Stalking
Stalkerware als Vorstufe der Gewalt

  • Sieben von zehn Frauen, die Cyber-Stalking erlebt haben, waren auch physischer und/oder sexueller Gewalt in irgendeiner Form von ihrem Partner ausgesetzt.
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INNSBRUCK. Stalkerware wird von Frauen und Männern verwendet, und ist manchmal der erste Schritt zu Gewalt und Übergriffen. Sieben von zehn Frauen, die Cyber-Stalking erlebt haben, waren auch physischer und/oder sexueller Gewalt in irgendeiner Form von ihrem Partner ausgesetzt.

Gefahrenpotential

Die Verwendung von Stalker- oder Überwachungssoftware für das Stalking stellt nicht nur einen groben Eingriff in die Privatsphäre der Menschen dar, sondern stellt auch eine Gefahr für Daten dar, wenn Unternehmen, die diese Apps ausführen, selbst gehackt werden oder versehentlich Daten von Opfern ihrer Kunden preisgeben. Das Innsbrucker IT-Unternehmen hat bereits mehrfach auf das Gefahrenpotential hingewiesen und zeigt in einem aktuellen Bericht, wie der Einsatz von Stalkerware die Nutzerninnen und Nutzer elektronischer Geräte in Gefahr bringt.

"Der Akt des Stalkings ist ein Verbrechen in vielen Ländern. Sie könnten dafür ins Gefängnis gehen, Sie könnten Ihre Freunde, Familie oder Karriere deswegen verlieren.”
Andreas Clementi, co-founder of AV-Comparatives

Stalkerware

Die Verwendung von Stalkerware gegen Frauen ist ein besonders weit verbreitetes Problem und kann zu Gewalt seitens des Stalkers führen. AV-Comparatives teilt mit, dass laut einem Bericht des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen aus dem Jahr 2017 sieben von zehn Frauen in Europa, die Cyber-Stalking erlebt haben, auch physischer und/oder sexueller Gewalt in irgendeiner Form von ihrem Partner ausgesetzt waren.

Überwachung

Kommerziell verfügbar für alle und mit Internetzugang: Stalkerware wird in der Regel auf jemandes Handy ohne Wissen oder Erlaubnis eingerichtet. Einmal installiert, merkt der Nutzer meistens nicht, dass die Software installiert ist. AV-Comparatives zeigt auf, dass, abhängig von der Art der Stalkerware, der Täter in der Lage sein kann, eine oder alle der folgenden Aktivitäten durchzuführen:

  • Die Möglichkeit zu lesen, was das Opfer tippt, indem jeder Tastendruck protokolliert wird. Dies kann auch Logindaten zu Banking-Apps, Online-Shops und sozialen Netzwerken umfassen
  • Überwachung des Standort des Opfers, indem die Bewegungen per GPS aufgezeichnet wird
  • Hören, was das Opfer sagt, indem die Anrufe mitgehört oder sogar aufgezeichnet werden
  • Jede Art von Nachricht lesen, auch diejenigen, die verschlüsselt sind
  • Überwachung von Aktivitäten in sozialen Netzwerken
  • Fotos und Videos einsehen
  • die Kamera einschalten

Zunahme

Es wurde beobachtet, dass die Verwendung von Stalkerware trotz Lockdowns tatsächlich deutlich zugenommen hat,. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Maßnahmen gegen Stalkerware eingeleitet. Allerdings glaubt AV-Comparatives, dass der einzige Weg, um diese immer größer werdende Plage zu bekämpfen, das Bewusstsein der Masse über Stalkerware zu erhöhen.

Verbrechen

"Was auch immer der rechtliche Status der Software sein mag, der Akt des Stalkings ist ein Verbrechen in vielen Ländern. Sie könnten dafür ins Gefängnis gehen, Sie könnten Ihre Freunde, Familie, Gesundheit oder Karriere deswegen verlieren. Kurz gesagt, die Person, die Sie am meisten verletzen, indem jemand Stalkerware installieren, sind der- oder diejenige selbst. Wenn Sie darüber nachdenken, sich ohne ihre ausdrückliche Zustimmung in irgendeinen Aspekt des Privatlebens von jemandem einzubringen, raten wir Ihnen dringend davon ab und empfehlen Ihnen, professionelle Hilfe zu suchen", sagte AV-Comparatives- co-founder Andreas Clementi.

Warnung

AV-Comparatives, eine unabhängige Organisation, die für ihre genaue Zertifizierungen von Cybersecurity Systemen und mobilen Sicherheitslösungen bekannt ist, hat kürzlich die Nutzer von elektronischen Geräten vor dem zunehmenden Einsatz von Stalkerware gewarnt und die Verwendung solcher Spionageanwendungen wegen ihrer negativen Auswirkungen auf Einzelpersonen sowie die größere Gesellschaft scharf verurteilt.

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