Fahrrad gegen Tram: Mehr Gleise, mehr Unfälle

Gefahrenquelle: Selbst nagelneue Haltestellen – wie hier in der Defreggerstraße – sind extrem radfahrerunfreundlich ausgeführt.
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  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Radfahrer leben in der Stadt gefährlich – nicht nur, weil sie in "Konfliktsituationen" mit Pkw fast immer den Kürzeren ziehen. Gerade in Innsbruck birgt der konsequente Ausbau des Straßenbahnnetzes zusätzliche Risiken, wie auch Reinhard Moser, stellvertretender Stadtpolizeichef und Verkehrsreferent betont: "Wir haben keine exakten Statistiken, was die Unfälle von Radfahrern in Zusammenhang mit Gleiskörpern betrifft. Ich habe mir aber einmal die Mühe gemacht, dies für einen längeren Zeitraum herauszufiltern. Dabei hat sich eine klare Tendenz gezeigt. Mit jedem Kilometer Schienennetz steigen auch die diesbezüglichen Unfallzahlen", erläutert der Verkehrsexperte der Innsbrucker Exekutive.

"Zwiespalt bewusst"

Die grüne Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl steht vor dem Problem, dass ihre Fraktion sowohl den Schienen- als auch den Radverkehr weiter forcieren will. "Wir sind uns dieser Problematik bewusst", betont Schwarzl, fügt jedoch hinzu, dass Radverkehr und Straßenbahn kein Widerspruch sein müssen. Wo es möglich sei, versuche man, die Radwege so zu führen, dass sie nicht parallel zu den Schienen verlaufen. Denn dies – dass ein Radfahrer mit seinen Reifen in die Schienen kommt und stürzt – stelle das Hauptrisiko dar.

Zwischen Gleisen fahren

Im Bereich von Haltestellen rät Schwarzl den Radfahrern, nicht den schmalen Streifen zwischen erhöhtem Randstein und Schienen zu benutzen, sondern zwischen den Schienen zu fahren. "Die Spur zwischen den Schienen hat eine Breite von 90 cm, während am Rand nur 50 cm zur Verfügung stehen", erläutert die StRin. Daher überlege man, in den entsprechenden Bereichen den Schienenstrang als Radstreifen zu markieren. Außerdem biete die Seite radrouting.tirol für Biker die Möglichkeit, gleisfreie Strecken zu planen.

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