Kelag erhöht Strompreis
Arbeiterkammer will Preiserhöhung überprüfen

Kelag kündigt eine Strompreiserhöhung an, AK will diese Preiserhöhung überprüfen. | Foto: Kelag
  • Kelag kündigt eine Strompreiserhöhung an, AK will diese Preiserhöhung überprüfen.
  • Foto: Kelag
  • hochgeladen von Evelyn Wanz

Wie die Kelag am Mittwoch mitteilt, kommt es zu "Preisanpassungen". Dabei wird der Strompreis für Bestandskunden auf 24,84 Cent/kWh angehoben.

KÄRNTEN. Bis dato betrug der Strompreis 13,04 Cent (brutto) für Bestandskunden. Nun kündigte die Kelag an, die "Tarifstruktur zu vereinheitlichen". Dies bedeutet: Mit 1. August 2023 erhöht die Kelag ihre Tarife in Kärnten auf 24,84 Cent/kWh. Das entspricht einer Erhöhung von 90,49 Prozent. Ebenso geplant: Der Preis für Neukunden wird von derzeit 32,40 Cent/kWh auf 24,84 Cent/kWh gesenkt.

Prüfung durch AK

In den kommenden Wochen erhalten zigtausende Kelag-Kunden das Schreiben ihres Energieanbieters, in dem sie über Preiserhöhungen informiert werden. "Was wir für die Konsumentinnen und Konsumenten wollen, ist Rechtssicherheit. Darf der Strompreis nach oben hin angepasst werden? Wir schauen uns diese Erhöhungen im Detail an", richtet AK-Präsident Günther Goach klare Worte an die KELAG. Die Arbeiterkammer Kärnten wird als ersten Schritt die Anpassungen genauestens unter die Lupe nehmen und gegebenenfalls rechtliche Schritte setzen.

"Preise sind inakzeptabel"

"Diese für die Verbraucherinnen und Verbraucher unübersichtliche Situation resultiert letztlich aus einem unzureichend regulierten Energiemarkt. Mit dem aktuellen Gesetz, dem Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz, ist es der Bundesregierung nicht gelungen, einfache und sichere Regeln für die angemessene Änderung der Strompreise zu schaffen. Diese Rechtsunsicherheit darf nicht am Rücken der heimischen Konsumenten abgeladen werden. Der Gesetzgeber ist gefordert, hier endlich zu handeln. Überhöhte Preise, wie wir sie derzeit beobachten, sind für so ein zentrales Gut wie Energie, als Daseinsvorsorge, inakzeptabel", so Goach abschließend.

Forderungen der AK

Die AK fordert systematische Maßnahmen zur Senkung des Stromgroßhandelspreises und somit eine spürbare Entlastung für alle Verbraucher. Weiters eine Offenlegung und mehr Transparenz bei der Beschaffung und der eigenen Stromerzeugung. Nur so könne die Strompreisänderung auch nachvollziehbar begründet werden.

Reaktionen aus der Politik

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer äußert harte Kritik bezüglich des Strompreises: "Während Kaiser in der Vergangenheit nicht müde wurde, billigeren Strom zu versprechen und dauernd Senkungen von der KELAG forderte, hört man jetzt vom Landeshauptmann und Co gar nichts mehr. Die Vorgangsweise der KELAG wird stillschweigend akzeptiert. Auch beim Thema Grundversorgungstarif hat man von SPÖ und ÖVP rein gar nichts gehört. Die KELAG musste sich erst dem Druck des Team Kärnten und der Medien beugen."

"Keine Berechtigung für Preiserhöhung“

Die FPÖ fordert ein sofortiges Handeln und den Stopp der  Strompreiserhöhung: "Die Politik muss endlich im Sinne der Bürger und nicht im Sinne der Energiekonzerne agieren. Die Kelag hat im Vorjahr einen Rekordgewinn von 218 Mio. Euro gemacht und erwartet heuer eine weitere Gewinnsteigerung. Es gibt null Berechtigung für die angekündigte Strompreiserhöhung. Dafür muss SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser sorgen und sich endlich einmal um die eigenen Bürger kümmern, statt nur um das Chaos in seiner Partei", so FPÖ-Chef Erwin Angerer.

Stellungnahme der Kelag

Vor dem Hintergrund der nach wie vor bestehenden Energiekrise betont die Kelag, dass sie mit dem Kelag-Vorteilstarif ab 1. August weiter zu den günstigsten Energieanbietern in Österreich zähle. Für einen Kärntner Kunden im Standardtarif mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh betragen die monatlichen Mehrkosten beim Wechsel in den Vorteilstarif sechs Euro im Monat.

"Keine ausreichende Klarheit"

Die Kelag sei in Kontakt mit der Arbeiterkammer Kärnten und führe regelmäßig Gespräche. Die Erfahrungen anderer österreichischer Energieanbieter mit Preisanpassungen in den vergangenen Monaten zeigen, dass derzeit keine ausreichende rechtliche Klarheit besteht. Das betrifft vor allem die Frage der konkreten Definition der Transparenzvorgaben unter Berücksichtigung der wettbewerbsrechtlichen Rahmenbedingungen. Die Kelag begrüße daher eine rasche rechtliche Klärung im Sinne der Kunden und aller Marktteilnehmer.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.