Frei im Theater 11
Therapieresistent & Lebensanleitung

Frei im Theater | Foto: Frei
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Für einen intellektuellen Blitzgneisser und Großmeister der Selbstironie wie Volker ist eine Gesprächstherapie keine sonderlich taugliche Methode, um sich selbst auf die Schliche zu kommen oder gar der eigenen Lebenserzählung eine etwas glücklich-machendere Wendung zu verpassen. Wie sein Therapeut irgendwann entnervt anmerkt, sind die Gespräche für ihn ein Spiel. Ein grandios von sich selbst ablenkendes Schlagabtauschspiel.

Gefangen in Brillanz und Weinerlichkeit: Volker Wahl in Tex Rubinowitz neuem Stück „Volker“, das noch bis 2. April im Theater praesent zu sehen ist. | Foto: Dino Bossnini
  • Gefangen in Brillanz und Weinerlichkeit: Volker Wahl in Tex Rubinowitz neuem Stück „Volker“, das noch bis 2. April im Theater praesent zu sehen ist.
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Autor Tex Rubinowitz liefert in seinem zweiten Theatertext (dieses Mal im Auftrag von Theater praesent) jedoch keinen linearen Screwball, sondern bricht den szenischen Verlauf immer wieder auf und entlarvt ihn schließlich sogar als Spiel im Spiel. Allein schon das und vor allem das hinreißende Zusammenspiel von Volker Wahl, Stephan Lewetz und Ayla Antheunisse machen diesen Theaterabend bereits zu einem Ereignis. Erst recht die Umsetzung durch Elke Hartmann (Regie) und Alexia Engl (Ausstattung). Dass die ersten zwei Zeilen von „Chiquitita“ (Volker liebt Abba!) sogar das ganze Stück zu erklären vermögen, setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf.

Geraten vor einem Supermarktregal aneinander: Alexandra Leonie Kronberger und Thomas Rizzoli in „Gebrüllt vor Lachen“, zu sehen bis 2. April im Club Arche*Ahoi. | Foto: Dino Bossnini
  • Geraten vor einem Supermarktregal aneinander: Alexandra Leonie Kronberger und Thomas Rizzoli in „Gebrüllt vor Lachen“, zu sehen bis 2. April im Club Arche*Ahoi.
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Therapiebedürftig sind auch die beiden Protagonisten in Christopher Durangs Komödie „Gebrüllt vor Lachen“, die derzeit als Produktion des Vereins Hausnummer nur wenige Gehminuten weiter in der Arche*Ahoi unter den Bögen zu sehen ist. Regisseur Michael Rudigier hat den doch schon über dreißig Jahre alten Text neu verdichtet und zeigt dabei ungemein pointiert auf, wie man sich allein nur durchs Dozieren all der hinlänglich bekannten Lebensanleitungsformeln zur Lachnummer macht.

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