Innbrücke
Was steckt hinter der Fräsung des taktilen Leitsystems?

Das tatile Leitsystem auf der Innbrücke sorgt aktuell für Verwirrung. | Foto: BezirksBlätter
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  • Das tatile Leitsystem auf der Innbrücke sorgt aktuell für Verwirrung.
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Eigentlich zählt das jeweilige Brückengeländer als Orientierungshilfe für sehbehinderte Menschen. Auf der Innbrücke sorgt aktuell eine Fräsung für das taktile Leitsystem für Fragezeichen. Hinteregrund der Fräsung ist die Platzierung des bekannten Christus-Kreuzes von Rudi Wach.

INNSBRUCK. Taktile Leitsysteme, Bodenleitsysteme oder Blindenleitsysteme (manchmal auch Leitliniensysteme genannt) sind Maßnahmen, die es blinden und hochgradig sehbehinderten Menschen ermöglichen, sich mit Hilfe eines Pendel- bzw. Blindenstocks selbständig im öffentlichen Raum, in Gebäuden und an Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel sicherer und leichter zu bewegen. In der Regel handelt es sich um aus einzelnen Bodenindikatoren zusammengesetzte taktile (Boden-)leitsysteme. Mit dem Langstock bieten sie eine gute Führung über längere Strecken.

Die Generalsanierung der Innbrücke, BezirksBlätter Artikel

Innbrücke

Nach der Generalsanierung der Innbrücke ist auf der westlichen Seite der Brücke eine Fräsung für das taktile Leitsystem erkennbar. Aktuell scheinen sehbehinderte Menschen "willkürlich" vom Geländer in die Mitte des Gehwegs auf der Brücke geführt zu werden. Wie die Stadtverantwortlichen mitteilen, gibt es aber einen Grund für diese Maßnahme: "Die Fräsung dient dazu, dass man nicht auf das bald wieder in diesem Bereich aufgestellte Kreuz läuft, auf der Brücke wird das Geländer als Orientierungshilfe verwendet, jedoch eben im Bereich des Kreuzes braucht es diese Umleitung." Das bekannte Kreuz des Künstlers, deren Arbeiten aktuell mit einer großen Ausstellung im Garten des Schloss Belverde in Wien gewürdigt werden, ist inzwischen wieder auf dem bekannten Standort auf der Innbrücke platziert worden.

Das Wach-Kreuz

"Das Christuskreuz von Künstlers Rudi Wach auf der Innsbrücke: Bereits im Jahr 1986 sollte das Kruzifix an seinem jetzigen Standort auf der Innbrücke aufgestellt werden. Damals haben Proteste der Bevölkerung die Aufstellung im öffentlichen Raum verhindert. Die Nacktheit des Gekreuzigten und das Fehlen des Lendenschurzes hatte für viel Unmut gesorgt. Das Kreuz wurde schließlich statt auf der Innbrücke im Arkadenhof des Innsbrucker Volkskunstmuseums platziert. 21 Jahre später als geplant, holte die Alt-Bürgermeisterin Hilde Zach 2007 die umstrittene Statue von Rudi Wach aus der Versenkung und ließ sie auf ihrem ursprünglich vorgesehenen Platz aufstellen", beschreibt Anton Prock im Buch "Innsbrucker Stadtspaziergänge" die Geschichte des Kreuzes.

Das Christuskreuz von Künstlers Rudi Wach wird wieder auf der Innsbrücke aufgestellt. | Foto: Anton Prock
  • Das Christuskreuz von Künstlers Rudi Wach wird wieder auf der Innsbrücke aufgestellt.
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Generalsanierung

Die heutige Innbrücke wurde in den 1980er-Jahren errichtet. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte entstanden Schäden an den tragenden Teilen und Fahrbahnbelägen, die eine Generalsanierung der Brücke notwendig machten. So mußten das Tragwerk neu abgedichtet und der Fahrbahnaufbau sowie die Fahrbahnübergänge erneuert werden. Neben der Generalsanierung des Brückenbauwerks wurde die Anbindungen der Brückenköpfe im unmittelbaren Brückenbereich gestalterisch adaptiert, um den Blick in die Altstadt und den Waltherpark von der Brücke aus zu öffnen.

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Das Christuskreuz von Künstlers Rudi Wach wird wieder auf der Innsbrücke aufgestellt. | Foto: Anton Prock
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