Ende der Schikane: Tiroler Adler Runde fordert Aufhebung des Luft-100ers

Peter A. Grüner, Anton Pletzer, Ingeborg Freudenthaler, Klaus Mark und Fritz Unterberger (v.l.n.r.) von der Tiroler Adler Runde fordern die Aufhebung des Luft-100ers. | Foto: Tiroler Adler Runde
  • Peter A. Grüner, Anton Pletzer, Ingeborg Freudenthaler, Klaus Mark und Fritz Unterberger (v.l.n.r.) von der Tiroler Adler Runde fordern die Aufhebung des Luft-100ers.
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Das Sektorale Fahrverbot wurde nicht wie geplant implementiert – die Regierung möge ihr Versprechen, den Luft-100er daher zu kippen, nun auch einlösen, fordert das neue Präsidium der Tiroler Adler Runde rund um KR Anton Pletzer. Für das Schadstoffproblem gibt es effizientere Lösungsansätze: etwa die Verlagerung des Transitverkehrs auf die Schiene, die Forcierung von nachhaltigeren Heizsystemen und eine neue Verschrottungsprämie für Alt-PKW.

Die heimische Bevölkerung wird abgezockt

Die Geschwindigkeitsbegrenzung ist vor allem für die heimische Bevölkerung eine Schikane, die an Abzocke grenzt: Während man für eine Geschwindigkeitsübertretung von 10 km/h bei einer „normalen“ Begrenzung (bedingt durch Wetter oder viel Verkehr) ein Bußgeld von 20 Euro zahlen muss, fällt die Strafe beim permanenten IG-Luft-Hunderter mit 35 Euro deutlich höher aus. Bei einer Überschreitung von 30 km/h stehen den „normalen“ 50 Euro schon satte 80 Euro gegenüber. Allein im vergangenen Jahr kassierte das Land Tirol insgesamt 6,2 Millionen Euro aus Übertretungen der Geschwindigkeitsbegrenzung nach dem IG-L.

„Der permanente Luft-100er ist eine Schikane für die heimische Bevölkerung und eine Belastung für die Tiroler Wirtschaft“, betont die Tiroler Adler Runde. „Neue Technologien machen PKW so umweltfreundlich wie noch nie, das Problem sind ohnedies vor allem die LKW“, unterstreicht Pletzer die Argumentation. Mit dem Tempolimit erzielt man Studien zufolge keine Besserung der Luftqualität, je nach Modell erzeugt die Fahrt mit 100 km/h sogar mehr Abgase als mit 130 km/h. Die Sinnlosigkeit des Tempolimits unterstreicht auch das Ergebnis einer vom ÖAMTC veröffentlichten Studie, in der es heißt: „Verkehrsorganisatorische Maßnahmen, wie weiter reduzierte Tempolimits, können bei Aufrechterhaltung der Transportleistung den Schadstoffausstoß kaum beeinflussen. Bezogen auf die gesamte Schadstoffbelastung reduziert Tempo 80 bzw. 100 km/h die Stickstoffoxid-Emissionen um bestenfalls zwei Prozent.“

Luftqualität bereits besser – Nachhaltige Möglichkeiten forcieren statt sinnloser Begrenzung!

Der Fahrzeugbestand in Österreich hat in den vergangenen Jahren weiter zugenommen, dennoch zeigt sich, dass „bei Schadstoffen erhebliche Reduktionen erzielt werden konnten“, heißt es in der Studie. Die strengere Abgas-Gesetzgebung, die in Österreich seit 1987 eingesetzt wird, und die Produktion moderner Diesel- und Benzinmotoren zeigen also Wirkung. Anstatt die heimische Bevölkerung und Wirtschaft mit einem Tempolimit zu schikanieren, sieht die Tiroler Adler Runde anderorts Potentiale, um die Luftqualität in Tirol zu verbessern.

1. Die Verlagerung des Transitverkehrs auf die Schiene muss – auch mit gesetzlichen Reglementierungen – forciert werden. Derzeit werden nur 29 Prozent der Güter, die den Brenner passieren, auf Schiene transportiert. Die Schadstoffe in der Luft werden zu rund 30% von LKW- und Flugverkehr sowie zu rund 30% durch den Hausbrand verursacht.

2. Der Umstieg privater Haushalte auf nachhaltigere Heizsysteme muss daher ebenfalls stärker gefördert werden. Das Heizen mit Plastik und Kartonagen und jeglichem Hausbrand, das zu einer hohe Schadstoffbelastung in der Luft führt, muss in Extremfällen auch bestraft werden können.

3. Die staatliche Verschrottungsprämie für Alt-PKW muss wieder eingeführt werden. Alte Benzin- und Dieselmodelle mit der Abgasnorm 1 schleudern etwa 36 Mal so viele Feinstaubpartikel in die Luft wie ein Fahrzeug, das die Abgasnorm Euro 5 einhält.

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