Interview
„Studierende wurden vergessen“

„Wenn die Impfquote an den Universitäten und Hochschulen bei über 80 Prozent liegt, sehe ich keinen Grund auf Online-Lehre zu setzen.“ | Foto: Lukas Schobesberger
  • „Wenn die Impfquote an den Universitäten und Hochschulen bei über 80 Prozent liegt, sehe ich keinen Grund auf Online-Lehre zu setzen.“
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INNSBRUCK. Der Startschuss für das mittlerweile vierte Corona-Semester ist gefallen. Als Eintrittskarte für Hochschulen und Universitäten gilt die 3-Regel, die stichprobenartig von Sicherheitspersonal oder Dozenten kontrolliert wird. Damit ist wieder ein fast normaler Uni-Alltag möglich, doch klare Konzepte für das Wintersemester fehlen. Das Stadtblatt im Interview mit dem ersten Stellvertretenden Vorsitzenden der ÖH-Innsbruck Lukas Schobesberger.

Stadtblatt: Wie läuft der Uni-Start bisher?
Schobesberger: Eigentlich gut, die 3-Regelung wird stichprobenartig kontrolliert. Das funktioniert reibungslos. Allerdings gelten nicht an jeder Uni, beziehungsweise Hochschule die selben Regeln, an der Medizinischen Universität beispielsweise müssen alle Erstsemestrigen geimpft sein. Da gilt die 1-G-Regel. Positiv hervorzuheben ist, dass wir bisher kaum negative Meldungen von Studierenden erhalten haben.

Stadtblatt: Würden Sie sich eine einheitliche Regelung für alle Unis, bzw. Hochschulen wünschen?
Schobesberger: Ja, das wäre sicher besser, allerdings ist das nicht so einfach, da Hochschulen autonom agieren. Beim Thema Maskenpflicht würde ich generell eine FFP2-Maske empfehlen, am MCI ist sie Pflicht. Außerdem gibt es ja auch nicht nur die Corona-Probleme zum Studienstart, das darf man auch nicht vergessen – viele Lehrveranstaltungsanmeldungen werden beispielsweise sehr spät bestätigt, das ist ein Problem, das es vor Corona schon gegeben hat. 

Stadtblatt: Wissen Sie, wie hoch die Impfquote unter Studierenden an der Uni Innsbruck ist?
Schobesberger: Laut bundesweiter Studie liegt die Impfquote unter Studierenden bei 80 Prozent, für die Uni Innsbruck gibt es allerdings noch keine konkreten Zahlen, da würden wir als Hochschülerschaft aber gern nach den ersten drei Wochen des aktuellen Semesters eine Erhebung machen. Es wäre jedenfalls wichtig, mehr Menschen zum Impfen zu motivieren. Wünschenswert wäre eine Impfquote von rund 90 Prozent in der Bevölkerung.

Stadtblatt: Wie sollen Studierende, die noch skeptisch in puncto Impfung sind, überzeugt werden?
Schobesberger:
Ich glaube, jeder hat im Bekanntenkreis Leute, die noch unsicher sind. Da muss einfach noch mehr Überzeugungsarbeit und Aufklärung erfolgen in Kombination mit einem niederschwelligen Impfangebot. 

Stadtblatt: Haben sich Studierende auch bereits über die Zutrittsregeln beschwert?
Schobesberger: Ich glaube mittlerweile sind wir alle die Kontrollen und den Mundnasenschutz gewöhnt. Die allermeisten sind wirklich froh, endlich wieder an die Uni zu dürfen, auch mit dem Sicherheitsabstand (1 Meter), der nach wie vor eingehalten werden muss.

Stadtblatt: Hatte die Fernlehre auch Vorteile, soll ein gewissen Online-Angebot beibehalten werden?
Schobesberger:
Definitiv ja, viele Studierende wünschen sich eine Mischung aus Online- und Präsenzunterricht. Beispielsweise Vorlesungen sollten auch online angeboten und aufgezeichnet werden, die Möglichkeit diese im Nachhinhein zu streamen soll unbedingt beibehalten werden.  Das wäre sinnvoll. Anders ist es bei Seminaren oder Lehrveranstaltungen mit Praxisbezug, die sollen vorzugsweise im Präsenzunterricht stattfinden. Es muss einfach beides möglich sein. Das ist auch eine große Chance für die Universität sich in puncto Lehre weiterzuentwickeln.

Stadtblatt: Haben Sie das Gefühl, dass Studierende in der Pandemie vergessen wurden?
Schobesberger: Ja, ich glaube, dass Studierende in vielen Belangen vergessen wurden, beziehungsweise durch den Rost gefallen sind. Vielen Studierenden ist es schlecht gegangen, vor allem was die Planungssicherheit betrifft. Ob das die psychologische Situation ist oder die finanzielle. Geringfügig Beschäftigten ist etwa der Arbeitsplatz weggebrochen, und auch jetzt hört man immer noch sehr wenig über die Situation in Hochschulen, es fehlen klare Corona-Konzepte. In diesem Bereich ist noch viel zu tun. 

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