"Not und Armut in Tirol steigen"

Armut ist oft unsichtbar. Betroffene verstecken sie, um Stigmatisierung zu entgehen. | Foto: Caritas
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  • Armut ist oft unsichtbar. Betroffene verstecken sie, um Stigmatisierung zu entgehen.
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Noch nie suchten so viele Menschen bei der Tiroler Caritas Hilfe wie in diesem Jahr.

Mehr als 3500 Menschen haben sich bis Anfang November an die Beratungszentren in ganz Tirol gewandt, insgesamt gab es 7000 Gespräche mit Hilfesuchenden. Das sind schon jetzt mehr Menschen als im gesamten Vorjahr. Über die vergangenen fünf Jahre hat die Zahl der Beratungsgespräche stetig zugenommen. Jürgen Gschnell, Leiter der acht Beratungsstellen in Tirol, findet dafür klare Worte: „Not und Armut in Tirol steigen.“ Im nächsten Jahr soll in Hall ein zusätzliches Zentrum eröffnet werden.

Zwei große Armutsursachen

In Armut könne jeder geraten, sagt Caritas-Direktor Georg Schärmer. Er sieht zwei Hauptursachen von Armut: Arbeitsplatzverlust und Krankheit. „Immer mehr Familien sind am finanziellen Limit unterwegs. Da braucht nur etwas Unvorhergesehenes wie etwa eine schwere Erkrankung eintreten und die Menschen stehen vor riesigen Problemen“, so Schärmer.

Scham der Betroffenen

Die Beratungszentren sind für Betroffene häufig die erste Anlaufstelle. Viele Menschen, die Anspruch auf finanzielle Unterstützung hätten, würden sich aber aus Scham keine Hilfe holen, sagt Gschnell, Unwissenheit spiele eine geringere Rolle. Er rät dazu, sich lieber früher als später zu melden. „Oft spielt dabei auch die Angst mit, erhaltene Beträge wieder zurückzahlen zu müssen“, ergänzt Schärmer.

Armut ist oft unsichtbar. Betroffene verstecken sie, um Stigmatisierung zu entgehen. | Foto: Caritas
Georg Schärmer: „Jeder kann in Armut geraten. Das kann mitunter sehr schnell gehen.“ | Foto: Cincelli
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