Regionaler Strukturplan Gesundheit
RSG 2025: Tagesklinische Leistungen werden ausgebaut

Fokus im neuen RSG 2025: Altersmedizin und Tageskliniken | Foto: Pixabay/rawpixel

Der neue Regionale Strukturplan Gesundheit ist in Begutachtung. Einerseits sei der demographischen Entwicklung in Kärnten Rechnung getragen worden, andererseits will man den Fokus auf tagesklinische Leistungen lenken.

KÄRNTEN. Die Kärntner Gesundheitsversorgung zukunftsfit machen: Das ist das Ziel im Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG), der in den letzten Monaten für die nächsten fünf Jahre (2020 bis 2025) ausgearbeitet wurde. Das ist nicht einfach, denn die Rahmenbedingungen im Gesundheitsbereich ändern sich laufend, wie Gesundheitsreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner ausführt: "Allein die Pflegeausbildung hat sich grundlegend geändert, es gibt immer neue Medikamente, neue Therapien und neue Geräte, in die wir laufend investieren müssen."

Plan bis 2025 in Begutachtung

Herausforderungen sind neben dem demographischen Wandel auch die große Frage Personal und die Digitalisierung als Riesenthema. Ein Fachinstitut wurde im Vorfeld mit der Planung betraut, es analysierte die Daten aus allen Krankenanstalten und eruierte lokale Erfordernisse, wo es wofür Bedarf gibt oder in welchen Bereichen gar zu wenig Auslastung.

Die Weichen wurden bereits im RSG 2015 bis 2020 gestellt. Die Devise: Gesundheitsversorgung in allen Regionen in Kärnten, allerdings können nicht überall alle Leistungen angeboten werden (Stichwort Spezialisierung). Der Gesundheits- und Krankenanstaltenplan 2025 geht nun in dieser Richtung weiter. Er wurde nun in Begutachtung geschickt. 

Was sind die Kernthemen des neuen Planes?

  • Altersversorgung aufgrund des demographischen Wandels
  • Ausbau der Spezialisierungen der Krankenanstalten
  • Fokus auf Mutter-Kind-Gesundheit
  • Forcieren der tagesklinischen Leistungen
  • Fokus auf abgestimmte Unfallversorgung (Traumanetzwerk)
  • Ausbau der geriatrischen Plätze in Friesach, Waiern, Villach, Elisabethinen Krankenhaus, Laas
  • Anpassung der internistischen Bettenstruktur, in Abhängigkeit von der Versorgung im niedergelassenen Bereich
  • Kooperation der Krankenanstalten forcieren

Der neue Plan sieht 205 Krankenhaus-Betten weniger vor – vor allem zugunsten der tagesklinischen Leistungen. Dass damit auch Einsparungen zu erzielen sind, hält Prettner für eine Illusion: "Aufgrund der sich dauernd ändernden Rahmenbedingungen."
Auch Karl Cernic, Geschäftsführer des Kärntner Gesundheitsfonds, bemerkt: "Nicht die Betten sind ausschlaggebend, sondern die Qualität der Leistungen."

Positives Feedback

Cernic gibt einen Überblick zur Entstehung des neuen Planes: "Im Februar haben wir mit den Planungen begonnen, ab Oktober Gespräche mit allen Trägern geführt und sie um Stellungnahmen gebeten. Dann gingen wir in eine zweite Runde. Wir sind uns mit allen einig, alle tragen den Entwurf mit."
Auch Prettner und Primarius Manfred Freimüller, Vorsitzender des Fachbeirates für Qualität und Integration im Gesundheitswesen, sprechen von einem positiven Feedback. "Die Planungsphase war sehr partizipativ, ich rechne mit Zustimmung rundherum", so Freimüller, der als große Herausforderung des neuen Planes die Verlagerung von voll-, teilstationärer sowie ambulanter Behandlung zur Tagesklinik sieht.

Der weitere Fahrplan

Das Ziel ist, den neuen Gesundheitsplan 2025 noch im Dezember in der Landeszielsteuerung zu beschließen, danach muss die Planungs GmbH des Bundes eine entsprechende Verordnung erstellen. Damit rechnet Cernic im ersten Halbjahr 2020.

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