Hofwald-Trail
Setzt der Gemeinderat 120.000 Euro in den Sand?

Der Hofwaldtrail könnte morgen wieder Geschichte sein.  | Foto: Trailbauers/@praege_m
  • Der Hofwaldtrail könnte morgen wieder Geschichte sein.
  • Foto: Trailbauers/@praege_m
  • hochgeladen von Georg Herrmann

ÖVP, Tiroler Seniorenbund, FPÖ und Für Innsbruck haben am 24. August einen Antrag auf Einberufung des Gemeinderats eingebracht. Der Sondergemeinderat, der sich mit dem Tagesordnungspunkt "Hofwald-Trail" auseinandersetzt, wird bereits am morgigen Freitag tagen. Die Änderung der Routenführung wird beantragt.

INNSBRUCK. Seit noch nicht einmal einer Woche wird der neue Hofwaldtrail, der vom Stadtsenat in dieser Form, mit Ausnahme einer kurzen Umfahrung, die den Trail räumlich vom Bischof-Reinhold-Stecher-Gedächtnisweg entfernt, genehmigt wurde, von Mountainbiker befahren. Das mit insgesamt 120.000 Euro veranschlagte Projekt, erregte schon im Vorfeld großes Aufsehen. Die Gemeinderatsfraktionen von ÖVP, Tiroler Seniorenbund, FPÖ und Für Innsbruck beantragten eigenen Sondergemeinderat, der bereits morgen abgehalten wird. Mit der ÖVP fordert pikanterweise jene Partei, die Änderung der Route, dessen Vizebürgermeister für den Bau verantwortlich zeigte. Auf Nachfrage bei der Mountainbike-Community, die selbst in den Bau miteingebunden war, gibt diese an, dass der Vizebürgermeister zwar einen Baustopp medial verhängte, diesen aber selbst wieder aufgehoben hatte und den "zügigen Weiterbau" forderte. Auch die Bezirksblätter hatten darüber berichtet.  "Es ist wild, es geht nur mehr um ein politisches Farbenspiel. Wir laden hiermit gerne, den Bischof-Stecher-Gedächtnisverein und auch die Bürgerinitiative zu Gesprächen ein. Wir glauben, dass es ein gemeinsames Miteinander geben kann", so Verena Böhm-Hennes von MTB Innsbruck.

Geld in den Sand gesetzt

Wie im Video zu sehen wäre, wie zuletzt gefordert, der halbe Trail von einer Änderung der Linienführung betroffen. Das gesamte Projekt wurde vorab mit Kosten von rund 120.000 Euro veranschlagt, was bedeuten würde, dass rund die Hälfte der Kosten bei einer etwaigen Routenänderung im wahrsten Sinne des Wortes in den Sand gesetzt wären."Es ist schade, dass die Situation so hochgekocht ist, aber es zeigt, dass sie nicht von allen Seiten getragen wird. Wir würden daher gerne eine Lösung ohne die Politik finden" so Böhm-Hennes weiter.  Das Thema hat mittlerweile nicht nur österreichweit Wellen geschlagen, so berichtet unter anderem der Standard über die  "Polit-Posse" rund um den Hofwaldtrail, auch über die Ländergrenzen hinaus, schüttel die Mountainbike-Community den Kopf. 

Radfahrer am Gedächtnisweg sind das Problem

Der Bürgermeister Georg Willi ortete im Gespräch am Rande eines anderen Mediengesprächs zum Thema Teuerung, nicht den Trail als Kern des Problems, sondern die Radfahrer, die den Gedächtnisweg bergauf fahren. Deshalb habe man vonseiten der Stadt auch den Einstieg des Gedächtniswegs umgeplant, um Radfahrer noch mehr auf das Fahrverbot am Gedächtnisweg hinzuweisen und dies zu unterbinden. Einmal mehr betonte er, dass die Radfahrer, die eine Kreuzung, die nur 3 Meter des insgesamt kilometerlangen Trails ausmachen, langsam passieren, für Erholungssuchende und Pilger zumutbar ist. Morgen könnten genau diese drei Meter jedoch das Aus für den gesamten oberen Trailbereich bedeuten. 

Weitere Nachrichten aus Innsbruck lesen Sie hier.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.