Verbot: Kein "Bike" in der Bahn

Foto: Nordkettenbahn
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Downhill-Fahrer müssen draußen bleiben: Hungerburgbahn untersagt nach Protesten Transport der Räder.

"Nutzungskonflikte" lautet der Fachbegriff. Handfester Streit zwischen einzelnen Gruppen, würde man im Volksmund sagen. Seit Jahren schwelt rund um die Hungerburgbahn eine Auseinandersetzung zwischen "normalen" Bahngästen – vor allem Familien – auf der einen und den Downhill-Fahrern auf der anderen Seite. Nun hat sich eine Gruppe durchgesetzt. Vor Beginn der Revisionsarbeiten an der Bahn – die derzeit laufen – wurde in einem Aushang darauf hingewiesen, dass die Mitnahme von Downhill-Rädern "ab sofort" verboten ist.

Kein Platz in Kabinen

"Die Kabinen der Bahn sind nicht auf die Mitnahme von derartigen Sporträdern ausgelegt", schildert Thomas Schroll, Geschäftsführer der Nordkettenbahnen, die Grundproblematik. Die Platzverhältnisse seien zu beengt. "Die Beschwerden der Kunden haben sich gehäuft, wir mussten reagieren", argumentiert Schroll. Zudem erläutert er, dass es auch massive Klagen von Anrainern gegeben habe. Da es keine genehmigte Downhillstrecke von der Hungerburg Richtung Stadt gäbe, würden viele der beförderten Biker quer durch Wald und Wiese abfahren.

Problem lange bekannt

Das Problem an sich ist nicht neu. Bereits vor zwei Jahren musste die Mitnahme von Fahrrädern ab der Haltestelle Löwenhaus untersagt werden, da am Bahnsteig schlicht zu wenig Platz zur Verfügung steht. Es gibt aber noch ein weiteres Problem. "Keine unserer Haltestellen verfügt über die entsprechende Infrastruktur, um die Räder zu reinigen, bevor sie in der Bahn transportiert werden. Die Verschmutzung der Kabinen, aber auch die Übertragung von Schmutz auf andere Fahrgäste ist ebenfalls regelmäßig Gegenstand von Reklamationen", erläutert Schroll die Konfliktherde.

Suche nach Lösungen

Wie lange das nun verhängte Verbot aufrecht bleibt, soll sich im Laufe des Winters klären. "Wir werden prüfen, ob es möglich ist, einige der angesprochenen Konflikte zu lösen. Das Grundproblem – nämlich dass die Bahn baulich darauf nicht ausgelegt ist wird jedoch bleiben", so Schroll. Es steht also auch ein dauerhaftes Mitnahmeverbot im Raum. Downhill-Fahrer müssen erstmal auf die Linie "J" ausweichen – solange, bis sich auch dort die Proteste häufen – oder kräftig in die Pedale treten.

Foto: Nordkettenbahn
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