Neuer Schießstand
Schützenbund plant am Bergisel, Anrainer sind skeptisch
Am Arzler Schießstand befindet sich auch der Sitz des österreichischen Schützenbundes (ÖSB). Dessen Präsident Herwig van Staa ist seit Jahren auf der Suche nach einem neuen Standort, um dort ein Bundes- und Landesleistungszentrum zu errichten. Jetzt scheint der Bergisel der ideale Ort für einen neuen Schießstand zu sein.
INNSBRUCK. ÖSB-Präsident Herwig van Staa wünscht sich seit mehr als zehn Jahren ein neues Bundes- und Landesleistungszentrum für Sportschießen in Tirol. Der aktuelle Standort, der Arzler Schießstand, ist für die Ausführung moderner Wettkämpfe nicht mehr geeignet und auch ein Um- und Ausbau kann nicht umgesetzt werden. Außerdem läuft die Nutzungsbedingung 2024 aus. Das heißt, es muss relativ schnell ein neues Zuhause für die Sportschützen gefunden werden. Mehrere Standorte in Thaur, Absam und Kranebitten (Bereich Autobahn) wurden geprüft – doch verwirklicht konnte dort nichts werden. Zuletzt begutachtete Herwig van Staa den Standort Bergisel und sieht dort eine gute Möglichkeit, einen neuen Schießstand zu errichten. Doch die Anrainerinnen und Anrainer sind skeptisch.
Anrainer haben Bedenken
Die Interessensgemeinschaft Bergisel hat von den Plänen des ÖSB gehört und sich kritisch dazu geäußert. Die Anrainerinnen und Anrainer sind gegen einen neuen Schießstand am Bergisel, da ihrer Meinung nach der zusätzliche Lärm sowie der Verkehr eine große Belastung für den Stadtteil wäre. Zudem befürchten sie, dass sich die jetzt schon schwierige Parksituation mit einem neuen Schießstand noch weiter verschlimmern würde.
Van Staa möchte transparent sein
ÖSB-Präsident Herwig van Staa, versteht die Bedenken der Anrainerinnen und Anrainer und möchte daher alle Pläne und Schritte, die mit dem neuen Bundesleistungszentrum am Bergisel zusammenhängen, offen darlegen:
"Selbstverständlich werden alle betroffenen Ämter, alle Anrainer und vor allem die Grundeigentümer über alle weiteren Schritte, die der ÖSB zur Realisierung dieses Bundesleistungszentrum unternimmt, laufend und zeitnah informiert."
Bezüglich der Bedenken der Anrainerinnen und Anrainern hat er schon ausführliche Gespräche geführt:
"Hinsichtlich der Verkehrssituation gibt es von Seiten befragter universitärer Fachleute keinerlei Bedenken, da die Anzahl der trainierenden Sportler in Verhältnis zu den sonstigen Besuchern des Bergisels verschwindend gering ist und die jährlich 18 Wochenend-Veranstaltungen so verlegt werden können, dass diese in einer besuchsarmen Zeit des Panoramas bzw. des Stadions stattfinden können. Die Lärmsituation wurde ebenfalls mit Fachleuten besprochen und es wurde dabei die Ansicht vertreten, dass von dieser Schießanlage wahrscheinlich keine Lärmbelästigung für die Anrainer zu erwarten ist, da keine Großkaliber – wie beispielsweise am Arzler Schießstand – verwendet werden",
erklärt Herwig Van Staa.
Geprüfte Alternativen
Die bisher geprüften Alternativen für einen neuen Schießstand des ÖSB waren aus Kostengründen, wegen mangelnder Verkehrsanbindung oder Parkmöglichkeiten nicht realisierbar. Zunächst wurde ein Gelände in Kranebitten (nahe der Kaserne) ins Auge gefasst und bei der Stadt Innsbruck nachgefragt, ob dort ein Schießstand möglich wäre. Die Stadt gab daraufhin die Auskunft, dass auf diesem Areal ein Bauhof geplant sei.
"Meine Anfrage an die IKB hat ergeben, dass der Hinweis, dort einen Bauhof zu erreichten, offenbar aufgrund unserer Anfrage von der Stadtplanung kam",
so Herwig van Staa.
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