Bürgermeister im "Kreuzverhör"
"Sprechstund" bringt oft heftige Diskussionen
Jeden ersten Montag im Monat stellt sich Bgm. Georg Willi im Treibhaus dem Publikum – das Konzept kommt an.
"Ich versuche, das Ganze aus dem Blickwinkel des Publikums zu sehen. Was wollen die Menschen wissen!?", erläutert Markus Koschuh. Seit Herbst moderiert er gemeinsam mit Thomas Pupp die "Bürgermeister-Sprechstund", die jeden ersten Montag im Monat im Treibhaus stattfindet. Erfunden hat das Format Treibhaus-Chef und Neo-Professor Norbert Pleifer – in Anlehnung an das "Bürgermeisterduell" zwischen Christine Oppitz-Plörer und Georg Willi im Wahlkampf.
"Nähe bringt Kritik"
Tatsächlich sahen sich Pupp, Koschuh und Pleifer von Anfang an mit der Herausforderung konfrontiert, aus der "Sprechstund" keine Propagandaveranstaltung für den neuen Bürgermeister zu machen – stehen sie dem grünen Stadtchef weltanschaulich doch sehr nahe. "Sowas würde die Leut' auch nicht interessieren", ist Pupp überzeugt. Daher versuchen die Moderatoren auch bewusst Ecken und Kanten zu zeigen und fragen teils sehr kritisch nach. Seit kurzem können Interessierte auch vorab Fragen an den Stadtchef schicken – unter sprechstund@treibhaus.at.
In der Höhle des Löwen
Für Kritik am Bürgermeister zeichnet in den Veranstaltungen seit Beginn auch GR Gerald Depaoli (Gerechtes Innsbruck) verantwortlich. Er zieht ein gemischtes Resümee: "Was gesellschaftliche Themen betrifft, ist die Sprechstund schon sehr linkslastig", ärgert er sich. Bei Sachthemen finde aber eine gute Diskussion statt. Der Bürgermeister selbst sieht die "Sprechstund" als Möglichkeit zu erklären, wie politische Abläufe in der Koalition praktisch funktionieren und wie lange oft der Weg von einer guten Idee bis zur Umsetzung ist. "Ich bin erstaunt, wie lange die BesucherInnen zuhören und bekomme jedes Mal 'Arbeitsaufträge' und Anregungen, die ich abzuarbeiten versuche", betont Willi.
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