Caritas Kärnten
Neuer Caritas-Direktor Ernst Sandriesser vorgestellt

Symbolische Schlüsselübergabe von Bischof Josef Marketz an den neuen Caritas-Direktor Ernst Sandriesser | Foto: Caritas
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Schlüsselübergabe: Bischof Josef Marketz stellte den neuen Caritas-Direktor Ernst Sandriesser vor. Mit ihm will die Caritas vor allem den Bereichen Nachhaltigkeit und Bildung noch mehr Aufmerksamkeit schenken.

KÄRNTEN. Um die 250 WhatsApp-Nachrichten habe Josef Marketz gestern zur Weihe zum Bischof erhalten, bedankte er sich eingangs bei den vielen Gratulanten. Dann galt seine Aufmerksamkeit beim heutigen Pressegespräch seinem Nachfolger als Direktor der Caritas – Ernst Sandriesser – und den Caritas-Mitarbeitern.  "Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern der Caritas für die fünfeinhalb gemeinsamen Jahr", so Marketz. In diesen Jahren hätte man gemeinsam die Caritas zu einem Punkt geführt, an dem er gerne weitergearbeitet hätte. "Aber ich scheue mich auch nicht, an diesem Punkt zu übergeben."

Nachhaltigkeit und Bildung

Sein Nachfolger Sandriesser kenne Kärnten und die Caritas gut, sei ein spiritueller Mensch. Er werde nicht ganz von vorne beginnen, sondern "mitunter auch Lücken füllen, die ich vielleicht gehabt habe". Marketz spricht Sandriessers Expertise in den Bereich Umwelt und Bildung an, er sei ein "besonders qualifizierter Theologe und engagierter Experte in Umwelt- und Menschenrechtsfragen", noch dazu ein "erfahrener Organisationsentwickler". 
Die Caritas hat es sich zum Ziel gesetzt, in Zukunft stärker in den Bereichen Nachhaltigkeit und Bildung – weil wichtig für den sozialen Ausgleich – zu arbeiten. 

"Gegen Armut gibt es keine App"

Sandriesser will als Caritas-Direktor dem Leitsatz von Papst Franziskus folgen: "Der Papst hat Caritas als die Umarmung Gottes, unseres Vaters, für jeden Menschen, vor allem für die Allerletzten und Leidenden definiert." In Zeiten der Digitalisierung meint Sandriesser: "Gegen der Verlust der Heimat, gegen Alters- und Kinderarmut oder gegen Demenz hilft keine App, sondern nur ein Mensch 4.0." Und die Caritas gehöre "zu den besten Social-Media-Channels des Landes, weil sie das Beste im Menschen hervorruft und jeden Tag abertausende Likes zwischen Menschen ermöglicht".

Lücken schließen

Es gibt viele Lücken in der Gesellschaft – gewaltig sei jene zwischen arm und reich. Die wolle man sehen und mit Menschlichkeit versuchen, sie zu schließen. 
Beruflich ist Sandriesser noch in Wien gebunden, seinen Dienst wird er im Juni antreten und bis dahin an ausgewählten Tagen in Kärnten sein. 

Zwei Wünsche

Marketz, der vor hat, regelmäßig Gespräche mit Sandriesser zu führen und auch von sich aus weiterhin Impulse für die Caritas zu geben, äußerte noch zwei Wunsche: die Erweiterung der Tagesstätte für Wohnungslose "Eggerheim" um eine Nachtschlafstelle und die Einrichtung eines "Vinzi-Dorfes" in Klagenfurt für ältere Wohnungslose, die nirgendwo unterkommen. Er werde sich aber nicht in die operative Arbeit bei der Caritas einmischen, sich jedoch einbringen.

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Zur Person

Ernst Sandriesser (52) wurde in Villach geboren und wuchs in Feistritz/Drau auf. Er studierte in Wien, Salzburg und Salamanca Theologie, beschäftigte sich dabei intensiv mit Fragen der Ökologie und Menschenrechte. Ab 1992 war er maßgeblich am Aufbau eines kirchlichen Netzwerks zur Bewahrung der Schöpfung in Österreich beteiligt. 
Von 1997 bis 2017 war er Umweltbeauftragter der Diözese Gurk-Klagenfurt und Sprecher der kirchlichen Umweltbeauftragten in Österreich. Als ausgebildeter Qualitäts- und Umweltmanager hat Sandriesser ab 2006 die Umsetzung der europäischen Umweltnorm EMAS für kirchliche Organisationen in Österreich entwickelt.

Von 2000 bis 2011 war er Pädagogischer Leiter des Bildungshauses Stift St. Georgen, nach der Ausbildung zum Organisationsentwickler zwischen 2011 und 2018 Geschäftsführer des Katholischen Bildungswerkes Kärnten. Dabei vertrat er als Vorsitzender der Plattform Erwachsenenbildung Kärnten/Koroska die Interessen der Erwachsenenbildung in Kärnten. Seit 2018 ist er in Wien Bundesgeschäftsführer des "Forum Katholischer Erwachsenenbildung".

Ernst Sandriesser ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Bei der Caritas war er schon als Zivildiener – in der Wohnungslosen-Tagesstätte "Eggerheim".

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