Genozidgedenken am Kreuzstein im Mariahilfpark
Vergiss mein nicht

Foto: Welthaus Innsbruck
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Am Montag versammelten sich etwa 200 Menschen rund um den Gedenkstein im Innsbrucker Mariahilfpark, um an den Genozid an den ArmenierInnen zu erinnern. Gekommen waren Mitglieder der armenischen Community aus Tirol, aber auch viele andere Menschen, die sich im gemeinsamen Gedenken solidarisierten. In einem Redebeitrag wurde der Kreuzstein als „ein Bewahrer von Erinnerungen“ bezeichnet. Die Wichtigkeit des gemeinsamen Erinnerns betonte auch die Armenisch-Apostolische Kirchengemeinde Österreich in einer Aussendung anlässlich des Gedenktages:

„Völkermorde gehören nicht ins Museum. Sie gehören in die Geschichtsbücher und in unser kollektives Gedächtnis."

Auch heute sei der Genozid noch spürbar: „Als Wunde, als Zäsur, als Trauma über Generationen, das noch immer nicht die völlige Anerkennung gefunden hat."
Die Gedenkstätte im Innsbrucker Mariahilfpark mit dem Kreuzstein (armen. Chatschkar) gibt es seit 2016. Nach der Gedenkveranstaltung am Kreuzstein luden das Welthaus der Diözese Innsbruck und Pax Christi zu einem Begegnungsabend in den Pfarrsaal von Mariahilf ein, den der „Chor der Vielfalt“ musikalisch untermalte.

Am 24. April hat sich der Genozid von 1915 an den ArmenierInnen im Osmanischen Reich das 108. Mal gejährt. Auf der ganzen Welt erinnern Menschen daran, dass während des Ersten Weltkriegs ArmenierInnen und andere christliche Minderheiten wie AramäerInnen/AssyrerInnen und PontusgriechInnen auf Veranlassung der jungtürkischen Regierung massenhaft ermordet wurden. Die Ereignisse gelten als einer der ersten systematischen Genozide des 20. Jahrhunderts und wurden vom österreichischen Nationalrat im Jahr 2015 als solcher anerkannt, wobei die historische Verantwortung Österreichs betont wurde. Die k.u.k.-Monarchie war im Ersten Weltkrieg mit dem Osmanischen Reich verbündet.

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