ein angst- und gewaltfreier Lern- und Arbeitsraum Schule braucht unbedingt die Vernetzung unterschiedlicher Akteure und Unterstützungssysteme. Schule kann nicht alles alleine tragen“, so Projektleiterin und Veranstalterin Bettina Dimai.

An Marktständen konnten sich die Teilnehmer:innen direkt bei Vertereter:innen unterschiedlichster Unterstützungssysteme informieren, z.B. beim Verein KIZ (Kriseninterventionszentrum), beim Verein Mannsbilder, bei der Plattform offene Jugendarbeit (Pojat) oder bei der Kriminalpolizei. | Foto: PH Tirol/Roner
  • An Marktständen konnten sich die Teilnehmer:innen direkt bei Vertereter:innen unterschiedlichster Unterstützungssysteme informieren, z.B. beim Verein KIZ (Kriseninterventionszentrum), beim Verein Mannsbilder, bei der Plattform offene Jugendarbeit (Pojat) oder bei der Kriminalpolizei.
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Daher wurde großer Wert darauf gelegt, relevante Akteure und Unterstützer zur Veranstaltung einzuladen. Diese präsentierten ihr Angebot ab 13 Uhr an Marktständen: Schulsozialarbeit, Beratungslehrerinnen - und Lehrer, Schulpsychologie, aber auch die Kriminalpolizei, Aranea, Frauenhaus Tirol, Jugendcoaching, Pojat, SOS-Kinderdorf, Mannsbilder, ZeMit, Plattform Asyl, die PH Tirol sowie der Wiener Verein Selbstlaut. Ab 15.00 Uhr wurden in Workshops unter anderem die Themen Cybermobbing von Safer Internet, Stärkung der Impulskontrolle, ein gesunder Umgang mit Körperlichkeit und das Erkennen von Grenzen im Workshop „FairRanggln“ von der Schulsozialarbeit und die Prävention (sexualisierter) Gewalt mit einem Mobilen Parcours durch den Wiener Verein Selbstlaut aufgegriffen.

Auch Workshops ermöglichten Einblicke in die Arbeit zur Gewaltprävention, wie etwa im Workshop „FairRanggln“ von der Schulsozialarbeit in Tirol.

 

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  • Auch Workshops ermöglichten Einblicke in die Arbeit zur Gewaltprävention, wie etwa im Workshop „FairRanggln“ von der Schulsozialarbeit in Tirol.

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Mobiler Parcours

Der Mobiler Parcours „Vom Wissen, Fühlen und Hilfe-Holen“mit Lilly Axster und Amina Mahdy vom Verein „Selbstlaut – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ zielt „Vom Wissen, Fühlen und Hilfe-Holen“ des Vereins Selbstlaut auf Gewaltprävention für 6- bis 11-Jährige ab: Es geht um Gefühle, um Körperwahrnehmung, um Formen von Gewalt, um Kinderrechte, um sexuelle Bildung, um Hilfe-Holen, um Mehrsprachigkeit, um Sinneswahrnehmung, um Berührungen und vieles mehr. All das sind wichtige Bausteine in der Prävention von (sexueller) Gewalt. Bereits am Freitagvormittag besuchten zwei Klassen der Praxisvolksschule den Mobilen Parcours. Die Kinder beteiligten sich neugierig und interessiert an den verschiedenen Stationen – von Schatzkisten mit Kinderrechten zu Geheimniskarten, Dinosaurier-Bildern zur Benennung von Gefühlen, Spielen uvm.

Lilly Axster vom Wiener Verein Selbstlaut: „In dem Parcours geht es darum, sich spielerisch und mit viel Leichtigkeit den Themen Körper, Gefühle und Sinneswahrnehmungen anzunähern. Die Themen sollen besprechbar werden, Kinder werden darin bestärkt, die eigenen Bedürfnisse und Wahrnehmungen zu äußern und erleben damit, dass es positiv und wichtig ist, sich zu äußern. So gibt es auch ein eigenes Spieleset mit „Geheimnis-Karten“. Kinder können sehr gut unterscheiden zwischen Geheimnissen, die gute Gefühle auslösen und Geheimnisse, die sich nicht gut anfühlen.”

Zwei Volksschulklassen beteiligten sich am Mobilen Parcours „Vom Wissen, Fühlen und Hilfe-Holen“, der auf Gewaltprävention für sechs bis elf-Jährige abzielt. | Foto: PH Tirol/Roner
  • Zwei Volksschulklassen beteiligten sich am Mobilen Parcours „Vom Wissen, Fühlen und Hilfe-Holen“, der auf Gewaltprävention für sechs bis elf-Jährige abzielt.
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Ab Schuljahr 2023/24 ausleihbar für Schulen!

Mit dem Mobilen Parcours werden Themen, die sonst leicht in den Hintergrund treten, direkt in den Schulen besprech- und bespielbar gemacht. Der Parcours wird vom 19. bis 30. Juni an der PH Tirol aufgestellt und steht für interessierte Schulkassen von der Volksschule bis zur ersten und zweiten Klasse der Sekundarstufe für einen Ausflug zur Verfügung. Ab dem Schuljahr 2023/24 können Tiroler Bildungsinstitutionen diesen mobilen Parcours auch ausleihen und an ihrem Standort für ein paar Wochen aufbauen.

Ein Kind wird von Lilly Axster vom Verein Selbstlaut am Mobilen Parcours zu einem Spiel angeleitet, in dem es darum geht, mit gelben, grünen und roten Steinchen anzugeben, an welchen Orten in der Schule man sich wohl, und wo nicht.
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