Kinderbetreuung bleibt in Tirol ein Problem

In Tirol sind die ungenügenden Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen ein großes Problem für Eltern und Erziehungsberechtigte. | Foto: Robert Kneschke/Fotolia - Symbolbild
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TIROL. Immer noch geht die Umsetzung der ganztägigen und ganzjährigen Kinderbetreuung in Tirol nur langsam voran. Die Gemeinden müssten hier endlich umdenken, so Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.

Keine weiteren Kosten für Kinderbetreuung

In Tirol geht der Ausbau der Kinderbetreuung nur schleppend voran, auch wenn ÖVP-Landesrätin Beate Palfrader auch den wirtschaftlichen Nutzen durch den Ausbau sieht, so Andrea Haselwanter-Schneider. Jedoch bräuchte es zunächst eine ordnungsgemäße Bedarfserhebung und mehr Angebote. Der Präsident des Gemeindeverbands, Ernst Schöpf, möchte jedoch die Eltern dazu verpflichten, mehr für die Kinderbetreuung zu bezahlen. An dieser Vorstellung übt die Liste Fritz harsche Kritik: "Angesichts der Lebenshaltungskosten in Tirol sprechen wir uns klar gegen diesen Vorschlag aus. Die Tirolerinnen und Tiroler kämpfen tagtäglich mit dem Umstand, dass den schlechtesten Einkommen, gleichzeitig das teuerste Leben und Wohnen in ganz Österreich gegenübersteht. Über die Betriebskosten beteiligen sich die Bürger jetzt schon an vielen Gebühren und Tarifen der Gemeinden. Es reicht. Die Bürger dürfen nicht noch mehr bluten.“

Gut ausgebaute Kinderbetreuung ist Pflicht

Viele Gemeinden sind nach wie vor nachlässig im Ausbau der Kinderbetreuung. Dabei sei diese eine wirtschafts-, sozial- und gesellschaftspolitische Verpflichtung! Viele Bürgermeister würden erst auf Druck der Allgemeinheit handeln, so Andrea Haselwanter-Schneider. Immer noch ist Tirol Schlusslicht - nur im Burgenland schaut es noch schlechter aus - bei den Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen. Dadurch ist für viele Frauen die Vereinbarung von Beruf und Familie kaum zu bewerkstelligen.

Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen

In Tirol haben 56 Prozent aller Kinderbetreuungseinrichtungen weniger als acht Stunden am Tag geöffnet. Gleichzeitig gibt es 34 Schließtage - im Burgenland sind es 32. Diese Schließtage übersteigen den Jahresurlaub der meisten Berufstätigen. Rund 50 Prozent der Kindergärten in Tirol schließen bereits um 15:30. Nach wie vor gibt es zu wenig Plätze für die unter Dreijährigen.

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