"Rolle vorwärts": Samuel Koch tritt zum ersten Mal in Innsbruck auf
Mit einer Musiklesung kommt Samuel Koch in den Congress: Der Reinerlös geht an den Verein Kiwanis.
INNSBRUCK. Samuel Koch – der traurige Berühmtheit durch seinen folgeschweren Unfall bei "Wetten dass" erlangt hat – kommt zum ersten Mal nach Innsbruck. Durch den Reinerlös des Programms am 17. Juni (Congress) wird der Kiwanis Club unterstützt. Wir sprachen mit dem Schauspieler und Buchautor, der sein Leben als Rollstuhlfahrer mit seiner Kunst verarbeitet.
STATDBLATT: Am 17. Juni kommen Sie mit ihrer Musiklesung „Rolle vorwärts“ nach Innsbruck.
Was erwartet die Zuschauer an diesem Abend?
SAMUEL KOCH: Hoffentlich kommen auch Zuhörer. Und wenn es passt, kommunizieren wir auch interaktiv. Kein Abend ist wie der andere. Nachdem wir es uns alle bequem gemacht haben, lese ich sicher etwas aus meinen Büchern. Was schon Mal gut formuliert wurde, lässt sich kaum verbessern. Und je nach Situation spreche ich über Aktuelles, Überraschendes, manchmal Absurdes und Seligmachendes. Untermalt von feinen Musikeinlagen meines guten besten Bruders Jonathan und wechselnder gesanglicher Unterstützung. Und ich freue mich, wenn jemand etwas Positives für sich mitnehmen kann.
Sie setzen sich immer wieder für Wohltätigkeitszwecke – wie auch in diesem Fall – ein: Was motiviert sie? Wie wählen sie aus, welche Zwecke unterstützenswert sind und welche nicht?
Eigentlich bedauerlich, in dem Sinne, dass es soviel Leid gibt, dass wir nach wie vor fast täglich Anfragen bekommen. Natürlich können wir nicht alle positiv beantworten. Da haben Sie Recht, wir müssen auswählen. Manchmal schnell aus dem Bauch heraus, weil wir es gut finden. Oft für Projekte, Aktionen, die sagen wir mal, aus dem Rollstuhlbusiness kommen und manchmal, weil es gerade vor den Füßen liegt, wie die Projekte von life goes on, weil wir schon mehrmals etwas zusammen gemacht haben. Das meiste scheitert an meiner beschränkten Zeit.
In Innsbruck ist es ihre erste Veranstaltung: Gibt es etwas, auf das sie sich besonders freuen?
Die Österreicher sind mir besonders wohlwollend begegnet. Ihre Herzlichkeit und Empathie war und ist überwältigend. Da der familiäre Zweig meiner Frau Sarah zu einem Teil in Österreich lebt, fühle ich mich heimatlich verbunden.
Und Moosbeernocken würde ich gerne essen.
Viele Menschen fragen sich, wie sie das machen: Nach einem Schicksalsschlag so viel Lebensfreude zu bewahren. Aus welchen Quellen schöpfen sie?
Nun ja, es ist nicht immer so einfach, wie es nach außen aussieht. Und trotzdem frage ich mich eher: Wohin mit der jetzt überschüssigen Energie. Gerne besinne ich mich auf das, was noch geht, anstatt was nicht mehr geht.
Zum Abschluss: Welche neuen Projekte stehen ihnen jetzt bevor? Wo können die Fans sie das nächste Mal erleben?
Am Staatstheater Darmstadt spiele ich zur Zeit u.a. Schillers Faust. Die ARD sendet im September eine Folge des Großstadtreviers, indem Sarah und ich gemeinsam vor der Kamera stehen. Mit dem Sänger und Liedermacher Samuel Harfts veranstalten wir Konzertlesungen. Und wir bereiten eine gemeinnützige Organisation vor, die Familien unterstützt, die Ähnliches erlebt haben, wir die meine. Das ist im Vorfeld sehr aufwändig und dauert wahrscheinlich noch eine Weile.
Zur Sache
Samuel Koch wurde zu dieser Veranstaltung von "life goes on" eingeladen.
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