Ein Jausenführerschein für Schüler

Diese SchülerInnen aus Wien haben bereits alle Unterrichtsmodule absolviert und die Prüfung mit Bravour bestanden | Foto: SIPCAN
  • Diese SchülerInnen aus Wien haben bereits alle Unterrichtsmodule absolviert und die Prüfung mit Bravour bestanden
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INNSBRUCK/WIEN. Rund 1.000 SchülerInnen der 5. Schulstufe besitzen ihn bereits: Den ersten österreichischen Trink- und Jausenführerschein. Fünf praxisorientierte Unterrichtsmodule sowie ein Jausentagebuch unterstützen die Kinder dabei, ihr

Neben dem Angebot einer gesunden Schulverpflegung stellt die Ernährungsbildung einen wesentlichen Aspekt einer gesunden Schule dar. Nach Veröffentlichung der ersten offiziellen Getränkeliste – einer Praxisleitlinie für Schulen, Verpflegungsbetriebe, Eltern und alle KonsumentInnen in Kooperation mit dem Bundesministerium für Gesundheit – zeigt das vorsorgemedizinische Institut SIPCAN, unter der Leitung von Univ.-Prof. Prim. Dr. Friedrich Hoppichler, nun auch in der praktischen Umsetzung gesundheitsfördernder Projekte seine Stärken. „Es ist uns wichtig, dass unsere Maßnahmen praxisbezogen sind und konkret im jeweiligen Umfeld – im Fall des Trink- und Jausenführerscheins in Hauptschulen und Gymnasien – erfolgreich angewendet werden können“, schildert Prof. Hoppichler ein wichtiges Ziel der Aktivitäten von SIPCAN. Bestätigt wird dies durch die Rückmeldungen der Schulen: Drei von vier Kindern hat die Teilnahme am Trink- und Jausenführerschein großen Spaß gemacht. Neun von zehn teilnehmenden Lehrkräften würden den Führerschein nochmals umsetzen.

Der Trink- und Jausenführerschein hat eine geplante Laufzeit von fünf Wochen. Pro Woche wird – sinnvollerweise im Rahmen des Biologieunterrichts – ein Unterrichtsmodul umgesetzt. Jedes Modul behandelt eine wichtige Lebensmittelgruppe der neuen österreichischen Ernährungspyramide und enthält erlebnisorientierte Übungen wie z.B. Lebensmittelverkostungen.

5 Module in 5 Wochen
Parallel zum Unterricht dokumentieren die SchülerInnen über vier Wochen auf einfache Weise ihr Ernährungsverhalten in der Schule mit Hilfe eines Jausentagebuches. „Wer sein eigenes Ess- und Trinkverhalten über einige Zeit beobachtet, ist viel eher bereit, etwas zu verändern. Das gilt auch für Kinder!“, erklärt Dr. Manuel Schätzer, Ernährungswissenschafter bei SIPCAN und Leiter des Projekts. „Bei der Gestaltung des Jausentagebuchs war uns vor allem der positive Fokus sehr wichtig, also das Aufzeichnen des Konsums der gesundheitsfördernden Lebensmittel. Denn man weiß mittlerweile, dass es aus psychologischer Sicht deutlich wirksamer ist, die Gedanken verstärkt auf jene Lebensmittel zu lenken, die häufig auf dem Teller liegen sollen.“ Im Anschluss an die Projektlaufzeit legt jedes teilnehmende Kind eine kleine „Führerscheinprüfung“ ab. Bei positivem Abschluss gibt es den Trink- und Jausenführerschein.

Die Bewerbungsfrist läuft!
Für das Schuljahr 2011/12 be-ginnt deshalb bereits jetzt die Bewerbungsfrist: Schulen, die sich für den Trink- und Jausenführerschein interessieren, können sich unter www.sipcan.at anmelden. Für die ersten 50 Schulen, die sich zum Führerschein anmelden, stellt SIPCAN jeweils ein gesamtes Unterrichtspaket inklusive Führerscheinausweisen für 30 Kinder kostenlos zur Verfügung.

Der Trink- und Jausenführerschein wurde im Rahmen des Projektes „Schuljause mit Vorrang“ aus Mitteln des Fonds Gesundes Österreich finanziert und entwickelt.

„Die erfolgreichen Ergebnisse der Führerscheinumsetzung bestätigen, dass mit geeigneten Unterrichtsmodulen sehr viel erreicht werden kann. In Hinblick auf die zunehmende Häufigkeit von Fehlernährung und Übergewicht sollte diese Chance nicht ungenutzt bleiben“, betont Prof. Hoppichler.

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