Jugendszene
Wohin, wenn nicht aufs Sonnendeck oder die Sillschlucht?
Der Hafen, das Stadtcafé, der Weekender und jetzt auch noch der Dachsbau. Die Liste der Lokale, die es in Innsbruck mittlerweile nicht mehr gibt, ist lang. Die Jugendszene schrumpft immer weiter und die Stadt Innsbruck scheint dagegen nicht viel zu unternehmen.
INNSBRUCK. Innsbrucker Ausgehlokale verschwinden der Reihe nach und darüber beschweren sich nicht nur junge Menschen und Studenten, sondern auch diverse Initiativen. Auch für Gemeinderat Benjamin Plach stellt das Verschwinden vieler Lokale und Locations ein Problem dar und er findet, dass die Stadtpolitik in solchen Angelegenheiten gefragt ist.
"Es ist auch Aufgabe der Stadt für eine angemessene und junge Veranstaltungs- und Clubszene in Innsbruck zu sorgen",
so Plach.
Es braucht Ergebnisse
Die Stimmung rund um nicht vorhandene oder verwindende Veranstaltungsräume, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich, spitzt sich in Innsbruck immer mehr zu. Seit Jahren ist es ein Thema, dass Flächen für Jugendliche zurückgehen. Von Seiten der Politik wurde zwar immer beschwichtigt, dass man etwas tun will, es wurden jedoch bis heute keine konkreten Lösungen geliefert.
"Es braucht sofort sichtbare Ergebnisse für indoor sowie outdoor Räume, die überparteilich realisiert werden, die vor allem ohne gegenseitige Sabotage angegangen werden und deren Dringlichkeit ganz oben steht. Ansonsten wird die Stimmung in der Stadt wahrscheinlich bald explosiv werden",
warnt Kulturarbeiter und Aktivist David Prieth.
Eine verpasste Chance
Das St. Bartlmä-Areal in Wilten hätte von der Stadt Innsbruck zu einem tollen Veranstaltungsraum gemacht werden können. Der Kauf der Hallen ging allerdings in die Hose, das gibt auch Bürgermeister Georg Willi zu, und er hofft, dass sich hier in Zukunft doch noch eine Tür für die Stadt Innsbruck öffnet. Laut David Prieth ist die verpasste Chance, das St. Bartlmä-Areal zu kaufen, natürlich auch in der Verantwortung vom Bürgermeister gelegen, der Kauf sei jedoch vor allem am Widerstand der konservativen Seite gescheitert.
Dauerhafte Räume sind gefragt
Innsbruck hat in den letzten Jahren zwar einige Lokale verloren, aber was einmalige Veranstaltungen anbelangt, gibt es in der Tiroler Hauptstadt zahlreiche positive Beispiele. Gerade mit den Stadtteilfesten hat Innsbruck in der Veranstaltungsszene ein tolles Konzept entwickelt, das von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen wird. Aber auch Veranstaltungen wie das Bogenfest, das Gans Anders Festival oder das KRAPOLDI Festival zeigen, dass in Innsbruck richtig tolle Veranstaltungen auf die Beine gestellt werden.
"Es lässt sich nicht leugnen, dass es einen Bedarf an dauerhaften Räumen für junge Menschen in Innsbruck gibt",
betont Gemeinderat Benjamin Plach.
Große Hoffnungen auf Jugendbeirat
Der neu eingerichtete Jugendbeirat könnte für einige Institutionen hilfreich sein, denn er kann verschiedenen Themen mehr Gewicht verleihen und zeigen, was der Innsbrucker Jugend wichtig ist. Mehr dazu hier:
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