Katerstimmung in Innsbrucker SPÖ
Stadtpartei ist von rot-blauem Pakt im Burgenland schockiert: "Das wird auch uns schaden!"
"Diese Regierungsbildung ist ein Tabubruch und wird weitreichende negative Auswirkungen haben", ärgert sich Innsbrucks rote Stadtparteichefin Gabi Schiessling. Die Landtagsabgeordnete glaubt, dass sich die rot-blaue Koalition im Burgenland, die vergangenen Freitag besiegelt wurde, auch negativ auf die Innsbrucker SPÖ auswirken wird. "Eine Abgrenzungspolitik Richtung FPÖ ist richtig und wichtig. Die FPÖ mit ihrer Politik der Ausgrenzung und Hetze hat nichts mit sozialdemokratischen Werten zu tun. Hier gibt es keine Gemeinsamkeiten", betont die Stadtparteichefin. Besonders leid tue es ihr um jene Funktionäre und Mandatare, die sich konstruktiv für Flüchtlinge einsetzen und Vorurteile abbauen.
Nachdenklich und bedrückt
Eine der Angesprochenen ist GRin Angie Eberl. Sie engagiert sich seit vielen Jahren erfolgreich für Integrationsprojekte wie den Fußballverein "Sans Papiers", versucht Vorurteile abzubauen und tritt entschieden gegen jede Form von Hetze und rechte Stimmungsmache auf. Dass nun ausgerechnet "ihre" Partei eine Koalition mit den Blauen eingeht, macht Eberl "nachdenklich und bedrückt". "In meiner Partei sind offensichtlich die falschen Leute am Zug. Politiker, die nur den Machterhalt im Auge haben und nichts aus der Geschichte im Allgemeinen und der Historie der Partei gelernt haben", ärgert sich Eberl. Ihrem Bundesparteichef Faymann wirft Eberl Führungsschwäche vor, will den "jahrelangen Abwärtstrend" aber gar nicht an einer Person festmachen. "In der SPÖ fehlt der inhaltliche Diskurs zu wesentlichen gesellschaftlichen Themen", ist Eberl überzeugt.
GRin Angie Eberl: "Da werden Parteitage und Beschlüsse ad absurdum geführt."
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