Kärnten radelt
Alltag, Arbeit & Urlaub: Wer macht Kärnten radfit?

Das Fahrrad als treuer Begleiter im Alltag: Die Motivationskampagne "Kärnten radelt" wird unterstützt von der Kärntner WOCHE | Foto: Norische Region
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  • Das Fahrrad als treuer Begleiter im Alltag: Die Motivationskampagne "Kärnten radelt" wird unterstützt von der Kärntner WOCHE
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"Kärnten radelt" lädt alle ein, öfter mit dem Rad zu fahren und das Auto stehen zu lassen. Die Kampagne will Bewusstsein schafften für die Nutzung des Fahrrades als umwelt- und klimafreundliches Verkehrsmittel für Alltag und Freizeit.

KÄRNTEN. Der Masterplan Radmobilität Kärnten 2025 wurde im Auftrag der Landesräte Martin Gruber und Sebastian Schuschnig unter breiter Einbindung und Beteiligung erarbeitet. Die Lückenschlüsse im überregionalen Radwegenetz und der Ausbau der Radinfrastruktur sind dabei wesentliche Aspekte. "2021 wurde bereits die Hängebrücke St. Lucia am R1 Drauradweg nördlich von Bleiburg saniert. Am Lückenschluss in der Lieserschlucht und am Ausbau des Wörtherseeradweges von Maiernigg nach Kap Wörth wird weitergearbeitet", hält Landesrat Martin Gruber als zuständiger Referent fest. Im Folgenden einige Stimmen aus der Vielzahl an Akteuren, die sich in Kärnten fürs Radfahren einsetzen.

Lückenschlüsse & Renovierungen

Armin Bostjančič-Feinig von der Region Carnica Rosental ist zuständig für sieben Mitarbeiter, die über 6,5 Monate zur Instandhaltung des Radwegenetzes der Region rund 4.000 Arbeitsstunden leisten. Innerörtlich sind es die Gemeinden, die für mehr Radinfrastruktur sorgen. "In Villach wurden in den letzten Jahren mehr als eine Million Euro investiert. Heuer wird an drei Lückenschlüssen im Radwegenetz gearbeitet, z.B. in der Italiener Straße", erläutert Gerald Aigner, Mobilitätsbeauftragter der Stadt Villach.

Sicher abstellen

Auch die Errichtung sicherer Abstellanlagen wird vielerorts vorangetrieben. In Feldkirchen wurde vor dem Amthof ein neuer Radständer aufgestellt, zwanzig weitere sollen heuer noch im gesamten Ortsgebiet folgen. Sabine Kinz von der Klima- und Energiemodellregion (KEM) unterstützt die Gemeinde dabei: "Gemeinsam mit Roland Gutzinger, dem Radkoordinator der Region Nockberge, und weiteren KEMs haben wir eine Broschüre zum Thema Radabstellanlagen als Information für Gemeinden und Betriebe erstellt. Darüber hinaus steht heuer noch die Aufstellung von drei Reparaturstationen in Feldkirchen am Programm – und alles aus regionaler Produktion." Auch für Landesrat Sebastian Schuschnig sind sichere Abstellanlagen wichtig, besonders an Mobilitätsdrehscheiben: "Wir arbeiten laufend an der Verbesserung des ÖV-Angebotes und sehen das Fahrrad vor allem für den Weg zum Bahnhof oder zur Bushaltestelle als wichtige Ergänzung. Um Pendlern ein sicheres Verwahren ihrer Bikes zu ermöglichen, bieten wir zum Beispiel über ganz Kärnten verteilt bereits rund 250 Radboxen an."

Sicher vor Dieben und dem Wetter sind Fahrräder in Abstellboxen - kärntenweit gibt es bereits 250 davon | Foto: KK
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Fahrrad-Boom

Im Fachhandel ist die Auswahl an hochwertigen Fahrrad-Modellen so groß wie noch nie. Das Rad wird damit auch immer mehr zum Statussymbol bei Erwachsenen aber auch bei Jugendlichen. Doch nicht alle Eltern können ihren Kindern ein teures Fahrrad kaufen. Tauschbörsen können hier Abhilfe schaffen. Wenn Kinder anfangen, mit dem Rad alleine zu fahren, testen sie auch gerne ihre Geschicklichkeit, zum Beispiel auf kleinen Trampelpfaden durch den Wald oder auf Rampen und Stufen in der Stadt, was oft nicht erlaubt ist. Andreas Holzer, Projektentwickler Rad in der Tourismusregion Villach spricht aus jahrelanger Erfahrung. "In den Tourismusregionen gibt es in Kärnten eindifferenziertes Angebot an freigegebenen Mountainbike-Strecken, deren Nutzung mit den Grundbesitzern vertraglich geregelt und abgegolten ist", sagt er und betont weiter: "Heute zieht es aber auch immer mehr Einheimische raus in die Natur und mit den hochwertigen (E-)Mountainbikes hat sich die Personengruppe, die im Wald unterwegs ist in den letzten Jahren deutlich vergrößert. Es braucht daher ein an die Anzahl der Nutzer angepasstes Angebot an Wegen."

Erdtrail in Ferlach

Auch Meggie Meesters, Leiterin des Jugendzentrum Ferlach, kennt diese Aspekte aus ihrer Arbeit. Kinder und Jugendliche brauchen die Möglichkeit, sich auszuprobieren, doch fehlen ihnen zunehmend die Orte dafür. "Unsere Kinder- und Jugendlichen haben uns gefragt, wo sie denn überhaupt noch Radfahren dürfen, über kleine Hindernisse oder Hügel. Die Gemeinde hat dann einen Platz am Loiblbach nahe dem Ortszentrum zur Verfügung gestellt und vom Bauhof Erde aufschütten lassen. An der Planung und auch am baulichen Feinschliff konnten die Kinder und Jugendlichen selbst arbeiten und sind nun zu Recht sehr stolz auf ihren Erdtrail", erzählt sie. Für den Sommer ist auch ein Radreparatur-Workshop geplant, begleitet von Eric Preiml, Radwerker aus Feldkirchen, der dem Jugendzentrum bei Radthemen schon lange zur Seite steht.

Arbeit mit & für Nachwuchs

Jugend- und Nachwuchsarbeit im Radsport ist auch für Paco Wrolich, Radkoordinator bei der Kärnten Werbung und Präsident des Kärntner Radsportverbandes ein besonderes Anliegen. Über Veranstaltungen wie die Alpe-Adria-Nachwuchstour in Villach Mitte August oder das Lindwurmkritierium Ende September in Klagenfurt wird die Jugendarbeit im Rennradsport in Kärnten
vorangetrieben und präsenter gemacht.

Bea Bednar und Christian Hassler vom "Verein GERADE" wollen das Bewusstsein für das Fahrrad als Verkehrsmittel schärfen | Foto: Helga Radar
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Bewusstsein schärfen

Mehr Bewusstsein für die Vorteile des Radverkehrs in Kärnten zu schaffen ist Chrisitan Hassler und Bea Bednar vom "Verein GERADE" ein besonderes Anliegen. "Das Fahrrad ist aus unserer Sicht optimal als umweltfreundliches Verkehrsmittel für die Kurzstrecke. Außerdem macht Radfahren Spaß, hält fit und bringt uns einander näher, weil wir uns am Rad direkter begegnen“. Bei der Umsetzung der Kampagne "Kärnten radelt" für das Land Kärnten, geht es vor allem darum, noch mehr Menschen dazu zu motivieren häufiger mit dem Rad zu fahren, im Alltag wie in der Freizeit und damit auch ein Zeichen für die Bedeutung des Radverkehrs in Kärnten zu setzen.

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