Schafe und Schweine
Bio-Taunushof in Maria Bild setzt auf Freilandhaltung
Das Leben in der Bio-Landwirtschaft hält zuweilen unerwartete Überraschungen parat. Zwölf Hektar Weide und Wald mussten Martina Neumann und Rudolf Strobl aus Maria Bild zuletzt mit einem eineinhalb Meter hohen Zaun versehen. "Um eine neue EU-Hygienevorschrift zu erfüllen, die die Ausbreitung der Schweinepest verhindern soll. Drei Monate haben wir daran gearbeitet", erzählt Neumann.
Haltung unter freiem Himmel
Dafür aber dürfen sich auf dem Taunushof ihre Schweine und Schafe nun gefahrlos und unter freiem Himmel auf ihre Zukunft als Bio-Fleischspezialitäten vorbereiten. Neumann und Strobl haben sich auf die Freilandhaltung selten gewordener Nutztierrassen spezialisiert.
Zackelschafe, Mangalitza- und Turopoljeschweine
120 Zackelschafe, 60 Mangalitza- und zehn Turopoljeschweine führen in dem hügeligen Gelände das herrlichste Leben. "Wir haben keinen Stall, nur Unterstände. Die Tiere sind das ganze Jahr draußen, auch im Winter", beschreibt Neumann das Haltungskonzept. Zugefüttert wird lediglich Bio-Gerste. Im Wald finden die Schweine den Schatten, den sie brauchen. Die Suhlen, in denen sie sich wälzen, haben sie sich selbst angelegt.
Für Leithammel Sammy und die übrigen 119 Zackelschafe wird das Terrain gelegentlich erweitert. "Wenn die eigenen Flächen abgeweidet ist, können wir sie auf insgesamt 21 Hektar von Nachbarn grasen lassen", schildert Neumann.
Schnelle, stressfreie Schlachtung
Ist es dann soweit, werden die Tiere nach Weinberg an der Raab zum Biohof Ranftl transportiert. "Die Schlachtung dort erfolgt schnell und stressfrei", versichert Neumann.
Wurst, Schinken, Aufstriche ...
Das Fleisch verarbeiten sie und ihr Lebensgefährte selbst. Unter dem Hofnamen "Qu-Bio" werden Mangalitza und Turopolje zu Leberaufstrich, Wurst, Rohschinken, Schmalz und Grammelschmalz. Aus dem Schaffleisch entstehen Schinken, Knabbernossi, Dauerwurst und Leberaufstrich. Die gegerbten Schaffelle finden ihre Bestimmung als Sitzunterlagen, in Kinderwagen oder als Teile der Montur von Perchtengruppen.
Persönlicher Kundenkontakt
Bevorzugte Absatzgebiete des Taunushofs sind Messen, Direktvermarkter-Events und Bio-Feste. "Unsere Kunden sind Leute, die sich bewusst ernähren, die keine gequälten Tiere wollen und die wissen möchten, wie die Tiere leben, die sie essen", sagt Neumann. Nicht wenige kommen auch nach Maria Bild, um sich den Taunushof persönlich anzuschauen.
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