Covid-19
Studie der Med-Uni Innsbruck zeigt Corona-Langzeitfolgen

Das Lungen CT eines Studienteilnehmers während des stationären Aufenthalts.  | Foto: Univ.-Klinik für Radiologie Innsbruck
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  • Das Lungen CT eines Studienteilnehmers während des stationären Aufenthalts.
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Neue Erkenntnisse lieferte eine interdisziplinäre Studie der Medizinischen Universität Innsbruck. Mittels CT-Untersuchungen konnten besonders bei männlichen Studienteilnehmern die bereits über 60 Jahren alt sind und einen kritischen Verlauf in Folge einer Coronavirus Infektion hatten, weiterhin Veränderungen in der Lunge festgestellt werden. 

"Bei mehr als der Hälfte der TeilnehmerInnen waren auch noch zwölf Monate nach Krankenhausentlassung subtile Veränderungen im CT nachweisbar. Auch wenn eine Mehrheit dieses Anteils zumindest schwer erkrankt war, sind wir von diesem Ergebnis doch ein wenig überrascht. Der über 60-jährige männliche Patient mit kritischem Krankheitsverlauf trägt unseren Untersuchungen zufolge jedenfalls das größte Risiko, auch ein Jahr nach Covid-19 noch Lungenveränderungen im CT zu zeigen“, erklärt Radiologin und Studienautorin Anna Luger. 

Ein Jahr nach dem schweren COVID-19 Verlauf sind die Gewebsvermehrungen rückläufig, es zeigt sich dennoch noch feine lineare Vedichtungen.  | Foto: Univ.-Klinik für Radiologie Innsbruck
  • Ein Jahr nach dem schweren COVID-19 Verlauf sind die Gewebsvermehrungen rückläufig, es zeigt sich dennoch noch feine lineare Vedichtungen.
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Detaillierte Ergebnisse

Das interdisziplinäre Forschungsteam aus den Bereichen Pneumologie, Infektiologie, Neurologie und Radiologie konnte im Detail zeigen, dass bei 34 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer oberflächennahe netzartige Verdichtungen der Lunge und oder geringe Milchglastrübungen festgestellt wurden während bei weiteren 20 Prozent ausgedehntere Milchglastrübiungen, oberflächennahe netzartige Verdichtungen, Bronchialerweiterungen und mikrozystische Veränderungen feststellbare waren, die eventuell auf Vernarbungsprozesse hinweisen. 

Schwer abschätzbare Folgen

"Aus radiologischer Sicht lässt sich noch nicht abschätzen, wie sich diese strukturellen Lungenveränderungen zeitlich weiter verhalten", sagt der Leiter der Radiologie innerhalb der Studiengruppe, Gerlig Widmann. Es gäbe aber drei mögliche Szenarien. So könnten sich die Veränderungen langsam vollständig zurück bilden, sie halten an und es entwickeln sich stabile Vernarbungen oder es kommt zu Bindegewebsvermehrungen in der Lunge, was zunehmend klinische Symptome zu Folge hätte. 

Erfahrungen

Bereits aus Langzeitstudien der SARS-Pandemie aus dem Jahr 2003 weiß man, dass im CT auch noch 15 Jahre nach Erkrankungen Veränderungen im Lungengewebe festgestellt werden können. Auf Grund der gesundheitspolitischen Relevanz von Post-Covid Erkrankungen zeigt diese Studie für die Autoren, dass eine langfristige radiologische Nachsorge notwendig ist, um mehr über den klinischen Verlauf und mögliche Folgeerscheinungen in Erfahrung zu bringen. Die bereits veröffentlichte Studie ist und diesem Link abrufbar. 

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Das Lungen CT eines Studienteilnehmers während des stationären Aufenthalts.  | Foto: Univ.-Klinik für Radiologie Innsbruck
Ein Jahr nach dem schweren COVID-19 Verlauf sind die Gewebsvermehrungen rückläufig, es zeigt sich dennoch noch feine lineare Vedichtungen.  | Foto: Univ.-Klinik für Radiologie Innsbruck
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