Wenn das Herz ins Stottern...

INNSBRUCK. Es ist eine schwere Störung der Herzfunktion – das betroffene Herz ist sehr schwach und nicht mehr in der Lage, ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Diagnose: Herzinsuffizienz.

Ist das Herz nicht mehr in der Lage, die Gewebe des Körpers mit ausreichend Blut und Sauerstoff zu versorgen, spricht man von einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz, Myokard-Insuffizienz). Die Leistung des Herzens reicht dann nicht mehr aus, um den Körperbedarf zu decken.

Herzrhythmusstörungen
Dr. Wolfgang Laimer, praktischer Arzt: „Verschiedene Ursachen können zu einer Herzinsuffizienz führen: So sind durch eine koronare Herzkrankheit (KHK) ausgelöste Durchblutungsstörungen des Herzmuskels eine häufige Ursache für eine Herzinsuffizienz, weil ein Herzinfarkt eine Herzschwäche nach sich ziehen kann. Weitere Möglichkeiten für eine Herzinsuffizienz können Herzklappenfehler, Entzündungen des Herzmuskels oder Herzrhythmusstörungen sein.“

Andererseits kann es auch durch eine anhaltende Mehrbelastung des Herzens zu einer Herzinsuffizienz kommen, wie es zum Beispiel bei einer arteriellen Hypertonie (Bluthochdruckerkrankung) der Fall ist. Ebenso können bestimmte Lungenerkrankungen den Blutdruck im Lungenkreislauf erhöhen, sodass in einem solchen Fall die rechte Herzhälfte überlastet wird. Dr. Laimer: „Im Anfangsstadium verläuft eine Herzinsuffizienz mitunter ohne merkbare Symptome. Beschwerden treten erst durch eine unzureichende Versorgung des Körpers mit sauerstoffreichem Blut oder durch einen Rückstau des Blutes im Kreislauf auf. Speziell bei körperlicher Anstrengung wie z.B. beim Treppensteigen kann sich eine Herzinsuffizienz durch die eingeschränkte Leistungsfähigkeit bemerkbar machen.“ In Abhängigkeit davon, ob der linke oder der rechte Anteil des Herzens betroffen ist, äußern sich unterschiedliche Symptome.

Die Atemnot nimmt zu
Können die linken Herzanteile das Blut nicht mehr ausreichend in den Körperkreislauf pumpen, kommt es zu einem Rückstau in die Lungengefäße und je nach Ausprägung zu einem Übertritt von Flüssigkeit in die Lungenbläschen, was zu Atemnot führt. Die Atemnot nimmt bei Belastung und beim flachen Liegen zu. Typischerweise benötigen Betroffene in der Nacht mehrere Polster, da bei erhöhtem Oberkörper die Symptome gebessert sind.

Wasseransammlungen
Betrifft die Beeinträchtigung die rechte Herzhälfte, kommt es zu Wasseransammlungen in den Gliedmaßen, anfänglich vor allem am Fußrücken, an den Knöcheln und an den Unterschenkeln.

Diese sogenannten Ödeme entstehen durch Abpressen von Flüssigkeit in das Gewebe infolge des Rückstaus vom Herzen. Da es im Liegen, also meist in der Nacht, zu einer Rückresorption dieser Flüssigkeit in die Blutbahn kommt, ist das mehrmalige Aufstehen zum Wasserlassen in der Nacht ein mögliches Symptom für eine Herzinsuffizienz.

Text: Helmut Schöffthaler

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