19.700 Krähen frei zum Abschuss - Tierschützer empört

Fast 20.000 Krähen werden in Kärnten zum Abschuss freigegeben | Foto: Ralf Zierold  / pixelio.de
  • Fast 20.000 Krähen werden in Kärnten zum Abschuss freigegeben
  • Foto: Ralf Zierold / pixelio.de
  • hochgeladen von Sebastian Glabutschnig

19.700 Krähenvögel sollen in Kärnten zum Abschuss freigegeben werden, wurde von der Landesregierung beschlossen. Der Wiener Tierschutzverein zeigt sich darüber schwer empört. Laut WTV ist der Abschuss eine brutale Antwort auf ein Problem, das Tiere nicht verursacht haben. „Es ist schlimm, wenn Menschen die wahren Ursachen von Umweltschäden nicht mehr ernsthaft zu beseitigen versuchen, sondern sich stattdessen tierische „Sündenböcke“ suchen. In Wien sind es die Tauben, die offenbar an allem schuld sind, in Niederösterreich die Biber und Otter und im Süden Österreichs die Krähen“, sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.

Mensch als Verursacher

Laut Wiener Tierschutzverein wird es immer wieder bewusst verdrängt, dass die menschliche Überfluss- und Wegwerfwirtschaft und der vom Mensch verursachte Klimawandel zerstörerisch wirken. "Alle heute lebenden Tierarten haben über Millionen Jahre das ökologische Gleichgewicht nicht gestört und gefährdet. Jetzt, wo der Mensch dem Gleichgewicht der Natur immer mehr zusetzt werden irgendwelche Tiere als Schuldige präsentiert und gejagt“, so Petrovic.

Vogelschutzinitiative

Die Vogelschutzinitiative der EU strebt den Schutz sämtlicher Vögel an, da sich der Bestand in europa laufend reduziert. „Die Gründe hierfür sind Spritzmittel, die fortschreitende Verbetonierung großer Flächen und eben diese „Sündenbock“-Jagden. Anstatt dieses Alarmzeichen ernst zu nehmen, wird sofort, wenn irgendwo ein Vogelbestand nicht gefährdet erscheint, zum Halali geblasen“, so Petrovic.

Diskurs mit Tierschützern suchen

Laut Petrovic wäre es sinnvoller, wenn sich die zuständigen Behörden mit Naturschützern und Vogelexperten verständigen und die vorgebrachten Behauptungen wissenschaftlich überprüfen. Dann erst sollten sie Räume definieren, wo die Tiere erwünscht sind und ungestört bleiben und wo unblutige Maßnahmen der Vergrämung statthaft sind.

"Erst, wenn ihr den letzten Baum gefällt, den letzten Fluss vergiftet und die letzte Krähe abgeschossen habt, werdet ihr merken, dass sie nicht die wahren Ursachen der Misere waren“, so Petrovic abschließend.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.