HERZsicher Innsbruck
Soforthilfe bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand
Das Projekt HERZsicher Innsbruck widmet sich der Soforthilfe bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand und wird bald landesweit vertreten sein. Beim Sicherheits- und Familienfest am 14. Oktober wird das Erste Hilfe-Projekt an den Rettungsdienst Tirol übergeben.
INNSBRUCK. Was in Innsbruck begonnen hat, wird bald in ganz Tirol möglich sein: Das Projekt HERZsicher wird nämlich an den Tiroler Rettungsdienst übergeben und damit offiziell zum neuen Lebensrettungsprogramm für ganz Tirol. Drei Jahre lang hat die Initiative HERZsicher Innsbruck das öffentliche Defibrillator-Netz der Stadt ausgebaut, die Bevölkerung geschult und mehr Bewusstsein für lebensrettende Maßnahmen geschaffen. Und die Arbeit hat sich gelohnt, denn mittlerweile ist Innsbruck mit rund 70 frei zugänglichen Defis ausgestattet. Zudem wurden bis jetzt über 500 Personen geschult, die im Notfall eingreifen können und sich mit Defis auskennen. Das Projekt wurde außerdem mit dem Camillo Award, dem österreichweiten Rettungsdienst-Preis, ausgezeichnet. HERZsicher Innsbruck ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Innsbruck, der Tiroler Kliniken, der Leitstelle Tirol und aller Einsatzorganisationen der Stadt wie dem Rettungsdienst, der Polizei, der Feuerwehr, der Bergrettung, der Mobilen Überwachungsgruppe, der Bergwacht und der Wasserrettung
Ein wachsendes Projekt
Im Rahmen des großen Innsbrucker Sicherheits- und Familienfestes am Samstag, dem 14. Oktober, übergeben die HERZsicher-Initiatoren ihr Projekt offiziell an das Land. Andreas Karl, Geschäftsführer der Roten Kreuz gemeinnützigen Rettungsdienst GmbH, wird HERZsicher auf der Festbühne symbolisch entgegennehmen, um das Programm künftig in ganz Tirol auszurollen. Zudem wird beim Fest auch demonstriert, wie die Organisation im Notfall arbeitet und Wiederbelebungen durchführt. Ziel der Veranstaltung ist es, rund um den internationalen Tag der Wiederbelebung auf den plötzlichen Herztod aufmerksam zu machen.
Jede Minute zählt
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand entscheiden die ersten fünf Minuten über Leben oder Tod. Oft kann der Rettungsdienst in dieser sehr kurzen Zeitspanne nicht am Notfallort sein.
„Das beherzte Eingreifen von Ersthelfer:innen ist ein entscheidender Teil der Überlebenskette. Eine möglichst sofortige Herzdruckmassage und die frühestmögliche Anwendung eines Defibrillators sind hier ausschlaggebend. HERZsicher Innsbruck hat höchst erfolgreich die Strukturen geschaffen, um die erste Phase des Herz-Kreislauf-Stillstandes noch effizienter zu gestalten. Jetzt heißt es dranbleiben“,
erläutert Dr. Armin Krösbacher. Für Dr. Michael Baubin ist die Ausweitung der Initiative HERZsicher Innsbruck auf ganz Tirol eine große Chance, das Überleben im Falle eines plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstandes landesweit zu verbessern. Baubin:
„Unser gemeinsames Ziel ist es, jährlich 100 Leben mehr nach einem präklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand zu retten.“
Die drei Schritte der Wiederbelebung
Rufen, drücken, schocken. So lauten die ersten drei Schritte bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Zuerst wird der Notruf 144 gerufen. Die Leitstelle Tirol, die sich daraufhin meldet, hilft mit einer genauen Anleitung und vermittelt das Gefühl, nicht alleine zu sein. Das Handy sollte auf Lautsprecher geschaltet sein. Mit der Herzdruckmassage wird gedrückt und mit dem Defi wird geschockt.
„Reanimation ist kinderleicht. Wir ermuntern alle, sich zu trauen, denn man kann nichts falsch machen. Jeder sollte ein Reanimationstraining absolvieren und sich informieren, wo in seiner Nähe der nächste Defi ist“,
rät Ausbildungsleiter Mag. Matthias Stark. Im Rahmen der HERZsicher-Initiative wird das Defi-Netz in Innsbruck weiterhin ausgebaut und es werden nach wie vor kostenfreie Reanimationstrainings für die lokale Bevölkerung angeboten.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.