Die Friseurlehre im Fokus
"Ziel ist es, top Fachkräfte auszubilden"

Die Lehrlinge Roni Sahin, Joice Costa e Cruz, Havva Cihan und Vivian Mruschke | Foto: Clemens Happ
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  • Die Lehrlinge Roni Sahin, Joice Costa e Cruz, Havva Cihan und Vivian Mruschke
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Viele junge Menschen wählen diesen Bildungsweg: Die Friseurlehre. Worauf es dabei ankommt und wie das Berufsbild verbessert werden kann, hat Friseur Clemens Happ bei einem Interview mit den BezirksBlättern verraten.

INNSBRUCK. Seit 1995 ist Clemens Happ mit seinem Unternehmen in der Friseurbranche selbstständig. Erst mit 22 Jahren war für ihn klar: Ich möchte Friseur werden. Und dabei ist es geblieben. Mit solch einer langen Berufserfahrung weiß er, was es für eine Lehre als Friseurin oder Friseur braucht und wünscht sich eine Veränderung für diesen Ausbildungsweg. Zurzeit sind in seinem Salon vier bis fünf Lehrlinge angestellt, die er zu top Fachkräften ausbilden will. Zusätzlich ist Clemens Happ Innungsmeister bei der WKO und zuständig für die Sparte Gewerbe und Handwerk. 

Negative Einstellungen zur Lehre

In seinem Berufsalltag erlebt Clemens Happ immer wieder, dass von vielen Seiten eine negative Einstellung zum Thema Lehre herrscht. Aus seiner Sicht liegt das auch daran, dass Lehrlinge in der Vergangenheit von den Unternehmen nicht so behandelt wurden, wie sie es verdient hätten. 

"Diese Fehler müssen wir jetzt korrigieren",

betont Clemens Happ. Sein Ziel ist es, dass die Lehrlinge in seinem Betrieb zu ausgezeichneten Fachkräften ausgebildet werden und er ist der Meinung, dass Lehrlinge ein wichtiger Teil eines Friseurunternehmens sind, da sie den Betrieb unterstützen und somit mehr Kunden betreut werden können.

Der Friseursalon von Clemens Happ | Foto: Die Fotografen
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Das braucht es, um FriseurIn zu werden

Laut Clemens Happ bracht es zwei Eigenschaften, um eine gute Friseurin/ ein guter Friseur zu werden: 1. dass man gerne mit Menschen arbeitet und diese verwöhnen möchte, und 2. dass man natürlich eine Leidenschaft für Haare hat. Wenn diese zwei Dinge erfüllt werden, ist es der richtige Beruf. Um nicht nur seine Lehrlinge entsprechend auszubilden, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzubilden, gibt es in dem Salon von Clemens Happ jährlich zwei verpflichtende Fortbildungen, denn die Branche entwickelt sich ständig weiter. 

Die Lehrlinge Roni Sahin, Joice Costa e Cruz, Havva Cihan und Vivian Mruschke | Foto: Clemens Happ
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Ist der duale Ausbildungsweg der Richtige?

Derzeit besteht die Friseurlehre in Tirol aus einer 3-jährigen Lehrzeit. Jedes Jahr tauschen die Lehrlinge für 10 Wochen den Friseursalon mit der Schulbank in der Berufsschule. Doch Friseurunternehmer Clemens Happ ist von diesem Konzept nicht mehr ganz überzeugt und findet, es sollte an dem Ausbildungssystem geschliffen werden.

"Ich stelle mir immer wieder die Frage, ob der duale Ausbildungsweg noch der richtige ist. Eine Alternative wäre, eine fachliche Grundausbildung anzubieten, noch bevor die Lehrlinge in den Betrieb kommen, damit sie nicht jedes Jahr 10 Wochen aus der Praxis gerissen werden, denn während der Zeit in der Berufschule verlieren die Lehrlinge oft ihre fachliche Routine",

so Clemens Happ. Außerdem ist das System der Berufsschule laut dem Unternehmer nicht mehr ganz zeitgemäß, da vor zwei Jahren das Berufsbild überarbeitet wurde, die Neuerungen allerdings immer noch nicht in der Berufsschule unterrichtet werden. Für ihn steht eine exzellente fachliche Ausbildung im Vordergrund und deshalb sollte man bei der theoretischen Ausbildung der Friseurlehre auf nicht-fachspezifische Fächer eher verzichten, oder freiwillig anbieten. 

Viel Positives, aber auch Hausforderungen
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