Wundersames Hotel für Liebhaber und Spaßmacher schenkt Zauber und Berührung.

Rezeption 1 mit David Shiner, Christian Lindemann, Peter Shub und Barry "Grandma" Lubin
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  • Rezeption 1 mit David Shiner, Christian Lindemann, Peter Shub und Barry "Grandma" Lubin
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22. Festival der Träume - Schluß mit lustig für heuer!

Wundersames Hotel für Liebhaber und Spaßmacher schenkt Zauber und Berührung.

... eine Tour de Force durch die alte und neue Clownwelt.
...in einem jeden Ende wohnt der Zauber eines neuen Anfangs inne...

Nach 12 Jahren im Innsbrucker Stadtsaal wurde für 20 Tage ein Hotel eingerichtet. Hotel Clownifornia. Nach einer Idee von Dorothee Köß und Herbert Waltl. Programmauswahl und Regie führen Peter Shub, Edouad Neumann (KGB-Clowns) und der Brite Cal McCrystal (Cirque du Soleil).

16 Spaßmacher, Artisten, Clowns und Unterhaltungskünstler kamen nach Innsbruck und machten den Stadtsaal nochmals zu einem Mittelpunkt. Die alten Komödianten und neuen Spielarten des Genres in seiner ganzen Vielfalt zu zeigen, das war die Aufgabe und der selbstauferlegte Auftrag. Mit Galachen begann das letzte Festival im ehrwürdigen Stadtsaal fulminant. Ehrenbärträger wurde Georg Schärmer, Peter Lechner, Othmar Kronthaler und Walter Grassmair mit "Extra-Solidaritäts-Sonderbären" bedacht, die beiden Hausmeister Erich und Kurt mit einem Erinnerungsbären aus Holz (proHolz). Das Originalbild von Anton Christian, die Plakatvorlage wurde von der Bürgermeisterin der Stadt Innsbruck, Christine Oppitz-Plörer ersteigert. Zugunsten "Kinder helfen Kindern". Sie versprach, daß das Bild einen Ehrenplatz im neuen "Haus der Musik" erhalten wird. Christian Wegscheider und Peter Paul Hofmann sorgten für die musikalische Umrahmung und Robert Barth in bewährter Weise für Moderation und Versteigerung.

Hotel Clownifornia ist eine Lachnummer
Lachmuskelkaterepedemie breitet sich sehr schnell aus.

Nach Galachen, der feierlichen Eröffnung des Hotel Clownifornias ist purer Lachalltag eingezogen. Die erste von insgesamt 6 Kapriolen in 3 Szenarien (Rezeption, Restaurant und Hotelzimmer) fulminant abgespielt. Das Lachbarometer immer am oberen Anschlag. Viele Gäste klagten über akuten Lachmuskelkater.

Das Feuerwerk an einfach! guter Unterhaltung metamorphosieren den Stadtsaal geradewegs in ein Lachhotel. Die inszenierte durchgehende Story von einem verrücktem Haus ist gelungen. Mit David Shiner stand ein richtiger König der Improvisation auf der Bühne. Cirque de Soleil-erprobt. Die Mitmachtalente aus dem Publikum waren dank ihm die Stars. Verzückend Barry Lubin als schmurfende Oma am Laufband. „Gfallt mir“ – Taschendieb Christian Lindemann erleichterte mit Charme und Brachialhumor Glatzköpfe und andere Gäste um Mitgebrachtes. Der Initiator und Ideengeber des Hotel Clownifornia´s – Peter Shub kredenzte seine bekannt-liebgewonnen Umsetzungen von Leichtigkeiten und lachhaften Unzulänglichkeiten, die das Leben für uns Menschen parat hält.

Neue Gäste ziehen jetzt in das Hotel ein. Gestern Samstag, kam ein Kleinbus mit Franzosen an. Chaoszauberer Otto Wessely, der eigentlich aus Wien stammt, jetzt aber im Pariser Lido alle und alles verzaubert. Und Pierre Etaix, 84 jähriger Clown, Filmregisseur, Schauspieler, Zeichner, Gagschreiber und Autor. Hat noch mit Jacques Tati zusammengearbeitet und 1963 den Oscar für den besten Kurzfilm erhalten. Housch-ma-Housch, wunderbarer Clown aus der Ukraine, derzeit „Clown“ im Lido vervollständigt das Trio.

„Das Schöne am Festival der Träume ist, dass mensch nicht wirklich weiß, was einen erwartet, selbst, wenn vorher das Programm studiert wird. So lacht mensch sich manchmal krumm und manchmal bleibt Irritation, Überraschung, Unfähigkeit zur Einordnung, aber immer etwas zum Nachdenken, Nachspüren, immer Berührung.“

Im Hotelrestaurant ist der Teufel los
Akrobaten, Alleskönner, eine Portion Anarchie und Clownerie

Der Restaurantbetrieb im Hotel Clownifornia wurde aufgenommen. Der erste Teil des Abend gehört dem schusseligem Personal, der zweite ist immer einem besonderen „Gast“ gewidmet. Mit Paolo Nani und Jigalov haben zwei weitere großartige Clowns diese Gastrollen ausgefüllt.

Im Hotel treiben spanische Kellner ihr Unwesen. Albern mit den Gästen und den Nudeln, klettern und treiben es auf den Tischen kunterbunt. Die drei Spanier von Zahir Circo sind der Wirbelwind in Peter´s Restaurant. Der stocksteife Gast Joel Jeske feiert Geburtstag im Hotel Clownifornia. Drei aus dem Publikum spielen bei der „Reise nach Jerusalem“ mit. Es gewinnt immer das junge Mädchen. Jeske ist ein Multitalent, Schauspieler und ausgezeichneter Clown aus dem Cirque de Soleil ist wunderbar. Der Hoteldirektor stutzt einen Basilikumstock, liest ein Rezept vor: „Wir sind alle zusammen Sauce“ und versucht verzweifelt Ordnung in das Chaos zu bringen.
Nach der Pause agiert vorerst Paolo Nani, der anarchisch-philosophische Clown aus Dänemark. Eingentlich Paolo Italiener. Er präsentiert mit »Jekyll & Hyde« ein Programm, das zwischen rabenschwarzer Komik und rasantem Slapstick hin- und herspringt.
Inspiriert von The Strange Case of Dr. Jekyll und Mr. Hyde von Robert Louis Stevenson. Der Wissenschaftler Dr. Henry Jekyll ist fest davon überzeugt ein Mittel erfunden zu haben, welches es ermöglicht, das Böse vom Guten im Menschen zu trennen. Keiner glaubt ihm so recht und Henry Jekyll wird von der Gesellschaft verspottet: nur sein Freund und Anwalt John Utterson und seine Verlobte Lisa Carew halten fest zu ihm. Schließlich entscheidet Jekyll sich für einen Selbstversuch mit fatalen Folgen. Er verwandelt sich in die dunkle Gestalt Edward Hyde, welcher fortan mordend durch die Straßen Londons zieht.

Mit Andrej Jigalov zog ein weiterer Gast ins zweite Hotelrestaurant ein. Der ewige Verlierer, der eigentlich immer gewinnt. Beim Publikum. Sein himmelzeigendes oder nach unten geneigtes Victory-Zeichen ist sein Markenzeichen. Eigentlich ist es die Mimik und die Gestik, die ihn kleine, verquere Geschichten und Missgeschicke erzählen lassen. Ohne Worte entsteht der eigene Kosmos dieses großen russischen Clowns. Natürlich braucht er dazu einen kongenialen Partner. Alexey Mironov spielt diesen Part des klugen, musikalischen und integren Gegenspieler kongenial. Im Mittelpunkt steht der Gewinn der Zuneigung einer klassischen Sexbombe, dargestellt von Andrej´s Frau.

Lange Weile, Liebe, Lust und eine Berührung
Ein „britisches“ und ein „frankobelgisches“ Hotelzimmer

Das Hotelzimmer schließlich ist ein ganz intimer Ort. Was dort passiert ist Privatsphäre. Das ungeschriebene Gesetz von Hotel Clownifornia gebietet hier eigentlich keinerlei Spielraum. Aber, ausgewählte Besucher des Festivals der Träume dürfen quasi einen Blick durchs Schlüsselloch wagen. Luftige Matratzenakrobatik und ausgefallene Nachtbekleidung lassen auf immerhin zwei interessante Episoden hoffen. Aufschlussreicher, unterhaltender und spannender kann Schlüssellochboulevard nicht sein

Und schon wieder. Ein weiterer ewiger Pechvogel spielte sich zum unumstritten Publikumsliebling. Wie er als grandioser Dilettant am Chinesischen Mast brilliert ist einfach zum „Schreien“ und trifft voll ins Herz des Innsbrucker Publikums: Jonathan Young, ein 22jähriger Engländer „turnt“ sinnigerweise zu Actec Cameras „Somewhere in My Heart“ aus den 80igern.

Peter Shub, der Direktor des Hotels spielte zwischendurch kleine Stand-Up-Sketche. Den artistischen Hauptteil übernahmen zwei junge Artisten - Lauren Hendry und Kaveh Rahnama. Eine außergewöhnliche Performance der beiden Artisten, die als So&So Circus Theater nicht nur internationale Auszeichnungen sammeln, sondern auch das Innsbrucker Publikum in Sekundenschnell verzauberte.

Das Gastspiel der englischen Top Comedy Gruppe. 1997 wurden Spymonkey. gegründet. Die Gruppe besteht aus Toby Park, Petra Massey, Stephan Kreis und Aitor Basauri. Die Gruppe bereist seither mit diversen Stücken die ganze Welt und spielte während 3 Jahren im Cirque du Soleil Special in Las Vegas. Ausgezeichnet mit vielen Preisen! Aitor Basauri , Baske, unterrichtet „Clowning“ in einer Meisterklasse in den USA und lehrte die Clowns im Ciruqe du Soleil Las Vegas diese Kunstform. Gibt es etwas das fehlt in ihrem Leben? Tony und Amanda mit ihrer weltumspannenden Organisation LOVE IN können helfen. Zusammen mit dem Lachtherapeuten Udo werden sie durch die faszinierende Welt der fortschrittlichen und zeitgemässen Liebe geführt. Vom tantrischen Tischtennis zur friedliebenden Nacktheit - nichts wird ausgelassen. Die drei Vorstellungen in Innsbruck führten zu geteilten Reaktionen, sind doch körperbetontes Schauspiel im Stile von Monty Python oder „Little Britain“ nicht jedermanns Sache. Fairerweise hielten sich massive Kritik und Ablehnung mit ebenso massiver Zustimmung und Befürwortung die Waage.

„Eine nahtlose Einreihung in die „Aufreger“-Spaßmacher der letzten 22 Jahre: Natural Theatre Company (Igls, Auftritt vor der Kirche), Jango Edwards (nackt!, Bierdusche), Mata Atanasiu („Inuit“ – Tod, Verkehrsunfall, Trauer), Farben des Ostens (Kirgisien, Krieg, Gewalt), Leo Bassi (Urschrei halbnackt vorm Goldenen Dachl, mit 10kg Honig überschüttet), Chris Lynam (Rakete im Hintern!) Auto!Auto! (Percussion-Zertrümmerung eines Autos), The Red Bastard (Buffon, spuckt auf der Bühne!) Teatr Licedei (Eine schreckliche Familie, Vater trinkt, Mutter immer schwanger, Kinder außer Kontrolle, Verrohung pur!)“

Elliot, ein fleischgewordenes Comic füllt mit seiner raumgreifenden Pantomime das Schlafzimmer 2 im Hotel Clownifornia formidabel aus. Slapstick, Pantomime und Gesichtsakrobatik. La Linea das Strichmännchen aus dem Vorabend-Cartoon der Siebziger, schien Fleisch gewoden, als der Belgier die Bühne betrat. Das Knautschgesicht mit dem umwerfenden Charme eines überpowerten Zappelphilips machten Elliot zum großen Finalclown von Hotel Clownifornia. Seine Energie und Kraft konnte niemanden kalt lassen. „Stehende Ovationen“ am „Bezirksblätterabend“ waren die Folge und bildeten dann auch einen würdevollen Abschluß für das Festival 2012 und den Stadtsaal. (Wir wischen verstohlen Tränen fort ...)

Kinder, Oldies und Workshopen
Was sonst noch rundherum passiert ist

16 Kindervorstellungen waren gut besucht. Auch wenn der Publikumsandrang der Anfangsjahre gewichen ist. Mit Ratz Fatz hat eine einheimische, bekannte Gruppe die Programmierung übernommen.

Neben den beiden Telfern von Ratz Fatz enterten „Herbert und Mimi“, "Feri" und "Die Blindfische" aus Hamburg die Bühne des Ursulinensaales. Wie immer kostenlos, aber nicht umsonst.
Die freiwilligen "Eintrittsspenden" werden für "Kinder helfen Kindern" zur Verfügung gestellt. Betreuung durch die Tiroler Versicherung, „Verlockung“ mit Schokoladen von Lindt & Küfferle und Buttons von der Landesbank "versüßten" die 16 Vorstellungen in den Ursulinensälen. Eine Vorstellung von Joseffo Olivero in den Räumlichkeiten der Tiroler Versicherung rundete das Programm ab.

Der Oldieabend am 8.8. wurde eine späte beginnende und noch später endende lustige Veranstaltung im Foyer des Stadtsaales. Von den drei altbekannten "Sin-City"-DJs überzeugte besonders DJ Armin. („Der Bluesdoktor!“)

4 Workshops (Barry Lubin, David Shiner, Aitor Basauri und Peter Shub) wurden abgehalten. Insgesamt über 40 Personen haben diese Workshops besucht. Und von den Spaßmachern für "ihr" Leben Neues mitgenommen.

Fazit und Ausblick
Das nächste Jahr

Übersiedlung in das Congresshaus. Unter Mitnahme von bewährten Eindrücken und Gestaltungsmerkmalen des Festivals der Träume. Die Weltstadt Berlin und das „Varieté“ werden 2013 im Mittelpunkt unseres Programmes stehen. Karl Heinz Helmschrot übernimmt die Regie und künstlerische Leitung des Festivals. Fünf in sich geschlossene Programme werden gespielt werden. Eröffnungsabend und eine Abschlußveranstaltung kommen noch dazu.

Als Termin kann man sich schon heute den 1. bis 18. August 2013 vormerken. Programmvorstellung 2013 und Start für den Ticketverkauf ist der 1. Dezember 2012.

Lob und Tadel
Die Rückmeldungen

Mit Lob wurden wir überschüttet. Unsere "Wandzeitung" mit den Rückmeldungen quoll förmlich über. Die Liebe unseres Publikums hat uns schier erdrückt. Unterstützungs- und Durchhalteparolen in Massen, „Weitermachen“ und „...weiter so...“ Dafür bedanken wir uns bei allen. Das Lob hat uns für viele Stunden Arbeit und Aufbau mehr als entschädigt. Und gibt dem immer wieder "jungem" Team des Festivals gut getan. Balsam für´s einfache „Hotelpersonal“.

Kritik hervorgerufen haben unter anderem die "fliegenden Spaghetti", das "einfallslose, wiederholende Spiel von Peter Shub (!), Musiklärm, unsere harten Stühle, die immer noch fehlende Klimaanlage, der schwarz-nackte Humor der Briten und das Fehlen von richtigen "Zirkusclowns" ...etc. Wir nehmen und nahmen Kritik immer ernst, arbeiten daran, versuchen damit umzugehen und lernen (wie es auch unser Publikum tut!) täglich etwas dazu.

Dankeschön
Wir verschenken Lachfalten

Überbordend bedanken möchten wir uns nach 20 intensiven Tagen Festival der Träume bei Euch allen: Sponsoren, den vielen Partnern, unseren Freunden, allen Abendpatronanzgebern, allen Tischabonnenten, den unzähligen Stammgästen, den neugierigen „Neulingen“, den Tagesgästen, unseren wunderbaren Künstlern, bei der Festivalgastronomie, der Technik, ganz besonders unserem wundervollen Festival-Team, den Tiroler Medien, den beiden Hausmeistern im Stadtsaal, ebendiesem Saal und seinem Eigenleben verdanken wir 12 Jahre Heimat, wir bedanken uns bei allen die uns wahrnehmen und –genommen haben, wie wir sind, die sich verführen und berühren haben lassen, bei all jenen die uns loben und uns auch Kritik zukommen lassen. Ganz besonders aber noch bei jenen, die wir hier unabsichtlich zu erwähnen, vergessen haben.

Ja, all diesen wunderbaren Menschen widmen wir unsere immer noch unendlich vorhandenen, aber nicht minder kostbaren Lachfalten, die wir Euch mit diesem Abschlußbericht vom 22. Festival der Träume nachträglich in Euer erstauntes Gesicht zaubern wollen.

Wir freuen uns schon auf Euch und auf das Festival 2013.
Ergebenst - das gesamte Festival der Träume Team von 2012.

Wo: Stadtsaal Innsbruck, Innsbruck auf Karte anzeigen
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