„Eine Chance wurde vertan!“
Ausschuss lehnt Änderung des Bebauungsplanes und Wettbewerb für Mozartstraße ab
Nach heftigen Protesten ist ein zweistöckiger Ausbau der EBG-Wohnanlage in der Mozartstraße vom Tisch. Der Bauausschuss sprach sich gegen eine Änderung des Bebauungsplanes aus. Nur die drei FI-Mandatare waren dafür.
(gstr). Der von der EBG angedachte Ausbau der Wohnanlage in der Mozartstraße hat sich schon lange zu einem Politikum entwickelt. Wie das Stadtblatt berichtet hatte, laufen die Anwohner der Anlage gegen das Projekt Sturm. Sie fürchten, dass die geplante Tiefgarage und die neuen Lifte den Innenhof der Anlage zerstören. „Der Innenhof ist unsere grüne Lunge. Wenn die zweistöckige Erhöhung gekommen wäre, hätten fast alle Bäume im Hof gerodet werden müssen“, argumentiert Adolf Fischer den Widerstand der Anwohner. Zudem fürchten die Bewohner des Blockes, dass die Abgase der Tiefgarage, die unter dem Innenhof entstehen soll, nicht ordentlich abgeleitet werden.
Vergangene Woche standen schließlich die mögliche Änderung des Bebauungsplans und damit die Ermöglichung des zweistöckigen Ausbaus zur Abstimmung. Gegen die Stimmen von FI wurde dies abgelehnt. Sowohl ÖVP als auch Grüne argumentieren ihre Ablehnung mit der unverhältnismäßigen Verdichtung des Blocksaggen, die diese Änderung mit sich gebracht hätte. „Das war eine gute Entscheidung. Der bestehende Bebauungsplan verhindert, dass hier eine übermäßige Verdichtung stattfindet“, betont Bauausschuss-Obmann Martin Krulis.
Grün-StRin Uschi Schwarzl argumentiert ähnlich: „Der Saggen ist aufgrund seiner Infrastruktur nicht für eine derart dichte Verbauung ausgerichtet.“ Für SP-Ausschussmitglied Helmut Buchacher war eher die Vorgangsweise der EBG ausschlaggebend für seine Ablehnung. „Hier wurde versucht, über die Mieter drüberzufahren. Eine solche Vorgangsweise ist für uns nicht akzeptabel“, so Buchacher – selbst Obmann der Tiroler Mietervereinigung.
Gänzlich anders ist die Sichtweise der Bürgermeisterfraktion, die sich in der Abstimmung geschlagen geben musste. „Ich glaube, dass hier eine falsche Entscheidung aus populistischen Gründen getroffen wurde“, ärgert sich Ausschussobmann-Stv. Hans Haller.
Wettbewerb war vorbereitet
Auch Vizebgm. Christine Oppitz-Plörer bedauert die Entscheidung des Bauausschusses. „Ich glaube, dass hier eine große Chance für eine qualitätsvolle Verdichtung vergeben wurde. Unser Vorschlag hätte vorgesehen, dass die Stadtplanung einen Wettbewerb für diese Aufstockung ausschreibt. Ich bin überzeugt, dass hier etliche interessante Projekte eingelangt wären. Vonseiten der Stadtplanung wurden bereits etliche Vorarbeiten für diesen Wettbewerb getätigt“, betont die Ressortchefin der Stadtplanung.
Aus Sicht der Eigentümergesellschaft EBG ist damit der Weg frei für eine eingeschoßige Aufstockung des Objektes inklusive Tiefgarage und Lifteinbau. Baumeister Manfred Pagler, geschäftsführender Vorstand der EBG, betont, dass nun das Projekt im Rahmen der Möglichkeiten umgesetzt wird. Den Vorwurf, dass die Mieter nicht ausreichend informiert worden wären, möchte Pagler nicht gelten lassen. „Wir haben zwei große Informationsveranstaltungen für das Vorhaben anberaumt und sind auch auf Kritik und Vorschläge eingegangen. Zudem möchte ich klarstellen, dass nach Fertigstellung des Projektes der gesamte Innenhof wieder in gewohnter Weise zur Verfügung stehen wird. Der Innenhof wird vom Verkehr dann sogar noch besser abgeschirmt sein, als es derzeit der Fall ist“, versucht Pagler die letzten Skeptiker zu beschwichtigen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.