Für Flüchtlinge in Moria
Urnengang der anderen Art

Am 6. November werden Wahlurnen an der Annasäule aufgestellt. Ziel ist es, die Regierung wachzurütteln und Menschen aus Moria aufzunehmen. | Foto: Symbolfoto: Trocaire/Meabh Smith/Flickr/CC BY 2.0
  • Am 6. November werden Wahlurnen an der Annasäule aufgestellt. Ziel ist es, die Regierung wachzurütteln und Menschen aus Moria aufzunehmen.
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  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

„Wir wählen Menschlichkeit“ steht auf dem Stimmzettel einer Aktion der Österreichischen Zivilgesellschaft, die ab 6. November in Innsbruck und anderen Gemeinden Tirols stattfinden wird.

INNSBRUCK. Anlass für die Aktion ist der menschenunwürdige Zustand in den griechischen Flüchtlingslagern, die mittlerweile viele Tirolerinnen und Tiroler als Schande für Europa empfinden und ein Umdenken fordern. Alle Interessierten können ihre Stimme für Menschlichkeit abgeben.

Menschenunwürdige Zustände in den Flüchtlingslagern

Ca. 40.000 Flüchtlinge, davon 8.000 Kinder und rund 1.500 ohne Begleitung leben derzeit in diesen Lagern. Hygiene, Ernährung und gesundheitliche Betreuung sind nach wie vor schlecht, auch in den neuen Camps auf Lesbos, die nach dem Brand im Lager Moria im September angelegt wurden. Durch den nahenden Winter verschärft sich die Situation. „Dass die österreichische Bundesregierung sich strikt weigert, Geflüchtete aufzunehmen und diese Zustände mitansieht, ist schlicht inakzeptabel“, meint Christl Finkenstedt, eine Sprecherin von „Wir wählen Menschlichkeit“.

Auftakt mit prominenter Beteiligung am 6. November

Am Freitag, den 6. November findet der Auftakt der symbolischen Wahl in Innsbruck und anderen Gemeinden Tirols statt. Bei der Annasäule werden Wahlurnen aufgestellt. Auf Wahlzetteln und auch in einer (Online-)Petition kann das Engagement für Menschlichkeit unterschrieben werden. Ab 13 Uhr werden sich bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Kunst, Religion und Wissenschaft live oder via Online-Übertragung zu Wort melden. Angekündigt haben sich unter anderem Bürgermeister Georg Willi, der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler, die Schauspielerin Katharina Stemberger, der Politikwissenschaftler Anton Pelinka, die Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim und Bischof Hermann Glettler. Die Wortmeldungen werden live ins Internet übertragen.

Petition bis 30. November online unterzeichnen

Wer seine oder ihre Stimme nicht vor Ort abgeben kann, hat die Möglichkeit die Petition „Wir wählen Menschlichkeit“ online zu unterzeichnen. Gefordert wird eine anteilsmäßige Verteilung der Geflüchteten aus den griechischen Lagern in Europa. So würden in Tirol 260 Menschen aufgenommen werden, in ganz Österreich 2-000. Die Petition läuft bis 30. November und wird im Anschluss an Presse und Politik übergeben. „Um eine Änderung zu erreichen, muss in Europa und in Österreich das Bewusstsein geschärft und der Politik gezeigt werden, dass große Teile der Zivilgesellschaft für Solidarität und Menschlichkeit stehen“, so die OrganisatorInnen.
Eine Aktion von „So sind wir nicht“, Seebrücke Innsbruck, Plattform Asyl, Diakonie Flüchtlingsdienst, Omas gegen Rechts, Freundeskreis Flucht und Integration.

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