Schlafstelle nur suboptimal

In der Notschlafstelle: Grünen-GR Renate Krammer-Stark mit der obdachlosen Sandra Boca.
  • In der Notschlafstelle: Grünen-GR Renate Krammer-Stark mit der obdachlosen Sandra Boca.
  • hochgeladen von Verena Kretzschmar

Innsbruck - 35 Betten stehen in sieben Schlafräumen der Notschlafstelle in der Trientlgasse (Rossau) zur Verfügung. Insgesamt übernachteten im vergangenen Winter laut Bericht des Roten Kreuzes, das die Stelle auch betreibt, 355 unterschiedliche Personen bis zu 111 Mal in der Notschlafstelle. Knapp 4.800 Übernachtungen wurden insgesamt gezählt. Vor allem im November, Jänner und März war die Stelle voll. Bis zu 15 Personen mussten vor allem im Jänner abgewiesen werden. Die BewohnerInnen kamen insgesamt aus 27 Ländern, die meisten stammten aus Rumänien (176), Österreich (29), Bulgarien (25), der Slowakei (13) und Marokko (12).

„Menschenunwürdig“
Verbessert werden soll laut Rotem Kreuz-Bericht vor allem der Standort des Gebäudes. Das fordern auch die Grünen seit Jahren. Renate Krammer-Stark sah sich direkt vor Ort um und kam zum Schluss: „Die Notschlafstelle muss mehr in das Zentrum rücken, außerdem fordern wir, dass die Stelle ganzjährig geöffnet bleibt und mehr Platz zur Verfügung gestellt wird. Auch eine menschenwürdigere Unterbringung wäre angebracht.“

Ab 18 Uhr können die Obdachlosen in die Notschlafstelle gehen. „Will man aber einen Platz bekommen, muss man schon spätestens um 16 Uhr da sein“, erzählt Sandra Boca, eine Rumänin, die schon seit 16 Jahren obdachlos ist. Gäbe es keinen Platz mehr, müsse man eben im Bahnhof schlafen.

„Kein Sozialtourismus“
Vizebgm. und Sozialreferent Franz Gruber gibt zu, dass das derzeitige Gebäude nur eine Notlösung sei, stellt aber auch klar: „Die Notschlafstelle wird nicht das ganze Jahr geöffnet, weil es den Bedarf nicht gibt. Wir wollen den tatsächlich Obdachlosen eine Unterkunft bieten, aber nicht Bettlerbanden oder den Sozialtourismus fördern“. Einige Forderungen fruchteten dennoch: „Vor 14 Tagen startete eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Obdachlosen-Vereine, die ein Dreivierteljahr lang das Thema Wohnungslosigkeit in Innsbruck analysieren und neue Lösungsansätze finden soll. Das ist die Antwort auf die Forderungen“, so Gruber.

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