Pause: Kein Platz für Jugendliche

Auch der Parkplatz gehört zur Schule und ist somit striktes Nichtraucher-Areal. Die Jugendlichen gehen bis zum nächsten Innenhof zum Rauchen. Dieser ist aber privat und bringt Ärger.
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  • Auch der Parkplatz gehört zur Schule und ist somit striktes Nichtraucher-Areal. Die Jugendlichen gehen bis zum nächsten Innenhof zum Rauchen. Dieser ist aber privat und bringt Ärger.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Paul Hofbauer ist aufgebracht: "Mich stört diese Pauschalverurteilung extrem." Er ist seit vielen Jahren Direktor der Polytechnischen Schule in Innsbruck. Seit 1,5 Jahren ist die Schule nun bei der Technik – neben der Neuen Mittelschule und der Volksschule – untergebracht. Schon beim Umzug habe man ihn gewarnt: Es könnte am neuen Standort Probleme geben.

"Es gibt auch andere Schüler"

Trotzdem stoßt es ihm sauer auf: Wenn im Stadtteil etwas vermüllt oder kaputt ist, waren es die SchülerInnen der Polytechnischen Schule. Das wird zumindest behauptet. Dabei seien auch andere Schulen, Studenten- und Schülerheime in der Nachbarschaft. "Woher wollen die Anrainer wissen, dass es unsere Schüler waren?", fragt er sich. Nachvollziehen könne man das nur schwer.
Besonders die Mittagszeit – da haben die SchülerInnen der "Poly" 1-1,5 Stunden Pause – ist eine konfliktreiche Zeit. Da die Eltern zur Einschreibung in der Mittagspause keine Aufsicht wünschten, müssen die SchülerInnen aus Haftungsgründen das Schulareal verlassen. Die Zeit ist zu kurz, um wirklich was damit anzufangen, aber zu lang, um sie vor der Schule auf einer Bank zu verbringen. Einige Schüler holen sich im nahen Lebensmittelgeschäft ein Getränk oder eine Jause. Sitzen kann man beim Bäcker aber nur dann, wenn man dort etwas kauft. Zum Zeitvertreib wird in den nahen Innenhöfen geraucht. Oft ist dadurch der private Innenhof mit Zigarettenstummeln vermüllt.

Verdrängung

Dominique Derflinger ist Streetworker bei der Technik und erklärt: "Es gibt wenige Plätze, an denen sich die Jugendlichen ohne Konsumzwang aufhalten können. Sie werden verdrängt, es gibt keinen wirklichen Rückzugsraum." Zwischenzeitlich ist man zu einer Teillösung gekommen: Das benachbarte Jugendzentrum (es gehört zu den Innsbrucker Sozialen Diensten) ist seit dem neuen Schuljahr auch montagmittags geöffnet. Wie Hofbauer weiß, wird das Angebot sehr gut angenommen: "Montag sind die meisten der 140 Schüler bei uns in der Schule. Das ist unser Haupttag. An den anderen Tagen ist der Großteil der Schüler gar nicht da." Auch die Mobile Überwachungsgruppe (MÜG) hat direkt neben der Schule ihre Außenstelle. Für eine Stellungnahme war sie trotz mehrfacher Anfrage aber nicht erreichbar.

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