Demostadt Innsbruck am 11.3.
Pro und Contra bei Thema Abtreibung, "Team Tirol" sagt Nein

Pro Choice-Demo in Innsbruck. Am 11.3. treffen Pro Choice und Jugend für das Leben/CitizenGO wieder aufeinander. | Foto: Pro Choice Innsbruck
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  • Pro Choice-Demo in Innsbruck. Am 11.3. treffen Pro Choice und Jugend für das Leben/CitizenGO wieder aufeinander.
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Samstag, 11. März: In der Landeshauptstadt sind drei Demonstrationen angemeldet, der "Marsch fürs Leben“, die Demo „Pro Choice – für ein Recht auf Selbstbestimmung“ sowie „Tirol sagt Nein!“. Während die ersten beiden Demos pro und contra Abtreibung sind, meldet sich das Team Tirol mit einem Sammelsurium an Forderungen auf der Demobühne zurück.

INNSBRUCK. Im Jänner 2022 war am Landhausplatz Wahlkampf angesagt. Um 13 Uhr 07 begann die Kundgebung, an der laut Polizeiangaben 6.000 Personen teilgenommen haben. "Das Team Tirol bedankt sich bei der FPÖ.", erklärte Sarah Haslacher. Zahlreiche Redner waren angekündigt, unter ihnen auch FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl. Einmal mehr hatte das "Team Tirol" zu einer "coronakritischen" Kundgebung am Landhausplatz geladen. Jetzt meldet sich das Team Tirol mit einer neuen Demonstration zurück. "Tirol sagt NEIN!" lautet die Devise. Nein zu Kindesmisshandlung, EU - Sanktionen, Kriegserklärung, erhöhte Mietpreise, Energiepreise, Zwangsgebühr für ORF. Ein buntes Sammelsurium an Nein-Forderungen. Nach den "coronakritischen" Demos wurde es um das Team Tirol ruhiger, am 16.10.22 gab es eine Veranstaltung am Landhausplatz. Beworben u. a. über die Facebook-Seite, die rund 2.600 "Gefällt mir" aufweisen kann. Vor kurzen teilte das Team Tirol auf der Seite mit, dass sie gehackt wurden. Eine neue FB-Seite wurde eingerichtet, aktuell 177 "Gefällt mir".

Einer der Höhepunkte der "Team-Tirol"-Demos. 9. Jänner 2022 auf dem Landhausplatz | Foto: BezirksBlätter
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Pro & Contra

Mit den Demonstrationen „Marsch fürs Leben“ (Contra Abtreibung) und „Pro Choice – für ein Recht auf Selbstbestimmung“ (Pro Abtreibung) stehen sich zwei gegensätzliche Positionen nicht zum ersten Mal in Innsbruck gegenüber. Am 14. Jänner folgten hunderte Menschen dem Motto. „Ein Kind ist keine Krankheit. Abtreibung keine Gesundheitsleistung.“ Die Jugend für das Leben Tirol und Mitveranstalter CitizenGO haben zu dieser Kundgebung aufgerufen. Ebenfalls hunderte Menschen folgten dem Aufruf von Pro Choice Innsbruck und setzten ein Zeichen gegen Gruppierungen die Schwangerschaftsabbrüche illegal machen wollen und für Betroffene lebensgefährlich. 600 Menschen marschierten durch die Innsbrucker Straßen und setzen sich für das Recht auf Selbstbestimmung ein. Mit Redebeiträgen wurde auf die mangelnde Versorgung in Tirol aufmerksam gemacht. Jetzt haben beide Organisationen für den 11.3. neuerlich zur Demo aufgerufen.

"Marsch fürs Leben"-Organisationen 

Die Organisation Jugend für das Leben ist in Linz beheimatet. CitizenGO ist eine eingetragene Stiftung, die 2013 in Madrid gegründet wurde. Die Stiftung organisiert weltweite Petitionen, zur Verteidigung christlicher Werte, der Ablehnung von gleichgeschlechtlichen Ehen, der Abtreibung und der Sterbehilfe. In Österreich hat CitizenGO die Petiton "Das Land Tirol darf keine vorgeburtlichen Kindstötungen organisieren!" am 25.11.2022 gestartet. Das Ziel waren 5.000 Unterstützerinnen und Unterstützer, Stand im März 2023: 3.795. Auf der eigenen Homepage schreibt CitizenGO über die Demonstration vom 10. September 2022 mit 70 Personen: „Wir brauchen wieder einen Konsens, dass menschliches Leben nicht evaluierbar, klassifizierbar, dehumanisierbar und aussortierbar ist; dass Menschen nicht je nach Gesundheits- oder Gewolltseinsgrad das Recht auf Leben zu- oder abgesprochen bekommen können; dass Frauen keine nach Belieben an- und abstellbaren Maschinen sind“, meint Natalie Ehrenberger, Regionalgruppenleiterin der Jugend für das Leben Tirol. Auf ihrer Blogseite wirft die "Anifa Meran" einen kritischen Blick auf die "Marsch fürs Leben"-Organisationen. "Standen im vergangenen Sommer noch rund zehn Personen vor dem Landhaus, waren es im September bereits über 60. Im Januar nahmen dann über 300 Menschen an der Demonstration „gegen öffentlich finanzierte Abtreibungen“ teil", wird über die Entwicklung der Demos informiert.

Hunderte Menschen demonstrieren in Innsbruck

Pro Choice

"Pro Choice Austria – Plattform für freien Schwangerschaftsabbruch versteht sich als Teil der internationalen feministischen Bewegung, die sich für reproduktive Selbstbestimmungsrechte von Frauen, Lesben, inter, trans und agender Personen einsetzt, und insbesondere für den freien und sicheren Zugang zu legalen Schwangerschaftsabbrüchen kämpft. Gesundheit und Selbstbestimmung der Schwangeren sowie der politische Einsatz gegen patriarchale Machtverhältnisse stehen dabei im Zentrum." So lautet die Beschreibung der Organisation auf der eigenen Homepage. Zur Landtagswahl 2022 wurden die Parteien von Pro Choice u. a. mit der Frage "In ganz Tirol führt nur ein einziger Arzt Schwangerschaftsabbrüche durch. Halten Sie das für ausreichend? Wenn nein: Was wollen Sie tun, um die Versorgung zu verbessern?" konfrontiert.

Foto: Pro Choice

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