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Zebrastreifen als neue Einnahmequelle?

Werbung am Zebrastreifen als neue Einnahmequelle? | Foto: Stadtblatt
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INNSBRUCK. Zebrastreifen (Schutzwege) sind ein rasche und finanziell überschaubare Möglichkeit, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. In der Innenstadt wurden durch die Regenbogenschutzwege auch eine politische Botschaft übermittelt. Aktuell findet sich aber eine ganz andere Werbebotschaft auf zahlreichen Zebrastreifen.

Rechtslage

Der Schutzweg in Österreich, auch Fußgängerübergang, ist eine Querungsanlage auf Straßen für Fußgänger und Rollstuhlfahrer. Ein Schutzweg ist gemäß § 2 Abs. 1 Z 12 StVO 1960 „ein durch gleichmäßige Längsstreifen (sogenannte ‚Zebrastreifen‘) gekennzeichneter, für die Überquerung der Fahrbahn durch Fußgänger bestimmter Fahrbahnteil“. Neben diesem, in der Regel mit weißen Längsstreifen quer über die Fahrbahn markierten, Zebrastreifen, „bei dem ständig betriebene Lichtzeichen zur Regelung des Verkehrs oder zur Abgabe blinkenden gelben Lichtes nicht vorhanden sind“, ist das entsprechende Verkehrszeichen Kennzeichnung eines Schutzweges (§ 53. Die Hinweiszeichen) anzubringen.

Werbebotschaft

Aktuell sind auf einigen Zebrastreifen Werbebotschaften einer Brauerei zu sehen. Immer am ersten Streifen zu Gehsteigkante hin, immer gut lesbar. Ob mit dieser Vorgangsweise die Stadt eine neue Einnahmequelle erschlossen hat, wurde von der Stadtblatt-Redaktion noch nicht nachgefragt. Gestaltungsspielraum bei den künftigen Straßenmarkierungen und Hinweisen wäre wohl auf alle Fälle gegeben.

Beim Reverse-Graffiti entsteht aus dem Kontrast zwischen verschmutzen und darauf gereinigten Flächen ein Negativbild.  | Foto: Stadtblatt
  • Beim Reverse-Graffiti entsteht aus dem Kontrast zwischen verschmutzen und darauf gereinigten Flächen ein Negativbild.
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Reverse-Graffiti

Neu ist die Idee der Werbung nicht. Unterschiedlich wird sich jedoch von jeweiligen Abteilungen der betroffenen Städte betrachtet. So meinte die MA 28 der Stadt Wien in einem ähnlichen Fall gegenüber wien.ORF.at, dass es grundsätzlich keinen Unterschied mache, ob es eine Beklebung, eine Bemalung oder ein Waschen einer Straßenoberfläche ist. Dies sei Besitz der Stadt Wien. „Der wesentliche Punkt sei aber die Verkehrssicherheit. Die Verkehrsteilnehmer würden durch die Werbung auf dem Schutzweg abgelenkt.“ Konkret handelt es ich beider Werbeform um Reverse Graffiti. Das ist eine Form der öffentlichen Inszenierung, die von Künstler, Aktivisten und auch Unternehmen als Streetbranding eingesetzt wird. Beim Reverse-Graffiti entsteht aus dem Kontrast zwischen verschmutzen und darauf gereinigten Flächen ein Negativbild. Das Besondere an diesen vergänglichen Zeichnungen ist, dass weder mit Farben gearbeitet, noch etwas anderes hinzugefügt wird, sondern etwas rückgängig gemacht wird. [to reverse = rückgängig machen, umkehren; reverse = umgekehrt, entgegengesetzt, gegenläufig]. Wie die Stadt Innsbruck im Fall Werbe-Zebrastreifen vorgehen wird, sieht man wohl in den nächsten Tagen.

Keine Werbebotschaft sondern ein politisches Statement: der Regebogenzebrastreifen. | Foto: Hsoi
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