Rotes Kreuz
Notschlafstelle im Winter einen Monat länger offen
Da die Auslastung der Notschlafstelle in der Richard-Berger-Straße im vergangenen Winter extrem hoch war, entschloss sich das Rote Kreuz Innsbruck dazu, die Öffnungszeit um einen Monat zu verlängern.
INNSBRUCK. Ab 1. November ist die Notschlafstelle in der Richard-Berger-Straße wieder geöffnet und bleibt heuer einen Monat länger offen als in den vergangenen Jahren. Grund dafür, ist die Rekordauslastung des letzten Winters. Obdachsuchende können so in den kalten Monaten jetzt sechs statt fünf Monate einen sicheren und warmen Schlafplatz aufsuchen.
Es herrscht viel Bedarf
Letzten Winter konnten leider nicht alle, die eine warme Unterkunft gebraucht hätten, in der Richard-Berger-Straße 10 auch eine finden – die Auslastung war einfach zu hoch. Die Winternotschlafstelle, die im Auftrag der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol vom Roten Kreuz Innsbruck (RKI) betrieben wird, stieß so gut wie täglich an ihre Kapazitätsgrenzen. Die vergangene Saison ging mit 3.129 Nächtigungen und einer Rekordauslastung von 100 Prozent zu Ende. Mit der Verlängerung der Öffnungszeiten möchte das Rote Kreuz Innsbruck hier entgegenwirken. Die Notschlafstelle öffnet heuer bereits am 1. November 2023, also zwei Wochen früher als in den Jahren zuvor, und sperrt am 30. April 2024, also zwei Wochen später als in den Vorjahren.
Schritt in die richtige Richtung
„Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir erwarten wieder einen großen Bedarf an Schlafplätzen und freuen uns, dass die Betriebszeit durch das Land Tirol und die Stadt Innsbruck um einen Monat verlängert wurde“,
sagt Stefan Biebel, Leiter der Abteilung Gesundheit und soziale Dienste beim Roten Kreuz Innsbruck.
„Unser Angebot umfasst neben einem warmen und sicheren Schlafplatz auch Duschen und eine Mahlzeit. Besonderen Wert legen wir darauf, unseren Klientinnen und Klienten sehr wertschätzend und auf Augenhöhe zu begegnen“,
so Biebel weiter.
Das Konzept der Notschlafstelle
Insgesamt 20 saubere Betten, dazu ein warmes Essen, Hygieneartikel, die Gelegenheit, sich in den Sanitärräumen frisch zu machen, soziale Betreuung, gute Gespräche und menschliche Nähe: Das ist das Konzept der Notschlafstelle des Roten Kreuzes Innsbruck, die täglich von 18 Uhr am Abend bis 8 Uhr in der Früh geöffnet hat. Nächtigende werden bis 23 Uhr aufgenommen. Einlass finden Frauen und Männer, für die es keine anderweitigen Übernachtungsangebote gibt.
„Immer mehr Menschen können sich die steigenden Lebenskosten nicht mehr leisten und schlittern in die Armut. Unsere Schlafplätze sind mittlerweile sehr begehrt und oft sehr schnell belegt. Wenn das der Fall ist, kontaktieren wir selbstverständlich andere Einrichtungen. Aber wenn auch diese voll sind, müssen wir die Menschen schweren Herzens wegschicken und sie bitten, am nächsten Tag wieder ihr Glück zu versuchen“,
sagt Ines Obser, Leiterin der Notschlafstelle. Wer keinen Platz bekommt, wird zumindest mit einer warmen Decke und einem heißen Tee ausgestattet.
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