Wettbewerb
Forschergeist kennt keine Grenzen

Drei erste Plätze gab es in der Kategorie "Volksschule" - einer davon ging an die VS Stanz bei Landeck für ihr Projekt "Nase zu und durch".  | Foto: WKT
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INSNBRUCK. Tüfteln, experimentieren, herausfinden und über die eigenen Entdeckungen staunen! Wieviel Freude das Forschen den jungen Menschen macht, wird deutlich sichtbar beim jährlichen Wettbewerb "Jugend forscht in der Technik" - einer gemeinsamen Initiative von Wirtschaftskammer Tirol, Förderverein Technik, Land Tirol und Industriellenvereinigung Tirol.

Schwere Bedingungen

Unter erschwerten Bedingungen aufgrund der Corona-Pandemie begaben sich heuer wieder Schülerinnen und Schüler vom Volksschulalter bis zur 9. Schulstufe auf die Spuren des kleinen Albert und reichten insgesamt 18 spannende und bewundernswert kreative Projekte ein, davon vier in der Kategorie Volksschule, vier in der Kategorie Schulklasse und zehn in der Kategorie Kleingruppe. Von Anfang bis Ende wählen die jungen Forscher die Themen selbst aus, erarbeiten sie, testen, scheitern, probieren es erneut und präsentieren zum krönenden Abschluss stolz die Ergebnisse. Die große Abschlusspräsentation im Haus Marie Swarovski konnte heuer leider nicht stattfinden, daher wurden alle Forschungsarbeiten per digitalen Medien online eingereicht. "Dieses 'Projektjahr' war eine zusätzliche Herausforderung. Nicht nur organisatorisch, sondern vor allem für die einreichenden Projektgruppen", sind sich die beiden Organisatorinnen und zugleich Jury-Mitglieder Marlene Hopfgartner und Désirée Stofner, beide WK Tirol, einig. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten in den Fachgebieten Technik, Informatik/Mathematik, Umwelttechnik/Energie sowie Chemie/Physik brachten die Jury zum Staunen und machten die Entscheidung nicht leicht: "Umso mehr hat es uns gefreut zu sehen, mit welcher Begeisterung an den unterschiedlichen Themengebieten geforscht und eifrig gearbeitet wurde. Die nächste Generation der jungen Forscher ist digi-fit. Sie haben die zusätzliche Herausforderung, ihre Ergebnisse digital einzureichen, problemlos gemeistert!"

Gewinner

Kategorie Volksschulen
Gleich drei erste Plätze gab es in der Kategorie Volksschule: Einmal für die Kinder der VS Arzl, die sich in ihrem Projekt "Was hat der Eisbär mit der Thermoskanne zu tun" mit dem Thema Biologie und Technik befasst haben und den Lotuseffekt, Elefantenrüssel und Greifarme oder das Insektenorigami und den Trick mit der Palme untersuchten - umgesetzt in einem selbst programmierten Themen-Quiz. Ein weiterer erster Preis ging an die VS August Thielmann für ihr Projekt "VS Thielmann goes to Mars". Die Schülerinnen und Schüler haben sich in einem ersten Schritt mit den Planeten unseres Sonnensystems beschäftigt und in einem zweiten Schritt aus Lego eine Marsstation gebaut mit Fokus auf die Frage, was Menschen zum Überleben brauchen. Außerdem gab es in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Weltraumforum einen Wasserraketenworkshop. Auch für die VS Stanz bei Landeck gab es einen ersten Preis für ihr Projekt "Nase zu und durch". Sie stellten Mikroplastik, Müll und das Zersetzen bestimmter Stoffe in den Mittelpunkt ihrer Forschung. In einem Video zeigten die Schülerinnen und Schüler, wie sie nach dem Besuch der Biogasanlage in Roppen ihre eigene Minibiogasanlage sowie eine Regenwurmfarm bauten und selbst Biowachstücher herstellten. Mit ihrem Projekt "Wir bauen und programmieren uns unsere kleine Welt" erreichten die Schülerinnen und Schüler der VS Angedair den zweiten Platz.

Kategorie Schulklassen
Und wieder war es die PTS Schwaz, die sich nach dem Sieg in den letzten beiden Jahren auch heuer den 1. Platz holte: Mit ihrem Projekt "We are the prototyping School" überzeugten die jungen Entwickler mit diesen Projektideen die Jury, präsentiert in einem tollen Video: einer Solarlampe mit einem Gehäuse aus dem 3D-Drucker, Geldklammern aus Metall und UV Bedruckung, Wanderuhren mit lasergeschliffenem Ziffernblatt, Handyhalterungen aus recyceltem Material mit Wärmesensor. Einen weiteren Platz 1 gab es für das Projekt der PTS Brixlegg "FFF goes EFF". Ihr Ziel war es, Ideen und Anregungen zu sammeln um von FFF (Fridays for Future) auf EFF (Everyday for Future) zu kommen und dazu sahen sie sich die Problembereiche Billigmode, Ernährungsgewohnheiten, Handy, Tablet, Grund und Boden und mehr an. Auf den beiden zweiten Plätzen landeten die NMS Absam mit ihrem Projekt "Strom immer und überall" sowie das BRG Kufstein mit seinem Projekt "Spielzeuge aus Müll".

Kategorie Kleingruppen
Gleich vier erste Plätze gab es in der Kategorie Kleingruppen: Für das BG BRG Kufstein und ihr Projekt "Metamorphouse" - ein Modellhaus, das dank Schiebedecken und Wandelelementen mit kleinstem Raum auskommt und viel Wohnqualität und effektive Raumnutzung bietet. Für die NMS Clemens Holzmeister Landeck und ihr Projekt "Automatisierung und Modellierung mit einfachen Mitteln realisieren", in dem sie sich zwei Themenbereiche vornahmen: den Bau eines Lego-Roboterarmes, eines Förderbandes und eines Rubic Cube-Solvers als Automatisierungsbeispiele sowie 3D-Druck und 3D-Scan mit Kinect als Modellierungsbeispiele. Für das BRG Sillgasse und ihr Projekt "Sensorgesteuerte Brandlöschanlage". Sie haben eine Technik ausgetüftelt, mit der die Löschanlage automatisch abschaltet, sobald der Brandherd gelöscht ist, um damit unnötg teure Wasserschäden zu vermeiden. Und für die AHS Unterstufe AGI und ihr Projekt "solarbetriebene Magnetschwebebahn". Ausgestattet mit einem Solarmodul ist dieser Zug umweltfreundlich, energiesparend, leise und noch dazu schneller obwohl er ohne CO2 auskommt. Drei zweite Plätze gingen an das BG BRG Kufstein und ihr Projekt "Piezo Elektrischer Schuh" sowie an die NMS Gabelsbergerstraße und ihr Projekt "Filtersystem" und an die NMS Telfs Weissenbach für ihr Projekt "Haus der Zukunft". Drei dritte Plätze gingen an das BG BRG Kufstein und ihr Projekt "Brückenbauendes Auto", an das Bildungszentrum Kals am Großglockner für ihr Projekt "Vom Schwimmen, Schweben und Sinken" und an die Pfadfindergruppe vom BRG Schwaz und ihr Projekt "Modulare Patrullenkiste".

Große Teilnehmerzahl

Bemerkenswert ist mit insgesamt 160 Schülerinnen und Schülern aus ganz Tirol im Alter von neun bis 15 Jahren die hohe Zahl der Teilnehmer, trotz außergewöhnlicher Umstände wegen der Corona-Pandemie. Der jährlich stattfindende Wettbewerb „Jugend forscht in der Technik“, der von der Wirtschaftskammer Tirol, dem Förderverein Technik, dem Land Tirol und der Industriellenvereinigung Tirol veranstaltet wird, hat heuer mit 18 interessanten und erstaunlichen Projekten wieder gezeigt, wieviel Forschergeist in den jungen Menschen steckt. Die digital eingereichten Unterlagen - Forschungsfrage mit Erläuterung zum jeweiligen Projekt und Schlussfolgerung sowie Präsentation – waren die Entscheidungsgrundlage für die Jury. Die Sieger der Kategorien Schulklassen, Volksschulen und Kleingruppen erhielten 800 Euro. Für die jeweils 2. Plätze gab es 500 Euro, für die Drittplatzierten 300 Euro als Prämie. Außerdem gab es für alle Teilnehmer eine Urkunde und Pokale.

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